Zechariah 1:3

Kehrt zu mir um

Da sie dem Bau des Tempels keinen Vorrang mehr einräumen, muss Sacharja sie nun zur Umkehr auffordern. Es ist ein Auftrag des HERRN der Heerscharen an ihn.

Dreimal spricht Sacharja in seinen einleitenden Versen über Bekehrung (Sach 1:3; 4; 6). Er tut dies vor allem jenen gegenüber, die vielleicht denken, dass sie sich bekehrt haben, weil sie aus Babel zurückgekehrt sind. Bekehrung wird gewöhnlich als etwas angesehen, das nur zu einer Botschaft des Evangeliums an Ungläubige gehört. Aber das ist nicht richtig. Hier hören wir von der Notwendigkeit einer Bekehrung für das Volk Gottes. Es ist der Aufruf an das Volk Gottes, von dem eingeschlagenen Weg umzukehren und zum HERRN zurückzukehren und Buße zu tun. Dann wird Er zu ihnen mit Segen und nicht mit Fluch zurückkehren. Zuerst muss das Volk zum HERRN umkehren, dann kann Er sich wieder ihnen zuwenden (Mal 3:7; 2Chr 15:2; Jer 3:12; Hes 18:30; Mich 7:19).

Auch als Gläubige müssen wir uns manchmal bekehren. Dies bedeutet nicht eine „tägliche Bekehrung“, als ob wir jeden Tag als reuige Sünder zu Gott kommen sollten, als ob wir niemals Kinder Gottes geworden wären. Aber das Neue Testament spricht auch von der Bekehrung Gläubiger. Wir sehen dies in den Briefen des Johannes an die sieben Gemeinden in Kleinasien. In den meisten von ihnen sind ihre Empfänger aufgerufen, Buße zu tun, weil in diesen Gemeinden Sünden vorhanden sind (vgl. Off 2:5; 16; 22; Off 3:3; 19). Wir hören es auch, wenn der Herr Jesus zu Petrus, der sich bereits bekehrt hat, sagt: „Und du, bist du einst umgekehrt, [so] stärke deine Brüder“ (Lk 22:32).

Es ist klar, dass auch Gläubige bekennen müssen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Er muss vor Gott auf die Knie fallen, und auch vor seinem Nächsten, wenn er gegen diesen gesündigt hat. Es gibt immer einen Weg zurück, sowohl für den einzelnen Gläubigen als auch für eine Gruppe von Gläubigen, einen Weg, der immer über Buße und Bekenntnis führt. Dass es diesen Weg gibt, ist das Ergebnis des Werkes Christi.

Die Weigerung zum Bekenntnis vor Gott und Menschen ist oftmals die Ursache für die große Zerrüttung im Volke Gottes. Niemand kann sich hinter der trügerischen Vorstellung verstecken, für ihn komme eine Bekehrung nicht in Frage. Wenn Gott zur Buße aufruft, beinhaltet das, dass Er die Kraft dazu gibt. Er stellt diese Kraft mit der Aufforderung zur Verfügung. Es liegt an den Menschen, davon Gebrauch zu machen.

Der Name „HERR der Heerscharen“ ist charakteristisch für die letzten drei Propheten und wird von ihnen zusammen mehr als 80-mal verwendet. Schon in diesem Vers wird dieser Name dreimal verwendet.

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