‏ Mark 4

Das Gleichnis vom vierfachen Acker

1Und wieder begann er, bei dem Meer
Gemeint ist der See Gennesaret (vgl. Mt 4,18); so auch V. 2
zu lehren; und es versammelt sich eine besonders große
W „größte“
Menschenmenge zu ihm, sodass er in ein Boot stieg und sich [darin] auf dem Meer setzte; und die ganze Menschenmenge war ‹am Meerufer
W „zum Meer (gewandt) an Land“
.
2Und er lehrte sie vieles
O „viel/lange“
mit Gleichnissen, und er sagte zu ihnen in seiner Lehre:

3Hört zu: Siehe!, der Sämann ging hinaus, um zu säen. 4Und es geschah beim Säen, da fiel manches neben den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es. 5Und anderes fiel auf felsigen [Grund], wo es nicht viel Erde hatte, und es schlug sofort aus, weil es keine tiefe Erde hatte. 6Und als die Sonne aufging, wurde es versengt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7Und anderes fiel zu den Dornenbüschen, und die Dornenbüsche gingen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. 8Und anderes fiel in gute Erde und gab Frucht, indem es aufging und wuchs, und es brachte eines dreißigfach und eines sechzigfach und eines hundertfach [Frucht].“ 9Und er sagte: Wer Ohren hat, um zu hören, soll hören!“

Sinn und Zweck der Gleichnisse

10Und als er ganz alleine war, befragten ihn ‹seine Anhänger
W „diejenigen, die um ihn (waren)“
samt den zwölf [Jüngern] zu den Gleichnissen.
11Und er sagte zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben, aber jenen, die draußen [sind], geschieht alles in Gleichnissen, 12sodass sie genau
F „sehend sehen“
hinsehen und nicht sehen
und genau
F „hörend hören“
hinhören und nicht verstehen,
damit sie nicht etwa umkehren und ihnen vergeben wird.“

13Und er sagt zu ihnen: „Ihr versteht
E „wisst“
dieses Gleichnis nicht? Und wie werdet ihr alle [anderen] Gleichnisse begreifen
verstehen
?
14Der Sämann sät das Wort. 15Folgende aber sind die neben dem Weg: Wo das Wort gesät wird, und wenn sie es hören, kommt sofort der Satan, und er nimmt das Wort weg, das in sie gesät war. 16Und folgende sind es, die auf felsige [Stellen] gesät werden: die, wenn sie das Wort hören, es sofort mit Freuden aufnehmen, 17aber sie haben keine Wurzel in sich selbst, sondern sie sind wankelmütig
W „vorübergehend/zeitlich (begrenzt)“
; wenn Bedrängnis oder Verfolgung entsteht wegen des Wortes, nehmen sie sofort Anstoß.
18Und andere sind es, die zu den Dornenbüschen gesät werden. Diese sind es, die das Wort hören, 19aber die Sorgen der Welt
E „des Zeitalters“
und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach den übrigen [Dingen] kommen dazu und ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar.
20Und jene sind es, die auf gute Erde gesät wurden: welche das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen – eines dreißigfach und eines sechzigfach und eines hundertfach.“

Licht im Dunkel

21Und er sagte zu ihnen: Kommt etwa die Lampe [zum Einsatz], damit sie unter den Eimer oder unter das Bett gestellt wird? Nicht, damit sie auf den Leuchter gestellt wird? 22Denn es ist nichts verborgen, außer damit es sichtbar gemacht wird, noch wurde [etwas] versteckt, außer damit es ‹ans Licht
W „ins Sichtbare“
kommt.
23Wenn jemand Ohren hat, um zu hören, dann soll er hören!“ 24Und er sagte zu ihnen: Seht zu, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr messt, wird für euch gemessen und wird euch hinzugefügt werden. 25Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, von dem wird sogar genommen werden, was er hat.“

Das Gleichnis von der aufgehenden Saat

26Und er sagte: So ist das Reich Gottes: Wie ein Mensch die Saat auf die Erde wirft 27und er schläft und aufwacht Nacht und Tag, und die Saat blüht und gedeiht – er selbst weiß nicht wie. 28Die Erde trägt von selbst Frucht: zuerst einen Halm, danach eine Ähre, danach vollen Weizen in der Ähre. 29Sobald aber die Frucht reif ist, sendet er sofort die Sichel, weil die Ernte bereitsteht.“

Das Gleichnis vom Senfkorn

30Und er sagte: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder mit welchem Gleichnis sollen wir es veranschaulichen? 31[Es ist] wie ein Senfkorn, das – wenn es auf die Erde gesät wird – kleiner ist als alle Samen auf der Erde, 32aber sobald es gesät worden ist, geht es auf und wird größer als alles Gemüse, und es bringt große Zweige hervor, sodass die Vögel des Himmels unter seinem Schatten nisten können.“

33Und mit vielen solchen Gleichnissen vermittelte
E „redete“
er ihnen das Wort, wie sie es hören konnten.
34Ohne Gleichnisse aber redete er nicht zu ihnen, abseits wiederum erklärte er seinen
E „den eigenen“
Jüngern alles.

Jesus bringt Wind und Meer zum Schweigen

35Und er sagt zu ihnen an jenem Tag, als es Abend geworden war: „Lasst uns ans gegenüberliegende [Ufer] hinüberfahren!“ 36Und sie entließen die Menschenmenge und nehmen ihn – wie er war – im Boot mit, und weitere Boote waren bei ihm. 37Und es entsteht ein heftiger Sturm, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass sich das Boot schon füllte. 38Und er war im Heck und schlief auf dem Kopfkissen. Und sie wecken ihn, und sie sagen zu ihm: „Lehrer, kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?“ 39Und nachdem er sich aufgerichtet hatte, drohte er dem Wind, und er sagte zu dem Meer: Schweig! Verstumme!“ Da legte sich der Wind, und es entstand eine große Stille. 40Und er sagte zu ihnen: Warum seid ihr ängstlich? Habt ihr noch nicht Vertrauen
O „Glauben“
?“
41Und sie fürchteten sich ‹ganz außerordentlich
F „mit großer Furcht“
, und sie sagten zueinander: „Wer ist denn dieser [Mann], dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?“

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