Nehemiah 8:16
Das Laubhüttenfest wird gefeiert
Auch bei dem Volk ist das Interesse an Gottes Wort kein flüchtiges Gefühl gewesen. Als ihnen die Vorschrift vorgelegt wird, zeigen sie eine große Bereitwilligkeit, danach zu handeln. Sie gehen hinaus, um Laub zu holen und Laubhütten zu machen. 1. Sie tun dies zu Hause auf dem Dach, wodurch sie sozusagen ihre ganze Familie unter den Einfluss dieses Festes bringen. 2. Sie tun es um ihr Haus herum, wodurch sie sozusagen auch ihre Kontakte mit den Nachbarn unter den Einfluss dieses Festes bringen. 3. Sie tun es in den Höfen des Hauses Gottes, wodurch sie zeigen, dass sie Gott in dieses Fest einbeziehen. 4. Außerdem machen sie Laubhütten auf dem Platz am Wassertor. Damit zeigen sie, dass sie dieses Fest in Übereinstimmung mit Gottes Wort feiern. 5. Schließlich machen sie Laubhütten auf dem Platz am Tor Ephraim, um zu zeigen, dass sie es als ein Volk feiern.Für eine vergleichbare Feier des Laubhüttenfestes geht der Schreiber weit zurück bis zu „den Tagen Josuas“, also den ersten Tagen des Volkes im Land. Das ist ungefähr tausend Jahre her. Sie argumentieren nicht, dass dieses Fest ja nicht so wichtig sein kann, da es selbst in der glorreichen Zeit Salomos – obwohl es dann wohl gefeiert wurde (2Chr 7:8-10; 1Kön 8:2) – offenbar nicht auf die Weise gefeiert wurde, wie sie es nun tun. Es ist für sie ausreichend, dass es im Gesetz Moses steht, das vom HERRN gegeben ist. Das allein ist entscheidend für ein gehorsames Volk, und nicht wie in früheren Tagen damit umgegangen wurde oder was damit durch geschätzte Führer des Volkes getan wurde. Bei früheren Erwähnungen der Feier eines Festes wird nicht so weit zurückgegangen. Als in den Tagen der Erweckung unter Hiskia das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert wird, wird erwähnt, dass es seit den Tagen Salomos nicht so gefeiert wurde (2Chr 30:26). Das ist ein Verweis auf eine Feier, die ca. 250 Jahre vorher stattgefunden hat. Als in den Tagen der Erweckung unter Josia das Passah gefeiert wird, wird erwähnt, dass es seit den Tagen Samuels nicht so gefeiert wurde (2Chr 35:18). Das ist ein Verweis auf eine Feier, die ca. 500 Jahre früher stattgefunden hat. Auch in der Christenheit ist das, was Gott der Gemeinde zu Anfang gegeben hat, schnell verloren gegangen. Denk an die Gaben, denen schon bald kein Raum mehr gegeben wurde durch die Einführung eines Klerus. Dennoch können wir aus diesem Kapitel das Folgende lernen. In einer Zeit von großem Verfall in der Christenheit kann ein schwacher Überrest, der dem Wort Gottes gehorsam sein möchte, ein Zeugnis sein, das an die Anfangszeit der Gemeinde erinnert. Es wird nie mehr dieselbe Kraft und Ausstrahlung nach außen haben wie damals, aber es wird von Gott doch in Verbindung mit der damaligen Zeit akzeptiert werden.
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