‏ Nehemiah 2:9

Worum Nehemia sonst noch bittet

Nehemia hat die Zustimmung zu gehen in der Tasche. Diese Erlaubnis macht ihn nicht übermütig, wohl aber freimütig. Alle seine Gedanken sind bei der Arbeit, die in Jerusalem auf ihn wartet. Dass er gehen kann, versetzt ihn aber nicht in einen Rausch, wodurch er in Betriebsamkeit verfällt, um so schnell wie möglich loszuziehen. Er bleibt nüchtern. Er zieht nicht aufs Geratewohl los. Er denkt nicht nur an Jerusalem, er denkt auch an die Reise dorthin und die Probleme, die bei der Reise auftreten können. Er bittet um Dinge, die er brauchen wird, sowohl für die Reise als auch für seinen Aufenthalt in Juda. Er bekommt, worum er bittet und sogar mehr als das.

So denkt er daran, dass man ihn beim Überschreiten der Grenzen fragen wird, was er vorhat. Briefe vom König sollen ihm einen freien Durchzug garantieren (Neh 2:7). Er fragt also nach einem gültigen Reisepass. Weiterhin bittet er noch um einen Brief, der ihm die nötigen Materialien für den Wiederaufbau sichern soll (Neh 2:8). Dabei denkt er auch an seine eigene Unterkunft. Er kommt immerhin in ein Land, in dem er keinerlei Besitz hat. Nehemia bittet mit großer Freimütigkeit um alles, was er denkt, zu benötigen. Er bittet im Glauben. Er verlangt nicht zu viel. Er erkennt die Möglichkeiten, die der König hat. So dürfen wir Gott bitten, ob er eine Lösung für praktische Probleme geben will.

Es ist gut, sich bewusst zu machen, dass Nehemia nicht weiß, was der König auf seine Fragen antworten wird. Für uns ist die Spannung weg, da wir den Ausgang kennen. Aber um von dem Verhalten Nehemias zu lernen, müssen wir uns klarmachen, wie spannend es für ihn gewesen sein muss, um das alles zu bitten.

Nehemia bekommt alles, worum er gebeten hat. Er sieht darin die gute Hand „meines Gottes“. Er vergisst nicht, dass Gott hinter den Kulissen arbeitet. Er kennt Gott als seinen persönlichen Gott. Diese persönliche Verbindung zu Gott ist notwendig, um seine Hand zu bemerken. Nach der tiefen Seelenübung und einer sich stets weiter öffnenden Tür, bekommt er die Sicht auf den Weg, wovon Gott möchte, dass er ihn geht. Gott benutzt den König, um Nehemia mit dem zu versorgen, was für die Reise nötig ist. Wenn wir vom Herrn abhängig sind, werden wir sehen, was wir benötigen und dürfen uns darauf verlassen, dass Er dafür sorgen wird.

Nehemia macht sich auf den Weg, gerade auf sein Ziel zu. Die Briefe tun ihre Arbeit. Zu allem, worum Nehemia gebeten hat, bekommt er auch noch etwas, wonach er nicht gefragt hat. Er hat nicht um Begleitung gebeten, aber als der König diese mitschicken möchte, akzeptiert er diese Eskorte (Neh 2:9). Möglicherweise sollten die Heerobersten und Reiter eher den König beruhigen, dass Nehemia sicher wieder zurückkommen wird, als dass es um Nehemia persönlich geht oder um die Aufgabe, die er auszuführen hat. Gott kann alles zur Ausführung seiner Pläne benutzen, auch die möglicherweise egoistischen Motive eines Königs, und damit seinen Diener beschützen.

Einige Lektionen

1. Nicht nur das Ziel ist wichtig, sondern auch der Weg zu diesem Ziel. Um das, was wir auf diesem Weg brauchen, dürfen wir freimütig den Herrn bitten. Er hat alles bereitliegen und möchte es gerne als Antwort auf unser Gebet geben. Wenn Er es dann gibt, ist das wieder ein Beweis von „seiner guten Hand“ über uns.

2. Für das Ausführen des Werkes, das wir tun wollen, möchte der Herr uns auch geben, was wir nötig haben. Wenn wir über diese Arbeit nachdenken, werden wir eine Sicht dafür bekommen, was uns fehlt. Der Herr möchte dafür sorgen.

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