Zechariah 6:2-8

Die vier Wagen und die Pferde

Die Beschreibung der Pferde ähnelt der in Kapitel 1 (Sach 1:8; vgl. Off 6:3-8). Die Ähnlichkeit besteht darin, dass in beiden Visionen verschiedenfarbige Pferde vorkommen. Ansonsten gibt es nur Unterschiede. In Sacharja 1 sehen wir nur Pferde, mit Reitern darauf. Sie gehen über die Erde, um den Stand der Dinge zu erfassen und darüber zu berichten (Sach 1:8-11). Hier sind es Kriegswagen mit Pferden, um Gottes Gerichte auszuführen (Ps 68:18). Jeder Wagen hat dabei ein eigenes Gebiet (Sach 6:6).

Die vier Winde des Himmels

Sacharja will die Bedeutung der Wagen wissen (Sach 6:4). Er fragt „den Engel“, d. h. den Engel des HERRN, den er mit „Herr“, Adonai, anspricht. Der Engel antwortet, dass die Wagen „die vier Winde des Himmels“ sind (vgl. Off 7:1; Dan 7:2). Es sind Kräfte, die vom Himmel ausgesandt werden. Das bedeutet, dass die vier Reiche, die ausziehen, vom Himmel herbeigerufen werden. In Psalm 104 sind die Winde – Wind und Geist ist im Hebräischen das gleiche Wort – die Boten Gottes, die seinen Willen ausführen (Ps 104:4).

Alle diese Mächte haben als Ausgangspunkt „den Herrn der ganzen Erde“ (vgl. Sach 4:14). Der Name Gottes ist seit der Wegführung „der Gott des Himmels“. Aber Gott gibt seine Ansprüche auf die Erde niemals auf. Um seine Ansprüche aufrechtzuerhalten, setzt Er die herrschenden Mächte ein. Sie stehen unter der Vorsehung Gottes. Er bestimmt, wohin sie gehen, ohne dass sie von dem Weg, abweichen können. Wir sehen das an den zwei Bergen aus Erz oder Kupfer, zwischen denen sie wandeln. Sie werden von dämonischen Mächten gesteuert, die völlig unter Gottes Kontrolle stehen.

Nationen bekämpfen sich gegenseitig, aber die dämonischen Mächte in den himmlischen Örtern, die sie regieren, bekämpfen sich nicht gegenseitig, sondern Gott und sein Volk. Der Hauptgrund für die Existenz des Reiches Babel ist, dass Gott durch sie die Assyrer für ihr Verhalten gegenüber Israel züchtigen wollte. Er wollte auch die Babylonier als ein Mittel der Züchtigung für sein Volk wegen ihrer Untreue benutzen. Aber als sie sich an seinem Volk vergehen, werden sie ihrerseits in die Macht des nächsten Reiches gegeben.

Wohin die Pferde gehen

Über die roten Pferde, bei denen wir an Babel denken können, wird nichts mehr gesagt, denn dieses Reich ist bereits vorbei. Die schwarzen Pferde stellen die Meder und Perser dar. Sie gehen in den Norden, wo das babylonische Weltreich ist, und unterwerfen es. Dann kommen die weißen Pferde, die das griechisch-mazedonische Reich darstellen, und sie erobern das medo-persische Reich. Dann kommen die Pferde, die das römische Weltreich repräsentieren, und sie erobern auch das Land im Süden, das Ägypten ist, und machen Ägypten zu einer Provinz des römischen Reiches.

Die starken Pferde, die Römer, wollen sich die ganze Erde untertan machen und nicht nur das Land im Norden und das Land im Süden. Ihr Verlangen können sie nur befriedigen mit Gottes Zustimmung, aber dessen sind sie sich natürlich nicht bewusst. Wir lesen das auch nicht in den Geschichtsbüchern. Doch für den Glauben ist das alles Wirklichkeit.

Gottes Geist findet Ruhe

Gott ruft Sacharja und redet dann zu ihm. Die Tatsache, dass das Rufen Gottes seinem Reden vorausgeht, bedeutet, dass es ein dringender Aufruf ist, auf das zu achten, was Er sagen will. Er sagt Sacharja, dass Er das Gericht über Babel wollte, um seinen Geist Ruhe finden zu lassen. Wörtlich heißt es „meinen Geist zur Ruhe bringen“. Dies ist zur Zeit Sacharjas eine Sache der Vergangenheit.

Gottes Geist hatte keine Ruhe, als sein Volk in Babel blieb. Er wirkte in Kores den Aufruf an sein Volk, um in sein Land zurückzukehren (Esra 1:1-3). Kores führte die Gerichte Gottes an den Chaldäern aus. Er half, begünstigte und erlöste das Volk Gottes. All dies ist Gott sehr wohlgefällig. Das hat seinen Geist beruhigt und erquickt.

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