‏ Romans 5:13-14

Die Erbsünde

Röm 5:12. Hier beginnt ein neuer Teil in diesem Brief. Es ist sehr wichtig, gut über diese Verse nachzudenken, damit du in deinem Glaubensleben gestärkt wirst.

Bisher hat der Apostel über deine Sünden zu dir gesprochen, und zwar über die Taten, die du im Ungehorsam gegenüber Gott getan hast. Er hat dir auch mitgeteilt, dass Gott deine Sünden vergeben hat und dass Er das tun konnte, weil Jesus Christus sein Blut vergossen hat. Gott sieht deine Sünden nicht mehr. Er sieht dich jetzt als einen Gerechtfertigten, als jemanden, der ein Recht darauf hat, Ihm anzugehören. Es gibt nichts mehr bei dir, was für Gott ein Hindernis wäre, dich in seiner Nähe zu haben. Und du fühlst dich bei Ihm zu Hause. Denke noch einmal an die Röm 5:1-2 dieses Kapitels. (Hast du sie bereits auswendig gelernt und hast du sie auch im Herzen?)

Es bestehen also keine Probleme mehr in Bezug auf das, was du getan hast, auf deine bösen Taten. Doch nun kommst du zu der Erkenntnis (oder bist, denke ich, bereits dazu gekommen), dass du immer noch imstande bist zu sündigen. Du willst nicht mehr fluchen oder lügen oder stehlen oder böse Dinge sagen oder jemanden ärgern, und doch geschieht es immer wieder. Wie kommt das?

Das liegt daran – das sollte dir gut bewusst sein –, dass du eine böse Natur hast. Du hast schlechte Dinge getan (und tust sie manchmal leider immer noch), weil du schlecht bist. Du kannst das mit einem Baum und seinen Früchten vergleichen. Wenn du z. B. von einem Apfelbaum alle Früchte abpflückst, gibt es keine Früchte mehr an diesem Baum. Dennoch bleibt er ein Apfelbaum. Im nächsten Jahr wachsen wieder Äpfel daran. Die Früchte, die Äpfel, kann man mit unseren sündigen Taten vergleichen, die wir getan haben.

Gott hat deine Sünden, deine bösen Taten weggetan. Aber die Wurzel dieser Taten – die böse Natur – ist noch in dir. Das ist die Sünde, die in uns wohnt und von der du dich beherrschen ließest, als du noch ein Sünder warst.

Was Gott nun mit der Sünde, der bösen Natur, getan hat, wird im Rest dieses Kapitels und in den beiden folgenden Kapiteln erklärt. Gott ist mit der Sünde, die in dir wohnt, der bösen Natur, aus der deine bösen Taten hervorkommen, anders umgegangen als mit den bösen Taten selbst. Darum musst du die Belehrungen dieses ganzen Abschnitts gut auf dich einwirken lassen.

Wir sind bereits früher in diesem Brief schwierigen Abschnitten begegnet, und auch dieser Abschnitt ist nicht ganz einfach. Für ausgewogene Glaubenserfahrungen und ein gesundes Wachstum in deinem Glaubensleben ist er jedoch von allergrößter Bedeutung. Wenn du siehst, wie ausführlich Paulus hierauf eingeht, wirst du das verstehen.

In Röm 5:12 beginnt er mit der Feststellung, dass die Sünde durch einen Menschen, den ersten Menschen, Adam, in die Welt gekommen ist. Mit der Sünde ist auch der Tod gekommen. Sünde und Tod gehören untrennbar zusammen. Das hat Gott in 1. Mose 2 bereits zu Adam gesagt: „… denn an Tag, da du davon isst, musst du sterben“ (1Mo 2:17). Doch die Sünde, die Adam tat, hatte nicht nur für ihn selbst schlimme Folgen, sondern alle Menschen, die nach Adam geboren sind, haben dieselbe böse Natur von ihm empfangen. Als Folge davon sind alle Menschen, die je gelebt haben, gestorben. Von der Nachkommenschaft Adams ist niemand am Leben geblieben. (Ich kenne zumindest keine Ausnahme. Du vielleicht?)

Du siehst hier, wie radikal die Folgen der Tat Adams sind. Dadurch, dass jeder Mensch sündigt, zeigt jeder Mensch auch in der Praxis, dass er von Adam abstammt. Glücklicherweise ist damit nicht das letzte Wort gesagt, wie die folgenden Verse deutlich machen werden.

Röm 5:13-14. Die Röm 5:13-17 bilden einen Zwischensatz. In den meisten Übersetzungen wird das dadurch deutlich, dass diese Verse in Klammern gesetzt sind. Zunächst wird in den Röm 5:13-14 noch darauf hingewiesen, dass das Problem der Sünde nicht etwas war, womit nur die Juden zu tun hatten, denen das Gesetz gegeben worden war. Die Sünde existierte längst in der ganzen Welt und kam nicht erst auf, als Israel das Gesetz gegeben wurde. Das Gesetz kann nur etwas gebieten oder verbieten. Wenn kein Gesetz gegeben ist, kann man das Gesetz auch nicht übertreten und daher auch nicht aufgrund des Gesetzes bestraft werden. Doch das Gesetz änderte nichts an der Tatsache, dass der Tod herrschte.

Adam hatte zwar ein Gebot übertreten (nicht von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen) und war gestorben. Aber alle, die in der Zeit zwischen Adam und Mose lebten, sind ebenfalls gestorben, auch wenn sie kein ausdrückliches Gebot übertreten hatten.

Alles in allem ist klar, dass durch und seit Adam die Sünde und der Tod in die Welt gekommen sind. Doch die Sünde und der Tod haben, wie gesagt, nicht das letzte Wort. Da durch einen Menschen, Adam, solche schrecklichen Dinge in die Welt gekommen sind, ist ein anderer Mensch, Christus, gekommen, der großartige Dinge bewirkt hat. In gewissem Sinn ist Adam daher auch ein Vorbild von dem, der kommen sollte, das ist Christus. Das wird in den folgenden Versen dargelegt.

Lies nun noch einmal Römer 5,12–14.

Kennst du aus deinem eigenen Leben oder aus dem Leben anderer ebenfalls Ereignisse, die Folgen für andere Menschen hatten?

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