‏ Matthew 11:25-27

Ja, Vater

Nach dem Aussprechen des „Wehe“ über die Städte, in denen Er so gewirkt hatte, könnten wir denken, der Herr sei entmutigt worden. So hat Er sich prophetisch in Jesaja 49 auch geäußert (Jes 49:4). Es schien, als sei alles vergeblich gewesen. Aber dann lesen wir die Antwort Gottes: Es war nicht vergebens; aus seiner Verwerfung wird sogar ein noch größerer Segen hervorgehen, nicht nur für Israel, sondern für alle Völker (Jes 49:5; 6). Und hier nun lesen wir die Antwort Jesu auf seine Verwerfung durch das Volk.

Er preist den Vater als den Herrn des Himmels und der Erde. Damit bringt Er zum Ausdruck, dass alles im Himmel und auf der Erde seiner Macht unterliegt. Ihm läuft gar nichts aus der Hand, sondern alles dient seinen Zielen. Nur kleine Kinder, Gläubige, die keine hohe Meinung von sich haben, erkennen das.

Die Weisen und Verständigen der Welt haben davon überhaupt keine Ahnung, es ist ihnen vollends verborgen. Tiefsinnige Denker, die Weisen, kommen nicht auf eine solche Idee, dass Gott so seine Pläne erfüllt. Sie suchen Lösungen im Innern des Menschen. Wenn die Menschen sich anders verhalten, wird schon alles gut werden – so meinen sie. Scharfsinnige Denker, die Verständigen, suchen die Lösung in der Umwelt, in der Natur. Wenn sie nur das Umfeld verändern, würde alles gut werden. Für den Vater aber hat man keinen Raum, geschweige denn für ein „Ja, Vater“. Gerade das aber ist die Auflösung für jede Enttäuschung. In diesem „Ja, Vater“ kommt nicht nur Ruhe, sondern völlige Zustimmung zum Ausdruck. Keine Frage, ob es auch anders möglich wäre, sondern die Sicherheit, dass nur so alles richtig ist. Dazu kommt noch das Bewusstsein des Wohlgefallens des Vaters. Er handelt nicht nur gut, Er handelt entsprechend seinem Wohlgefallen, seiner Freude.

In diesem Vertrauen zum Vater und dem Bewusstsein, dass das Wohlgefallen des Vaters Ursprung und Ziel seines Handelns ist, sieht der Herr Jesus das ganze Ausmaß der Herrlichkeit, die seiner Verwerfung folgen würde. Der Thron Israels wird Ihm verweigert, die Juden verwerfen Ihn, die Führer verachten Ihn. Aber was bekommt Er? Alle Dinge – also viel mehr als das, was David und Salomo verheißen war. Als Messias wird Er abgelehnt. Dafür aber wird offenbar, dass Er der ewige Sohn des Vaters ist. Die früheren Verheißungen werden im Augenblick nicht erfüllt. Aber was tut Er? Er offenbart den Vater und bringt dadurch die Gläubigen zu einer tieferen Kenntnis Gottes als es vordem möglich war.

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