‏ Proverbs 27:8

Verlass deinen Wohnort nicht

Dieser Vers vergleicht einen „Vogel, der fern von seinem Nest schweift“ mit einem „Mann, der fern von seinem Wohnort schweift“. In beiden Fällen ist die Rede von einem sicheren und geschützten Ort, den man verlässt. Der Grund dafür wird nicht erwähnt. Der Zusammenhang scheint darauf hinzudeuten, dass es sich um eine unverantwortliche Aktion handelt, die das Wertvolle nicht berücksichtigt, das aufgegeben wird.

Das Wort „schweift“ lässt den Eindruck entstehen, dass ein Mensch nicht mehr länger die Umstände ertragen kann und deshalb sein Glück anderswo suchen will. Unzufriedenheit mit der jeweiligen Lebenssituation ist oft ein Beweggrund, um davonzulaufen. Daraus sollen wir lernen, Mitmenschen zu ermuntern, auch in unangenehmen Zeiten ihr Haus zu schützen und dafür dankbar zu sein.

Für solche, die mit ihren Umständen nicht zufrieden sind, ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner. Elimelech hatte Bethlehem aus wirtschaftlichen Gründen verlassen; er beabsichtigte, sich in Moab niederzulassen und dort zu wohnen, solange die Hungersnot in Israel andauern würde (Rt 1). In Moab ist es nicht gut gelaufen. Im Gleichnis vom verlorenen Sohn sehen wir, dass der jüngste Sohn das Haus seines Vaters aus egoistischen Gründen verließ. Er zog von seinem Vater weg, wo er es so gut hatte, und es erging ihm schlecht (Lk 15:11-16). Auch ein Gläubiger kann fern von seinem „Nest“ schweifen, wie Demas es tat (2Tim 4:10). Ein irrender Fuß folgt einem irrenden Herz.

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