‏ Ruth 4:12

Segenswünsche für das Haus des Boas

Die Einwohner Bethlehems erklären ihre Zustimmung, dass Ruth in ihre bevorrechtigte Stellung als verbunden mit Boas, dem Mann von Bethlehem, eintritt. Sie sind Zeugen. Eine Ehe und die Vorbereitung darauf ist eine Sache, bei der es Zeugen gibt (Eltern, Freunde, Nachbarn), die sich über das, was sie sehen, freuen und zustimmen. Sie sehen, dass etwas Neues beginnt. Darüber freuen sich die Zeugen so sehr, dass sie einen Vergleich ziehen zu Rahel und Lea, die den Anfang des Hauses Israel bilden. Rahel wird als Erste genannt, die geliebte Frau Jakobs, aber beide haben das Haus Jakobs gebaut. So bedeutend sind Nachkommen.

Neben den Segenswünschen im Blick auf Nachkommen, erwähnen das Volk und die Ältesten auch Orte in ihrem Segen. Mit diesen Orten verbinden sie kraftvolle Taten und einen ruhmreichen Namen. Ephrata bedeutet „die Fruchtbare“ und Bethlehem bedeutet „Brothaus“. Das Volk wünscht Boas ein kraftvolles Auftreten, das Frucht tragen soll. Das ist ein Auftreten in der Kraft des Heiligen Geistes. Das Volk wünscht ihm auch, dass er sich in Bethlehem einen Namen macht. Damit ist der Name Davids gemeint und darüber hinaus der des großen Davids, des Herrn Jesus, durch den es Nahrung für das ganze Volk Gottes geben wird. Frucht ist vor allem für Gott gedacht, und Nahrung vor allem für das Volk Gottes. Der Herr Jesus erfüllt sowohl das Verlangen Gottes als auch die Bedürfnisse seines Volkes.

Nach dem Vergleich mit Rahel und Lea, zieht das Volk auch noch den Vergleich zum Haus des Perez. Perez entsprang einer ehebrecherischen Verbindung zwischen Juda und Tamar (1Mo 38:13-30). Das Volk kennt die Geschichte und sieht die Gemeinsamkeit zwischen Tamar und Ruth. Die Erinnerung an Tamar lebt durch die Geschichte von Ruth wieder auf. Auch bei Tamar ging es um die sogenannte Schwagerpflicht. Weil Juda nicht dafür sorgte, dass dieser Pflicht entsprochen wurde, führte das bei Tamar zu einem Handeln, das man nicht billigen kann. Tamar hat wegen der Untreue Judas, der es unterließ, ihr seinen Sohn Schela als Löser zu geben, ihre Ehre preisgegeben. Sie hat Juda durch List dazu verleitet, mit ihr einen Nachkommen zu zeugen. Boas handelt auf ganz andere Weise. Er benutzt weder List noch Betrug, sondern handelt völlig transparent.

Die Gemeinsamkeit zwischen Tamar und Ruth liegt im Bereich der Gnade. Die Nachkommenschaft, die man Boas wünscht, soll ihm vom HERRN geschenkt werden, und das durch eine Frau, die zu einem verfluchten Volk gehörte. Gottes Gnade triumphiert über eine sündige Tat (Tamar) und ein verfluchtes Volk (Ruth).

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