Matthew 20:20
Ein Platz im Reich
Nach seinen beeindruckenden Worten über sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung kommt die Mutter von Johannes und Jakobus zu Ihm. Bevor sie Ihm eine Frage stellt, huldigt sie Ihm, d. h., sie ist sich seiner Erhabenheit wohl bewusst. Dann kommt sie noch nicht sofort mit ihrer Bitte heraus, sondern fragt den Herrn zuerst, ob sie Ihm eine Bitte vorbringen darf. Obwohl der Herr weiß, womit sie sich beschäftigt, ermuntert Er sie, zu fragen, was sie will. Nun trägt sie ihre Bitte vor: ob ihre Söhne einen vornehmen Platz in seinem Reich haben dürfen. Diese Bitte zeigt, dass sie in dem Herrn den künftigen König sieht.Der Herr antwortet der Mutter, sie wisse nicht, um was sie da bittet. Das ist natürlich ein Vorwurf. Eine solche Frage hätte sie besser nicht gestellt. Die Söhne werden ihre Mutter wohl aufgefordert haben, den Herrn um die begehrte Stellung in seinem Reich zu bitten. Das Motiv dieser Bitte bringt der Herr ans Licht, indem Er den Söhnen jetzt eine Frage stellt.Der Herr reagiert mit einer Frage über das Trinken eines Kelches. Das bedeutet, es geht dabei um eine Art von Leiden. Die Söhne antworten, dass sie den Kelch des Herrn trinken können. Ist das Übermut? Der Herr antwortet nicht, dass sie den Kelch trinken können, sondern dass sie ihn trinken werden. Über ihre Stellung in seinem Reich spricht der Herr gar nicht. Das ist allein Sache des Vaters, der für jeden einen Platz bereitet hat.Was die Mutter zugunsten ihrer Söhne vom Herrn erbittet, bekommt sie nicht. Dies ist das einzige Mal, dass ein Elternteil etwas für die eigenen Kinder erbittet und beim Herrn keine Erhörung findet. Das liegt daran, was erbeten wird. Eine Bitte um Hilfe aus einer Not wird immer erhört. Hier aber wird um eine Belohnung, einen Ehrenplatz für die Söhne gebeten, und darauf kann der Herr nicht eingehen.Als die zehn anderen Jünger dies alles hören, nehmen sie es den beiden Brüdern sehr übel. Warum aber nahmen die Zehn es Johannes und Jakobus übel? Waren sie etwa nicht frei von konkurrierenden Wünschen?
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