Romans 7:1
Frei vom Gesetz
Du bist frei von Schuld. Das ist dir im Abschnitt von Kapitel 3,21 bis Kapitel 5,11 deutlich gemacht worden.Du bist auch von der Macht der Sünde freigemacht worden. Das ging aus dem Schluss von Kapitel 5 und aus Kapitel 6 hervor. Nun musst du noch etwas lernen, nämlich dass du auch vom Gesetz freigemacht worden bist. Darum geht es in diesem Kapitel.Freigemacht zu sein vom Gesetz ist am schwierigsten im Glauben anzunehmen, weil es ganz anders erlebt werden kann. Wie schwierig das ist, wird in diesem Kapitel vorgestellt. Hier begegnest du jemandem, der zwar neues Leben besitzt und daher das Gute tun will, aber doch immer wieder das Böse tut. Daher fühlt er sich sehr elend.Ich habe selbst auch eine solche Periode in meinem Leben durchgemacht. Man möchte gern für den Herrn Jesus leben, und doch versagt man immer wieder. Das liegt daran, dass man sich selbst – bewusst oder unbewusst – Verpflichtungen auferlegt. Man will Gott dienen und meint, dass man das am besten tun kann, wenn man sich an bestimmte Regeln, an das Gesetz hält. Das Gesetz ist ja schließlich von Gott gegeben. Die Folge ist jedoch, dass man ein enormes Versagen empfindet. Die Freude des Glaubens nimmt ab, ein Zeugnis kann man nicht mehr sein. Man ist nur noch mit sich selbst beschäftigt. Die Worte „ich“ und „mein/mir“ kommen etwa 40-mal in diesem Kapitel vor. Die Befreiung aus diesem elenden Zustand finden wir erst am Ende des Kapitels, in Röm 7:25. Darum musst du das ganze Kapitel gut auf dich einwirken lassen.Röm 7:1. Die Röm 7:1-6 sind eine Art Einleitung. Wenn es um den Gebrauch des Gesetzes geht, ist jedem klar, dass es über den Menschen herrscht, solange er lebt. Es wäre der größte Unsinn, jemandem, der beispielsweise ein Verkehrsdelikt begangen hat, dabei jedoch selbst ums Leben gekommen ist, noch ein Bußgeld aufzuerlegen. Ein Bußgeld wird nur dem auferlegt, der für das begangene Delikt zur Verantwortung gezogen werden und dafür auch büßen kann. Bei einem Toten ist das nicht möglich.Röm 7:2-3. Paulus illustriert das noch einmal mit dem Beispiel einer Ehe. Er will dir zeigen, dass eine Verbindung zwischen zwei Parteien so lange gilt, wie beide am Leben sind. Es gibt nur einen Weg, wie eine solche Verbindung aufgelöst werden kann, nämlich wenn eine der Parteien stirbt. Erst dann ist – im Fall einer Ehe – die Frau frei, einen anderen Mann zu heiraten. Sie wäre eine Ehebrecherin, wenn sie die Frau eines anderen Mannes würde, solange ihr erster Mann noch lebt.Röm 7:4. Wenn Paulus dies auf die Verbindung zwischen dem Gläubigen und dem Gesetz anwendet, sagt er Folgendes: Nach dem Gesetz musste der Sünder getötet werden. Doch du bist durch den Leib des Christus bereits dem Gesetz gestorben. Als Christus starb, starbst auch du. Doch Christus ist aus den Toten auferweckt worden. Du stehst daher nicht mehr in Verbindung mit dem Gesetz, sondern mit einem auferstandenen Christus, der ebenfalls nichts mehr mit dem Gesetz zu tun hat. Das Gesetz hat sich ja völlig auf Ihn ausgewirkt. Da du nicht mehr mit dem Gesetz, sondern mit einem auferstandenen Christus verbunden bist, kannst du jetzt für Gott Frucht bringen.Röm 7:5. Als du noch im Fleisch warst, d. h. als du noch ungläubig warst und deinen eigenen Willen tatest, gabst du den Lüsten der Sünde nach. Je mehr das Gesetz verbot, etwas zu tun, desto mehr verlangtest du danach. Du weißt, wie das geht: Gerade das, was verboten ist oder wird, reizt am meisten, es doch zu tun. Das war jedoch alles Frucht für den Tod und nicht Frucht für Gott. Röm 7:6. Damals lebtest du gleichsam als Gefangener des Gesetzes. Das Gesetz schrieb dir vor, was du tun musstest, und übte seine Autorität über dich aus. Du warst sein Sklave. Aber weil du gestorben bist, kann das Gesetz jetzt nicht mehr über dich bestimmen. Du dienst jetzt auf eine ganz neue Weise, nicht mehr im Alten des Buchstabens, d. h. auf eine Weise, bei der alles genau vorgeschrieben war. Du dienst jetzt im Neuen des Geistes, d. h. auf eine Weise, bei der du das neue, geistliche Leben wirken lässt, das Leben, das auf den Herrn Jesus ausgerichtet ist. Lies nun noch einmal Römer 7,1–6. Stell dir selbst die Frage: Lebe ich aus meiner Verbindung mit dem Herrn Jesus oder aus der Verbindung mit einem Gesetz?
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