1 Corinthians 7
Kapitel 7
1 ▼▼[Status: Ungeprüft]
Zu dem, was ihr schriebt ▼▼Paulus bezieht sich hier zum ersten Mal auf Fragen der Korinther, die ihm von den Korinthern in einem Brief gestellt wurden. Weitere Stellen: 7,25; 8,1; 12,1.
, es ist gut für einen Mann ▼▼Wörtl.: Menschen
, eine Frau nicht zu berühren ▼▼Das griechische Verb απτομαι (haptomai) meint nicht eine spezielle, z.B. sexuelle Form der Berührung, sondern das Berühren (= Anfassen) überhaupt.
2Um der Unzucht ▼▼Gemeint ist: außerehelicher Geschlechtsverkehr
willen soll jeder [Mann] seine eigene Frau haben und jede [Frau] ihren eigenen Mann. 3Der Mann soll seine Pflicht der Frau gegenüber erfüllen ▼▼Der Ausdruck "seine Pflicht erfüllen" bezieht sich nicht auf eine spezifische Pflicht, z.B. die sog. "ehelichen Pflichten", d.h. die Bereitschaft zum Geschlechtsverkehr, könnte aber im Zusammenhang hier gemeint sein.
, ebenso (in gleicher Weise) die Frau dem Mann gegenüber. 4Die Frau verfügt nicht (hat keine Verfügungsgewalt) über ihren {eigenen} Körper, sondern der Mann, ebenso (in gleicher Weise) verfügt der Mann nicht (hat keine Verfügungsgewalt) über seinen {eigenen} Körper, sondern die Frau. 5Entzieht euch nicht ▼▼Wörtlich: beraubt nicht
einander, außer in gegenseitigem Einvernehmen (nach Übereinkunft) für einen begrenzten Zeitraum (für den gegenwärtigen Augenblick), um euch dem Gebet zu widmen und dann wieder zusammen zu sein, damit euch der Satan nicht versucht durch eure Geilheit (Zügellosigkeit). 6Dies aber sage ich als Zugeständnis, nicht als Befehl. 7Ich wollte {aber}, dass alle Menschen (Männer?) wie ich wären; aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so. 8Den Unverheirateten ▼▼Auch: Geschiedenen
und den Witwen sage ich, dass es gut wäre, wenn sie blieben wie ich. 9Wenn sie aber nicht enthaltsam sein können, sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten als zu brennen ▼▼Gemeint ist: vor Lust.
. 10Den Verheirateten aber befehle {ich,} nicht ich, sondern der Herr, dass eine Frau sich vom Mann nicht scheiden soll ▼▼Eine der wenigen Stellen, an denen Paulus ein Jesuswort ("Herrenwort") überliefert, vgl. 9,14 und 1.Thessalonicher 4,15.
11- falls sie aber geschieden ist ▼, soll sie unverheiratet bleiben oder sich mit dem Mann aussöhnen -, und der Mann soll die Frau nicht verstoßen ▼▼(Aus einem Rechtsverhältnis entlassen) Hier zeigt sich die Gleichstellung der Geschlechter bei Paulus, so auch in den Versen 13 und 15; das entspricht dem griechischen und römischen Recht, im Gegensatz dazu das jüdische Recht (Conzelmann, S. 145).
12Den übrigen ▼▼Nämlich denen, die in christlich-heidnischer Mischehe leben.
aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine nichtgläubige Frau hat, und (diese) sie willigt ein, mit ihm (ehelich) zusammenzuleben, soll er sie nicht verstoßen. 13Und die Frau, wenn sie einen nichtgläubigen Mann hat, und (dieser) er willigt ein, mit ihr (ehelich) zusammenzuleben, soll sie ihn nicht verstoßen. 14Denn der nichtgläubige Mann wird durch die Frau geheiligt, und die nichtgläubige Frau durch den Bruder; denn sonst sind demnach ihre Kinder unrein ▼▼Im kultischen Sinn unrein ist, was mit der Gottheit nicht in Berührung gebracht werden darf.
, jetzt aber sind sie heilig. 15Wenn aber der Nichtgläubige sich scheiden will, soll er sich scheiden. Der Bruder oder die Schwester ist in diesem Fall nicht [dem Eheversprechen] unterworfen. Gott hat euch zum (im) Frieden berufen. 16Denn {was} weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst? Oder {was} weißt du, Mann, ob du die Frau retten wirst? 17Doch (Sondern) ▼▼Kann sowohl das Bisherige zusammenfassen (= doch) als auch einen Neueinsatz einleiten (= sondern), Conzelmann, S. 150.
jeder soll so leben (wandeln), wie der Herr es ihm zugeteilt, jeder, wie der Herr ihn berufen hat. {Und} so ordne ich es in allen Gemeinden an. 18Wer als Beschnittener berufen wurde, soll nicht die Vorhaut überziehen ▼▼Um die Beschneidung zu verdecken.
; wer als Unbeschnittener berufen wurde, soll sich nicht beschneiden lassen. 19Die Beschneidung ist nichts und die Unbeschnittenheit ist nichts, sondern die Beachtung der Gebote Gottes. 20Jeder soll in der Berufung (dem Beruf) bleiben, in der er berufen wurde (in dem ihn der Ruf Gottes traf). 21Du wurdest als Sklave berufen; das soll dich nicht kümmern. Aber wenn du auch Freiheit ▼▼Es handelt sich um bürgerliche Freiheit, die in der Gemeinde keinen Wert darstellt, da dort nicht zwischen frei und unfrei unterschieden wird.
erlangen kannst, gebrauche sie (die Sklaverei? die Freiheit?) ▼▼Bezieht sich "sie" auf die Sklaverei oder die Freiheit? Im Griechischen fehlt das Bezugswort, sodass beides möglich wäre. Conzelmann, S. 153, meint, dass "die Sklaverei" gemeint ist, weil es sich um ein Trostwort handelt und wegen einer Parallele bei Epiktet (II,6,18): "Was kümmert es dich, welchen Weg zum Hades du nimmst? Alle sind gleich".
um so mehr. 22Denn der Sklave, der durch den (im) Herrn berufen wurde, ist ein Freigelassener des Herrn ▼▼Vgl. Römer 6,18; 8,2;Galater 5,1.
, wie (in gleicher Weise) der Freie, der berufen wurde, ein Sklave Christi ist. 23Ihr seid bar bezahlt worden (wurdet gegen Barzahlung erworben); werdet nicht Sklaven von Menschen. 24Jeder soll darin bleiben, Brüder, worin er von Gott berufen wurde. 25Über die Jungfrauen ▼▼Der Begriff bezeichnet Männer und Frauen, die Jungfräulichkeit gelobt haben.
{aber} besitze ich kein Gebot des Herrn. Ich bin aber der Meinung ▼▼Wörtl.: Die Meinung "abgeben".
, dass ich ein Vertrauensmann bin ▼, weil ▼▼Part. coni., kausal aufgelöst.
ich vom Herrn begnadigt wurde (Erbarmen fand). 26Ich meine nun, dies sei gut (dass dies gut sei) wegen der bevorstehenden Not ▼▼Die Endzeit, die Paulus als unmittelbar bevorstehend annahm.
, dass es für den Menschen gut ist, wenn er bleibt, wie er ist. 27Wurde dir eine Frau gegeben, suche nicht die Scheidung (Trennung); hast du dich von einer Frau getrennt (frei gemacht), suche keine Frau. 28Wenn du aber heiratest, sündigst du nicht, und wenn die Jungfrau ▼▼Im oben V. 25 gemeinten Sinn
heiratet, sündigt sie nicht. Leibliche Bedrängnis werden diese aber (haben =) erleben, ich aber schone euch (= würde euch gern schonen?). 29Dies aber sage ich, Brüder, die Zeit ist zusammengedrängt (beschränkt). Hinfort (zukünftig) sollen ▼ die Frauen haben sein, als hätten sie keine, 30und die weinen, als weinten sie nicht, und die sich freuen, als freuten sie sich nicht, und die kaufen, als besäßen sie nicht, 31und die die Welt gebrauchen, als missbrauchten ▼▼Die Präposition κατα gibt dem Verb χραομαι (gebrauchen) eine besondere Färbung im Sinne von "ganz und gar verbrauchen", "missbrauchen", "ausnutzen".
sie sie nicht, denn diese Welt selbst (die Gestalt, das Wesen dieser Welt) vergeht. 32Ich möchte aber, dass ihr sorglos (sorgenfrei) seid. Der Unverheiratete sorgt für (trägt Sorge für) die Angelegenheiten des Herrn, wie er dem Herrn gefallen (zu Gefallen sein) kann. 33Der Verheiratete aber sorgt sich um (trägt Sorge um) die Welt, wie er der Frau gefallen (zu Gefallen sein) kann, 34und ist in sich gespalten ▼▼Vgl. 1.Korinther 1,13
. Und die Frau, die Unverheiratete und die Jungfrau, sorgt für (trägt Sorge für) die Angelegenheiten des Herrn, damit sie heilig ist sowohl körperlich als auch geistig (geistlich). Aber die Verheiratete sorgt sich um (trägt Sorge um) die Welt, wie sie dem Mann gefallen (zu Gefallen sein) kann. 35Dies aber sage ich zu eurem eigenen Vorteil (Nutzen), nicht, um euch eine Schlinge überzuwerfen, sondern damit ihr ungestört (nicht abgelenkt) anständig und beharrlich im Herrn [seid]. 36Wenn aber einer glaubt, sich unanständig gegenüber seiner Jungfrau ▼▼Gemeint ist die Verlobte eines Bräutigams, Conzelmann S. 160
zu benehmen (sich seiner Jungfrau gegenüber schämen zu müssen), wenn er überreif ▼▼Ein zusammengesetztes Verb; ακμος bezeichnet den Höhepunkt einer Entwicklung; υπερακμος ist also ein Überschreiten dieses Höhepunktes. Ist hier auf das Begehren angespielt, also UGS "spitz, scharf sein"?
ist und so geschehen muss, was er tun will, sündigt er nicht; sie sollen heiraten. 37Wer aber in seinem Herz fest steht, ohne Zwang, aber Macht hat über seinen Willen und dies in seinem Herzen beschließt, seine Jungfrau zu bewahren (= unberührt zu lassen), tut recht [daran]. 38So tut auch recht, wer seine Jungfrau heiratet, aber wer nicht heiratet, tut Besseres. 39Eine Frau ist (gegeben =) gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschlafen ist, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will, allein ▼▼D.h. unter der Voraussetzung, dass
[dass es] im Herrn [geschieht]. 40Glücklicher (seliger) aber ist sie, wenn sie so ▼▼D.h. unverheiratet
bleibt, meiner Meinung nach. Ich meine aber, dass auch ich den Geist Gottes habe.
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