Proverbs 12:15
Der Weise und Kluge im Gegensatz zum Narren
Der Narr ist so eingestellt, dass er nur auf sich selbst vertraut (Spr 12:15). Er bestimmt seinen eigenen Weg, der in seinen Augen völlig richtig ist. Er folgt seinem eigenen Weg und wird nicht auf Ratschläge hören. „Der Weg des Narren“ ist durch überstürzte Handlungen gekennzeichnet. Er setzt diese Aktionen fort, selbst wenn man ihm rät, es nicht zu tun. Auch wenn er lange Zeit an einen bestimmten Weg gedacht hat und alle Argumente dafür abgewogen hat, ist es immer noch eine überstürzte Entscheidung, denn er ist an keinem einzigen Rat interessiert. Er ist sehr von sich und seinem Intellekt eingenommen. Das ist das Wesen der Narrheit. Gott spielt für ihn keine Rolle, denn Er existiert ja für ihn nicht (Ps 14:1).Reife oder Unreife zeigt man dadurch, wie man auf Ratschläge reagiert. Ein vernünftig denkender Mensch, also jemand, der weise ist, wird guten Rat anerkennen und annehmen, auch dann, wenn er oft selbst Ratgeber für andere ist. Rat ist die Anwendung von Weisheit und Erkenntnis auf eine bestimmte Situation, gegründet auf scharfe Beobachtung oder eine gut durchdachte Meinung, wobei auch die Meinung anderer berücksichtigt wird. Einer der Namen des Herrn Jesus ist „Berater“ (Jes 9:5). Auf seinen Rat zu hören, ist besonders wichtig. Er gibt diesen Rat in seinem Wort. Auch wir tun gut daran, mit gottesfürchtigen Menschen Rücksprache zu halten oder ihnen zuzuhören, wenn sie uns unaufgefordert beraten. David hörte auf den guten Rat Abigails und unterließ es, Nabal zu töten, als er auf dem Weg zu ihm war (1Sam 25:32-35).Der Narr offenbart sich selbst als Narr, indem er seinen Unmut „am selben Tag“ kundtut, das bedeutet, dass sich sein Unmut sofort entzündet (Spr 12:16; vgl. Pred 7:9). Er ist immer jähzornig und davon überzeugt, dass er recht hat. Wenn ihm widersprochen wird, reagiert er wie von einer Tarantel gestochen. Er ist reizbar und explodiert sofort. Besonnenheit und Nachdenklichkeit kennt er nicht. Dadurch wird seine Schande offenbar. Ein Wutausbruch erntet keine Bewunderung, sondern Verachtung. Sauls Augenblicke der Raserei wurden ihm zur Schande. Wer klug ist, beherrscht sich und deckt damit die Schande zu; er setzt sich ihr nicht aus. Er kann mit Kritik umgehen, ohne instinktiv und irrational zu reagieren. Es geht nicht so sehr darum, dass der kluge Mann seine Wut oder seine Gefühle unterdrückt, sondern darum, dass er vorsichtig damit umgeht und die Sache für sich behält. Er kennt sich und weiß, dass er sich irren kann. Wenn man ihm widerspricht, wird er noch einmal darüber nachdenken und nicht impulsiv reagieren. Hier sehen wir Selbstbeherrschung, eine Frucht des Geistes (Gal 5:22; 23).
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