‏ Matthew 28:7-9

Der Herr ist auferstanden!

Die beiden Marias wollen in der Nähe des Herrn bleiben. Deshalb kommen sie, um sein Grab zu sehen. Sie tun dies nach Ablauf des Sabbats, der nach jüdischer Zeitrechnung um sechs Uhr abends zu Ende gegangen war. Als die Frauen zum Grab gehen, scheint für sie alles vorbei und zu Ende zu sein.

In der Frühe dieses Sonntagmorgens aber geschieht das große Wunder der Auferstehung des Herrn Jesus. Dieses gewaltige Ereignis geschieht gleichzeitig mit einer Antwort der Schöpfung in Form eines großen Erdbebens. Ein Engel kommt vom Himmel auf die Erde, wälzt den Stein weg, der die Graböffnung verschlossen hatte, und setzt sich darauf, als ob er verhindern will, dass jemand den Stein zurückrollt.

Es waren irdische Mächte, die das Grab versiegelt hatten, aber eine ungleich höhere, himmlische Macht überwindet dieses falsche Siegel. Der Engel selbst wird sozusagen das neue Siegel auf dem Stein, um die neue Situation zu bekräftigen, indem er sich auf den Stein setzt. Niemand wird den Stein zurückrollen können, bevor die Auferstehung des Herrn Jesus klar bewiesen ist. Dieser Beweis wird von solchen Menschen gegeben werden, die das leere Grab gesehen haben. Der Herr hatte das Grab schon verlassen, bevor der Stein weggerollt war. Das Wegrollen des Steins geschah nicht, um den Herrn herauszulassen, sondern um andere Menschen hineinzulassen, damit sie sehen könnten, dass Er nicht mehr im Grab war.

Die äußere Erscheinung des Engels strahlt die Hoheit und Reinheit des Himmels aus. Diese Erscheinung bewirkt bei den Wachsoldaten, dass ihre Heldenhaftigkeit in Todesangst umschlägt. Sie erstarren vor Schreck, denn das, was sie jetzt erleben, existiert in ihrer Welt nicht. Und doch geschieht es vor ihren Augen, denn es ist ja Realität! Jeder Mensch, der nur glaubt, was er auch sehen kann, wird eines Tages von dieser Angst überfallen werden, wenn er dem Richter der Lebendigen und der Toten Auge in Auge gegenüberstehen wird.

Auch die Frauen haben Angst bekommen, aber zu ihnen spricht der Engel die tröstenden Worte: „Fürchtet ihr euch nicht“. Er weiß ja sehr wohl, dass sie nicht zu den Feinden des Herrn Jesus gehören, sondern nur hergekommen sind, um Ihn zu suchen. Das alles sagt er ihnen und spricht dabei von „Jesus, dem Gekreuzigten“, womit er den Herrn vorstellt, wie sie Ihn zuletzt gesehen haben und wie Er in ihrem Herzen weiterlebt. Aber der Engel hat noch eine weitere gute Nachricht für sie: Er teilt ihnen mit, dass der Herr auferstanden ist, wie Er es ihnen gesagt hatte. Sie hätten es ja wissen können. Dann fordert er sie auf, in das Grab hineinzuschauen und die Stätte zu sehen, wo der Herr gelegen hat. Sie waren ja dabei gewesen, als Er dort niedergelegt wurde (Mt 27:59-61).

Dann gibt der Engel ihnen den Auftrag, diese erfreuliche Nachricht den Jüngern zu übermitteln und ihnen außerdem zu sagen, sie würden dem Herrn in Galiläa begegnen, weil Er ihnen dorthin vorausgehen würde. Von den Jüngern wird erwartet, dass sie Ihm auch jetzt nachfolgen, wie schon vor seinem Tod. Diese Nachfolge ist Bedingung dafür, Ihn zu sehen. Der Engel bekräftigt seine Worte mit der klaren Aussage, dass er, der Gesandte aus dem Himmel, es ihnen gesagt habe; es ist kein Traum gewesen.

Die Frauen reagieren sofort. Einerseits noch voller Furcht über die eindrucksvolle Erscheinung des Engels, andererseits aber auch voller Freude verlassen sie die Gruft und laufen schnell zu den Jüngern des Herrn, um ihnen diesen herrlichen Botschaft mitzuteilen.

Der Herr erscheint den Frauen

Während sie unterwegs sind, um den Jüngern zu berichten, dass der Herr auferstanden ist und wo sie Ihn treffen können, erscheint ihnen der Herr selbst. Es ist „Jesus“, denn Er ist ja noch derselbe wie vor seinem Tod. Sie erkennen Ihn auch sofort, fallen vor Ihm nieder und umfassen seine Füße, die so lieblich sind, weil Er der Freudenbote ist, der Rettung verkündigt (Jes 52:7). Sie huldigen Ihm, der den Tod überwunden und alle Erwartung der Menschen beschämt hat, die Ihn umbringen wollten.

Auch der Herr sagt zu den Frauen: „Fürchtet euch nicht“. Er wiederholt also die Worte des Engels. Dieser hatte allerdings über „seine Jünger“ gesprochen, während der Herr sie „meine Brüder“ nennt. Mit dieser wunderbaren Bezeichnung kommt das neue Verhältnis zum Ausdruck, das durch sein Werk am Kreuz und durch seine Auferstehung in Gnaden zustandegekommen ist.

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