‏ Galatians 3

Kapitel 3

Der Anfang des Kapitels weist ungewöhnliche Satzstellungen und diverse Verbauslassenung auf, was vielfach damit interpretiert wird, dass Paulus hier seine Wut auch stilistisch zum Ausdruck bringt. 1
[Status: Ungeprüft]
{O} [Ihr] unverständigen (unvernünftigen, törichten) Galater, wer hat euch verhext (verzaubert, geblendet), denen der gekreuzigte
 ἐσταυρωμένος (Part. perf. pass.) steht im Griechischen in hervorgehobener Satzendstellung. Das Geschehen der Kreuzigung in der Vergangenheit wirkt bis ins heute hinein.
Jesus Christus vor Augen gestellt (gemalt, aufgezeigt) wurde?
2Dies allein (eine, nur) will ich erfahren (wissen, lernen) von euch: habt ihr den Geist aus Werken des Gesetzes empfangen oder aus der Botschaft (Predigt) des Glaubens? 3Deshalb seid ihr Unverständige (So Unverständige seid ihr), weil (denn) ihr im Geist angefangen (begonnen) habt [und] nun im Fleisch zum Ende kommen (enden) wollt?
oder: Begonnen [habt ihr] im Geist und im Fleisch wollt ihr enden?
4So viel (groß) habt ihr umsonst (vergeblich, ohne Grund) erlebt (gelitten)? Wenn [es] wenigstens (wirklich) auch (doch) umsonst [war]! 5Der euch also den Geist gewährt (gibt, darreicht) und tut (wirkt) Wunderwerke (Wunder, Krafttaten) unter euch, [tut er es] aus Werken des Gesetzes oder aus der Botschaft (Predigt) des Glaubens? 6Ebenso (gerade so) wie Abraham [an] Gott glaubte (vertraute) und [es] ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde; d 7erkennt also (daran), dass die aus Glauben [sind], diese sind Abrahams Söhne (Kinder)
Gemeint sind Männer und Frauen (generisches Maskulinum)
.
8Die Schrift sieht aber voraus, dass Gott aus Glauben die nicht-jüdischen Völker (Heiden) gerecht [macht], [sie] verkündete (das Evangelium vorausverkünden) {dem} Abraham voraus: „In dir werden (sind) alle Völker (Nicht-Juden, Heiden) gesegnet werden.“ f 9Deshalb (daher, also) [sind] die aus Glauben gesegnet mit glaubenden (gläubigen, dem Glauben des) Abraham
NGÜ, NIW und andere gehen einen Schritt weiter und übersetzen in etwa: „Abraham, dem Mann des Glaubens“
.
10Denn (Nämlich) welche (Wie viele) aus den Werken des Gesetzes sind, sind unter einem Fluch; es ist nämlich (denn) geschrieben: verflucht [ist] jeder, der nicht verharrt (bleibt) in allem (allen Dingen), was geschrieben ist im Buch des Gesetzes, dass [man] {es} tun [soll]
oder: der nicht verharrt in allen Dingen, was geschrieben …, um sie (d.h. alle Dinge) zu tun.
. i
11Dass aber im Gesetz keiner gerecht wird vor (bei) Gott, [ist] offenkundig (klar, offenbar), denn: der Gerechte wird aus Glauben leben;
Grammatisch ist ebenfalls denkbar: Aber da sich im (durch das) Gesetz niemand rechtfertigen kann, ist vor Gott offenkundig, dass der Gerechte aus Glauben leben wird.
,
k
12das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: wer es
Eigentlich steht hier der Plural, da der Bezug zu „den Werken des Gesetzes“ aber im Deutschen nicht deutlich wird, wurde hier der Singular bewählt. Dasselbe gilt für das nachfolgende „aus ihm“, was eigentlich „aus ihnen“ heißen müsste.
tut, wird aus ihm leben. m
13Christus hat uns freigekauft (losgekauft, erlöst) vom Fluch des Gesetzes, indem (als) er für uns ein Fluch geworden ist,
Modal aufgelöstes Ptz.
denn es ist geschrieben: Verflucht [ist (sei)] jeder, der an einem Holz hängt
Substantiviertes Ptz.
,
, p
14damit (so dass) unter den Völkern (Nicht-Juden, Heiden) der Segen (Segensgabe, Segensgut) {des} Abrahams entsteht (werde, komme)
vorzeitig und punktuelle Übersetzung möglich
in (durch) Christus Jesus, so dass (damit) wir die Verheißung des Geistes erhalten (empfangen) durch den Glauben.
15Brüder, wie ein Mensch
Im Sinne von „nach Menschenart“.
sage ich: Selbst ein rechtskräftig gewordenes (festgelegtes) Testament eines Menschen hebt niemand auf oder fügt [ihm etwas] hinzu.
16{Dem} Abraham aber sind die Verheißungen zugesagt und seinem Samen (Nachkommen). Man sagt (es heißt) nicht: und den Samen (die Nachkommen), wie über viele, sondern wie über einen: und deinem Samen, s das (welcher) ist Christus. 17Dies aber sage ich: Ein Testament
Im Akkusativ, meint: „In Bezug auf ein Testament“.
, das zuvor von Gott bestätigt wurde (rechtskräftig gemacht wurde), [macht] das vierhundertdreißig Jahren danach entstandene Gesetz nicht ungültig, so dass die Verheißung unwirksam (zunichte, beseitigt) würde.
18Wenn nämlich aus dem Gesetz das Erbe [käme], [käme es] nicht mehr aus der Verheißung; {dem} Abraham aber hat es Gott durch die Verheißung Gnade geschenkt (erwiesen). 19Warum denn das Gesetz? (Was [soll (ist)] nun das Gesetz?) Um der Übertretungen willen (Wegen der…) wurde [es] hinzugefügt, bis der Same (Nachkomme) kommt, dem die Verheißung [gilt], durch Engel (Boten) angeordnet, durch die Hand eines Mittlers (Vermittlers).
Oder: „…durch Engel angeordnet in der Hand eines Mittlers.“
20Der Mittler (Vermittler) aber ist nicht von einem {einzigen}, Gott aber ist einer (eins). 21[Ist] demnach (also) das Gesetz gegen die Verheißung Gottes
P 46 u.a. lassen gegenüber der Mehrheitslesart das  τοῦ θεοῦ weg.
? Keineswegs (Ausgeschlossen)!
Siehe: Gal 2,17.
Wenn nämlich ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte [kann], dann wäre im (aus dem) Gesetz die Gerechtigkeit;
22aber die Schrift hat alles unter die Sünde zusammengeschlossen (eingeschlossen), damit die Verheißung aus dem Glauben [an] Jesus Christus den Glaubenden gegeben werde. 23Vordem (Früher, Bevor) aber der Glaube in Erscheinung trat (kam), waren wir unter dem Gesetz verwahrt, zusammengeschlossen (eingeschlossen) auf Glauben hin, der offenbart werden sollte, 24sodass das Gesetz unser Pädagoge (Lehrer, Zuchtmeister)
Hier wurde der griechische Begriff  παιδαγωγ ó ς verdeutscht. Gemeint ist nicht allgemein ein Erzieher ( διδάσκαλος ), sondern der Pädagoge war in der Antike ein Sklave, der die Kinder des Herrn betreute (sie also etwa zur Schule führte). Diese Pädagogen waren für ihre Strenge bekannt, weshalb wohl Luther den Begriff mit „Zuchtmeister“ übersetzt.
geworden ist in (auf … hin) Christus, damit wir aus Glauben gerecht (gerechtfertigt) würden (werden);
25nachdem (als, weil) der Glaube aber gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Pädagogen (Lehrer, Zuchtmeister). 26Alle nämlich seid ihr Gottes Söhne (Kinder)
Gemeint sind Männer und Frauen (generisches Maskulinum)
durch den Glauben (das Vertrauen) an (in) Christus Jesus.
27Denn ihr alle (wie viele [von euch]), die auf (in … hinein) Christus getauft wurdet, habt Christus angezogen (in … gehüllt, bekleidet). 28Es gibt keinen (Hier sind nicht) Juden auch nicht Griechen, es gibt keinen Sklaven auch nicht Freien, es gibt nicht männlich und weiblich: alle nämlich seid ihr eins (einer) in Christus Jesus. 29Wenn ihr aber Christi (des Christus) seid, seid ihr folglich der Same Nachkomme Abrahams, [und] Erben nach (gemäß) der Verheißung.
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