Mark 10
Kapitel 10
1 ▼▼[Status: Zuverlässig]
Und von dort brach (stand) er auf und ▼▼brach auf und Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst.
zog (kam) in das Gebiet von Judäa und (und zwar) das [Land] jenseits des Jordans, und wieder einmal (erneut) liefen Menschenmengen bei ihm zusammen, und wie es seine Gewohnheit war, lehrte er sie auch diesmal (wieder). 2Daraufhin (Und) kamen einige Pharisäer herbei und wollten von ihm wissen (erkundigten sich), ob es einem Mann erlaubt sei, sich von [seiner] Frau zu scheiden (wegzuschicken), um (wobei sie) ihm eine Falle zu stellen (ihn auf die Probe zu stellen; zu testen). ▼▼um ihm eine Falle zu stellen Finales (oder modales) Ptz. conj., als Nebensatz aufgelöst. Oder wie MEN: „weil sie ihm eine Falle stellen wollten“. Das Verb heißt „testen, erproben“ im weitesten Sinn. Hier erproben die Pharisäer Jesus so, dass er möglichst geschädigt werden soll (vgl. LN 27.31): Die Pharisäer wissen vermutlich, dass Jesus Johannes nahe stand, der am Ende wegen seiner Position zur Scheidung und Wiederheirat des Tetrarchen Herodes Antipas umgekommen war (Mk 6,14-29). Dessen Scheidung hatte einen Krieg provoziert und Herodes um ein Haar um sein Land gebracht. Die Pharisäer hoffen vermutlich, dass Jesus sich als politisch gefährlich herausstellt (Evans 2001, 82) oder zumindest bei seinen Anhängern unbeliebt macht. Die meisten Juden zu seiner Zeit glaubten nämlich, dass Scheidung erlaubt war. Im besten Fall hätten sie nachweisen können, dass Jesu Position dem Gesetz (Dtn 24,1-4) widersprach (France 2002, 390). Für ähnliche Versuche der Pharisäer vgl. Mk 8,11; 12,15; Joh 8,6. Jesus wurde zuvor schon in Mk 1,13 vom Satan auf die Probe gestellt, was die Pharisäer wie ihn zu Jesu Gegenspielern macht (vgl. Collins 2007, 384).
3Er jedoch erwiderte {und sagte zu ihnen}: ▼▼Er jedoch erwiderte {und sagte zu ihnen} Die pleonastische Formulierung kann in der Übersetzung gekürzt werden. erwiderte Modales Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst.
„Was hat euch Mose vorgeschrieben (geboten)?“ 4Und sie sagten: „Mose hat es zugelassen, [der Frau] einen Scheidungsbrief zu schreiben und [sich dann von ihr] zu scheiden (wegzuschicken).“ e 5Aber Jesus sagte zu ihnen: „Angesichts (wegen, mit Rücksicht auf) eurer Sturheit (Herzenshärte) ▼▼Angesichts (wegen, mit Rücksicht auf) eurer Sturheit (Herzenshärte) Diese Sturheit, »Verstockung« oder, etwas wörtlicher, Herzenshärte signalisiert nicht Kaltherzigkeit gegenüber dem Partner, sondern die Unfähigkeit oder den Unwillen, Gottes Geboten zu gehorchen – hier gerade, seiner eigentlichen Absicht für die Ehe zu folgen. Jesus argumentiert also, dass letztlich nur die menschliche Sünde zu diesem Gebot geführt hat. (Evans 2001, 84; France 2002, 391). Angesichts Gr. πρός wird an dieser Stelle häufig mit dem kausalen Sinn von »aufgrund«, wegen übersetzt, steht aber eher i.Sv. mit Rücksicht auf (MEN, BA III5a) für die weise Vorsichtsmaßnahme, die eben diese menschliche Schwäche berücksichtigt (vgl. France, NSS).
hat er euch dieses Gebot (Vorschrift) aufgeschrieben (gegeben). 6Aber seit [dem] Beginn der Schöpfung »hat er sie männlich und weiblich gemacht.« g 7»Aus diesem Grund wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er wird sich mit seiner Frau vereinen (zusammenschließen) 8und die beiden (zwei) werden zu einem Fleisch (Körper) ▼▼Fleisch steht hier im übertragenen Sinn für den Körper. Es handelt sich hier um ein wörtliches Zitat aus der LXX, sodass hinter dem griechischen σάρξ das atl. בָּשָׂר »Fleisch« mit dieser übertragenen Bedeutung steht (TDNT B1b).
sein (werden)«, i daher sind sie nicht länger zwei, sondern ein Fleisch (Körper). 9Was Gott verbunden (vereinigt, zusammengefügt) hat, das soll (darf) ▼▼das soll (darf) ein ([der]) Mensch nicht trennen Das Verb steht in der dritten Person des Imperativs, den man am besten mit Hilfsverb (»soll«, »muss« bzw. negativ »darf« oder »möge«) oder einem Konjunktiv umschreibt. Hier beschreibt Jesus eine ethische Maxime aufgrund eines Schöpfungsprinzips, daher ist soll am passendsten. ein ([der]) Mensch Gemeint ist entweder »(irgend)ein Mensch« oder »der Mensch« (Synonym zu »Menschheit«), wobei die meisten Übersetzungen sich für die letzte Variante entscheiden.
darum ein ([der]) Mensch nicht trennen.“ 10Als (Und) ▼▼Als … da W. „Und … und“, hier als temporales Verhältnis verstanden und übersetzt.
sich die Jünger im Haus (zu Hause) bei ihm noch einmal (wieder) danach erkundigten (fragten), 11da (und) sagte er zu ihnen: „Jeder, der (Wer immer) sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, bricht an ihr die Ehe, ▼▼bricht an ihr die Ehe D.h. »bricht so die Ehe, die mit der ersten Frau bestand« (vgl. Collins 2007, 469).
12und wenn sie sich von ihrem Mann geschieden hat und ▼▼sie sich ... geschieden hat und Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst.
einen anderen heiratet, bricht sie die Ehe.“ 13Und [die Leute] versuchten, Kinder zu ihm zu bringen (brachten), um {er} sie zu berühren, ▼▼versuchten, Kinder zu ihm zu bringen Das konative Imperfekt drückt aus, dass die Leute es versuchten (Evans 2001, 93). um sie zu berühren Wahrscheinlich stand dahinter eine abgergläubische Vorstellung. So wie die Menschen immer wieder versuchten, geheilt zu werden, indem sie Jesus berührten (z.B. Mk 5,28), so hoffen die Eltern offenbar, dass irgendeine Kraft oder ein Segen (vgl. V. 16) von Jesus auf ihre Kinder übergehen wird (Collins 2007, 471f.).
aber die Jünger wiesen sie unfreundlich ab (schimpften sie) ▼▼die Jünger wiesen sie unfreundlich ab (schimpften sie) Es wird nicht klar, ob die Jünger die Eltern der Kinder in unfreundlicher Weise zurückwiesen oder ob sie die Kinder schimpften. Es könnte sein, dass sie einfach eine Belästigung von Jesus fernhalten wollten, oder dass sie etwas dagegen hatten, dass Jesus die Kinder berühren sollte (s. die vorige Fußnote) (Evans 2001, 84). Die Jünger schienen Jesu Lehre aus 9,37 schon wieder vergessen zu haben (France 2002, 397).
. 14Doch als Jesus [das] sah, ▼▼als Jesus [das] sah Temporales Ptz. conj., als Nebensatz aufgelöst.
wurde er ärgerlich (ungehalten) und sagte zu ihnen: „Lasst die Kinder zu mir kommen! Haltet sie nicht auf, denn solchen [wie ihnen] gehört Gottes Reich (Herrschaft). 15Ja (Amen, Wahrlich), ich sage euch: ▼▼Ja (Amen, Wahrlich), ich sage euch D.h. »Ich versichere euch«. Ja (Amen, Wahrlich) Das Wort Amen stammt aus dem Hebräischen und bildet im AT häufig den bekräftigenden Abschluss von Doxologien. Die griechische Übersetzung lautet meist »So sei/geschehe es!« Aus dem zeitgenössischen Judentum wie aus dem frühen Christentum ist es dann als liturgische Bekräftigungsformel bekannt, wie es auch heute in Gebrauch ist. Jesus ist der einzige, der es benutzt, um die zu bekräftigende Aussage einzuleiten. Mit ähnlicher Autorität wie bei Gottes Worten im Alten Testament will auch er keinen Zweifel an der Zuverlässigkeit seiner Aussage aufkommen lassen (France 2002, 174f.313; Guelich 1989, 177f.). Die Übersetzung ist schwierig. Luther machte daraus das bekannte »Wahrlich (ich sage euch)«, dem bis heute etliche Übersetzungen folgen. EÜ, ZÜR einfach »Amen«; kommunikative Übersetzungen übersetzen die Phrase für gewöhnlich sinngemäß, etwa »Ich versichere euch...«.
Jeder, der (Wer immer) Gottes Reich (Herrschaft) nicht wie ein Kind annimmt, ▼▼nicht wie ein Kind annimmt Das kann zwei Bedeutungen haben: 1. Die Annahme von Gottes Reich, wie ein Kind (Kind als Nominativ) es tun würde oder 2. Die Annahme von Gottes Reich, wie man ein Kind (Kind als Akkusativ) aufnehmen würde. Dass Mk 9,37 ebenfalls davon spricht, »Geringe« (oder Kinder) aufzunehmen, könnte für 2. sprechen, aber logischer in den Kontext passt die erste Deutung. V. 14B (»Gottes Reich gehört solchen wie ihnen«) spricht ebenfalls für 1. Das würde zudem gut zu Mt 18,3 passen (France 2002, 397f.; Collins 2007, 473).
kommt bestimmt nicht hinein.“ 16Und er nahm sie in die Arme und ▼▼er nahm sie in die Arme und Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst.
segnete sie, indem er ihnen die Hände auflegte. ▼▼indem er … auflegte Modales Ptz. conj., als Nebensatz aufgelöst.
17Und als er nach draußen auf die Straße kam (sich auf den Weg machte), kam einer angerannt und kniete sich vor ihm hin. ▼▼kam angerannt und kniete sich hin Temp. Ptz. conj. (2x), hier als separater Hauptsatz wiedergeben.
Er fragte ihn: „Guter Lehrer, was muss (soll) ich tun, um {ich} ewiges Leben zu bekommen (Anteil am … zu erhalten; erben)?“ 18Jesus aber sagte zu ihm: „Warum nennst du ''mich'' gut? Niemand ist gut außer einem: Gott. 19Du kennst die Gebote: »Töte (morde) nicht, brich die Ehe nicht, stiehl nicht, mache keine Falschaussage; v unterschlage (betrüge, enthalte vor, raube) nicht; ▼▼unterschlagen Dabei geht es um die betrügerische Vorenthaltung, beispielsweise eines verdienten Lohns, oder das Unterschlagen von anvertrauten Gütern (LN 57.248; 57.47; NSS; Collins 2007, 478). Als einziges zitiertes Gebot gehört dieses nicht zu den Zehn Geboten. Der Unterschied zu »stehlen« ist nicht groß. Vielleicht soll das Wort das Zehnte Gebot zusammenfassen (France 2002, 402). Eine andere Quelle für diesen Punkt der Liste könnte Mal 3,5 LXX sein. Oder Jesus ergänzt ihn sinngemäß, weil sein Gegenüber reich ist – daher ist es wahrscheinlicher, dass er etwas unterschlägt als andere beneidet (Evans 2001, 96; Collins 2007, 478f.). Viele Übersetzungen geben das Wort mit »(be)rauben« wieder.
ehre deinen Vater und deine Mutter.« x 20Der [Mann] {aber} entgegnete (sagte) {ihm}: »Lehrer, das alles habe ich seit meiner Jugend befolgt (beachtet) ▼▼beachtet (bewahrt) Oder »vor all dem habe ich mich in Acht genommen«. Das Verb steht im Medium, ist aber wohl wie ein Aktiv zu übersetzen (NSS). Die andere Möglichkeit wäre, dass der Mann so ausdrückt, er habe sich davor in Acht genommen, die erwähnten Verbote zu verletzen (France 2002, 402f.).
.« 21Jesus {aber} sah ihn an und ▼▼sah ihn an und Beigeordnet aufgelöstes Ptz. conj..
gewann ihn lieb ▼▼gewann ihn lieb Oder: »zeigte seine Liebe (mit einer Geste)« Die vielleicht sinnvollste Übersetzung von »liebte« ist als ingressives Aorist (wie OfBi), das den Beginn von etwas in den Fokus nimmt. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Jesus seine Zuneigung mit einer Geste bekundet (Evans 2001, 98; beispielsweise einer Umarmung, wie NSS vorschlägt), aber keine Übersetzung folgt dem. EÜ: »Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er«, NGÜ: »Jesus sah ihn voller Liebe an«, NET, NASB: »he felt love for him«.
, und er sagte zu ihm: »Eins fehlt dir [noch]: Geh, verkaufe alles, was du hast, und gib [den Erlös] den Armen, dann (und) wirst du einen Schatz im Himmel haben. Und [dann] komm, folge mir nach!« 22Doch der [Mann] war erschüttert (getroffen; enttäuscht) ▼▼erschüttert (getroffen; enttäuscht) Einige Übersetzungen: »entsetzt« oder, wie Luther, »unmutig«. Sicher ist, dass der Mann von der Forderung überrascht und enttäuscht war, weil er sie nicht erfüllen wollte oder für unerfüllbar hielt. Unklar ist, wie stark der Schock oder die Betroffenheit ist, die das Wort ausdrücken soll.
über diese Forderung (das Gesagte; Wort) und ▼▼war erschüttert … und Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst.
ging traurig davon, denn er besaß ▼▼er besaß Pleonastisches Ptz.
viele Güter. 23Und Jesus schaute sich um und ▼▼schaute sich um und Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst. Eine weitere mögliche Auflösung wäre z.B. »mit/nach einem Blick in die Runde«
sagte zu seinen Jüngern (Schülern): »Wie schwer werden [es] die Wohlhabenden ▼▼die Wohlhabenden W. etwa »diejenigen, welche {die} Güter/Reichtümer haben« (subst. Ptz.), oder wie NGÜ: »Menschen, die viel besitzen«
[haben], in Gottes Reich (Königsherrschaft) zu kommen!« 24Die Jünger {aber} waren von seinen Worten überrascht (bestürzt, entgeistert) ▼▼überrascht (bestürzt, entgeistert) D.h. sie hatten so eine Aussage von Jesus nicht erwartet.
. Doch Jesus sagte noch einmal zu ihnen ▼▼sagte noch einmal zu ihnen W. »antwortete und sagte noch einmal zu ihnen«. Jesus »antwortet« (d.h. reagiert) hier auf die Situation (DBL Greek 646; vgl. V. 51). Im Kontext vielleicht »ergriff das Wort« (NSS, der aber so übersetzt wie wir). MEN: »Jesus aber wiederholte seinen Ausspruch nochmals mit den Worten«
: »Kinder ▼▼Kinder D.h. etwa »Leute«, eine freundliche Anrede an die Jüngergruppe (vgl. France 2002, 404). Vgl. Joh 21,5, wo die Wiedergabe mit »Männer« etwas angemessener ist und den Vorzug erhielt.
, wie schwer ist es, in Gottes Reich (Königsherrschaft) zu kommen! 25Es ist leichter [für] ein Kamel ▼▼Kamel Nach manchen Handschriften: »Schiffstau« (s.u.). Eine verbreitete Erklärung identifiziert das Nadelöhr mit einem kleineren Stadttor für Passanten, das ein Kamel vielleicht irgendwie hätte durchqueren können. Es gibt jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass solche Tore jemals so bezeichnet wurden (France 2002, 405). Ein entsprechendes historisches Tor in Jerusalem stammt aus dem Mittelalter (Evans 2001, 101). Jesus will mit diesem originellen Bild zeigen, dass es für Reiche unmöglich ist, in Gottes Reich zu kommen (s. die nächsten Verse), nicht dass es für sie besonders schwierig ist (France 2002, 405). Jesus setzt dem kleinstmöglichen Loch eines der größten in Palästina bekannten Tiere entgegen (Pesch 1977, 141). Textkritik: Einige eher unwichtige Zeugen lesen καμιλον »Schiffstau« statt καμηλον Kamel (f13, 28, 124, 579, arm, geo). Bemerkenswert daran ist, dass das Schiffstau (als übergroßes Gegenstück zum Nähgarn) thematisch näher mit dem Nadelöhr verbunden ist als das Kamel (Evans 2001, 90). In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten wurden die beiden Wörter teils praktisch gleich ausgesprochen (Willker 2013, 420f.). Neben der stabilen externen Überlieferung spricht für das Kamel, dass es in anderen antiken Texten ähnliche Redewendungen gibt (wie etwa der Elefant durch das Nadelöhr in rabbinischen Texten; Gnilka 1979, 88). So ist das »Schiffstau« ein recht offensichtlicher Versuch, Jesu bizarren Vergleich verständlicher zu machen.
, durch das Nadelöhr ▼▼Nadelöhr W. »das Öhr der Nadel« Textkritik: Die bestimmten Artikel sind zwar textkritisch umstritten (sie fehlen in etlichen wichtigen Zeugen; NA28 setzt sie in eckige Klammern), aber ihr Fehlen ist sehr wahrscheinlich eine Angleichung an Mt 19,24 par Lk 18,25. Die bestimmten Artikel zeigen dem Leser die Bekanntheit des Nadelöhrs als das bekanntermaßen kleinste Loch an (Willker 2013, 422).
zu kommen, als [für] einen Reichen, in Gottes Reich (Königsherrschaft) zu kommen.« 26Da waren sie völlig entgeistert (außer sich, erstaunt, überwältigt) und sagten ▼▼und sagten Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst.
zu einander: »Wer kann dann gerettet werden?!?« 27Jesus sah sie an und ▼▼sah an und Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst.
sagte: »Bei Menschen [ist es] unmöglich, aber nicht bei Gott: Denn bei Gott [ist] alles möglich.« 28Petrus sagte ▼▼sagte W. »fing an zu sagen«, eine bei Markus typische Wendung, wo »anfangen« sehr schwache Bedeutung hat.
zu ihm: »Du weißt (Siehe), ▼▼Du weißt W. »Siehe«. Das Wort hat im Griechischen die Funktion, die Aufmerksamkeit auf das Folgende zu lenken. Diese Funktion kann man nicht mit dem deutschen »siehe«, sondern nur mit einer sinngemäßen Wiedergabe erreichen (Runge, Discourse Grammar, 5.4.2). Unsere Wiedergabe vgl. EÜ, GNB, NGÜ.
wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt (haben uns dir angeschlossen)!« 29Jesus sagte: »Ja (Amen, Wahrlich), ich sage euch: ▼▼Ja (Amen, Wahrlich), ich sage euch D.h. »Ich versichere euch«. Ja (Amen, Wahrlich) Das Wort Amen stammt aus dem Hebräischen und bildet im AT häufig den bekräftigenden Abschluss von Doxologien. Die griechische Übersetzung lautet meist »So sei/geschehe es!« Aus dem zeitgenössischen Judentum wie aus dem frühen Christentum ist es dann als liturgische Bekräftigungsformel bekannt, wie es auch heute in Gebrauch ist. Jesus ist der einzige, der es benutzt, um die zu bekräftigende Aussage einzuleiten. Mit ähnlicher Autorität wie bei Gottes Worten im Alten Testament will auch er keinen Zweifel an der Zuverlässigkeit seiner Aussage aufkommen lassen (France 2002, 174f.313; Guelich 1989, 177f.). Die Übersetzung ist schwierig. Luther machte daraus das bekannte »Wahrlich (ich sage euch)«, dem bis heute etliche Übersetzungen folgen. EÜ, ZÜR einfach »Amen«; kommunikative Übersetzungen übersetzen die Phrase für gewöhnlich sinngemäß, etwa »Ich versichere euch...«.
Es gibt niemanden, der Haus (Haushalt), {oder} Brüder oder Schwestern, {oder} Mutter, {oder} Vater oder Kinder oder Felder wegen mir und wegen des Evangeliums (der Heilsbotschaft) zurückgelassen (verlassen) hat, 30der nicht ▼▼der nicht W. »(Es gibt niemanden (V. 29)...,) wenn er nicht«
[das] Hundertfache [dafür] bekommen wird (bekommt): jetzt, in dieser Zeit, Häuser und Brüder, {und} Schwestern, {und} Mütter, {und} Kinder und Felder, [wenn auch] unter Verfolgungen, ▼▼[wenn auch] unter Verfolgungen bezieht sich auf Begleitumstände (BA μετά, III.2.). [wenn auch] wurde daher sinngemäß eingefügt, weil »unter Verfolgungen« eine Einschränkung bezeichnet, die man im Deutschen auf diese Weise einleitet.
und im kommenden Zeitalter (Welt) ewiges Leben. 31Und (Aber) viele Erste werden Letzte sein und die Letzten Erste.« as 32Sie {aber} waren auf dem Weg nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran, ▼▼Sie waren auf dem Weg nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran Es handelt sich um zwei umschriebene Imperfekte, die sinngemäß wiedergegeben sind. Sie heben den durativen Aspekt stärker hervor und beschreiben so die Ausgangslage dieses neuen Abschnitts. waren auf dem Weg nach Jerusalem lässt sich auch anders wiedergeben: »waren unterwegs und gingen dabei (hinauf) nach Jerusalem« oder, wie es an anderen Stellen häufig zu finden ist, einfach »gingen (hinauf) nach Jerusalem«. Der Übersetzer hat das Ptz. »gingen (hinauf)« nicht zusätzlich übersetzt, weil waren auf dem Weg schon dieselben Informationen enthält (vgl. NSS; GNB, NGÜ, EÜ, MEN). Die Juden sprachen im Zusammenhang mit der Reise nach Jerusalem grundsätzlich von einem »Hinaufgehen« (auch weil Jerusalem erhöht und der Tempel auf einem Hügel lag). Vgl. Mk 3,22, wo die Schriftgelehrten aus Jerusalem herabgekommen sind. Nach 10,1 ist Jesu Reisegruppe bereits nach Judäa gekommen, hat aber die Stadt Jericho noch nicht erreicht (V. 46), an der jeder vorbeikam, der im Jordantal nach Süden reiste. Von dort aus führte eine Straße nach Westen gen Jerusalem.
und (da) [die Jünger (Leute)] wunderten sich darüber (wurden von Beklommenheit erfasst; erschraken), ▼▼[die Jünger (Leute)] wunderten sich darüber (wurden von Beklommenheit erfasst; erschraken) und bekamen Angst Impliziertes Subjekt nach dem Verlauf der Erzählung sind die Jünger (France 2002, 412). Zum zweiten Subjekt s. die nächste Fußnote. Die Verwunderung (oder die Beklommenheit, das Unbehagen) der Jünger ist eine Reaktion auf Jesu Verhalten, den der Evangelist uns als entschlossen auf sein Schicksal zumarschierend darstellt (ebd.). Das Imperfekt drückt dann die wachsenden oder anhaltenden Gefühle der Jünger aus (daher bekamen statt »hatten Angst«) (Evans 2001, 108; France). Viele Übersetzungen versuchen leider nicht in ausreichendem Maß, die einzelnen Satzteile in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. NGÜ macht die Vorgänge am besten verständlich: »Unruhe hatte die Jünger ergriffen, und auch die anderen, die mitgingen, hatten Angst.« MEN: »Jesus ging ihnen (dabei) voran, und sie waren darüber erstaunt; die ihm Nachfolgenden aber waren voll Furcht.«
und (aber) die, die hinter ihm gingen (die ihm Folgenden, seine Nachfolger), ▼▼die hinter ihm hergingen (die ihm Folgenden, seine Nachfolger) (Subst. Ptz.) Da Jesus vorausgeht, heißt »nachfolgen« hier wohl einfach »hinterhergehen« und bezeichnet im weiteren Sinn seine Nachfolger, die Jesus in diesem Moment hinterhergingen (France 2002, 412). Die Gruppe der Zwölf ist nur ein Teil von ihnen, die Jesus gleich noch einmal besonders auf das Bevorstehende vorbereitet. Das Bild des vorangehenden Jesus und der folgenden Jünger steht wohl auch symbolisch für die Nachfolge (Collins 2007, 484).
bekamen Angst. Da (und) nahm er die Zwölf noch einmal beiseite und teilte ihnen mit ▼▼nahm beiseite und Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst. teilte ihnen mit W. »begann ihnen zu sagen«
, was mit ihm geschehen würde: 33»Wir gehen jetzt ▼▼jetzt W. »Siehe«. Das Wort hat im Griechischen die Funktion, die Aufmerksamkeit auf das Folgende zu lenken. Diese Funktion kann man nicht mit dem deutschen »siehe«, sondern nur mit einer sinngemäßen Wiedergabe erreichen (Runge, Discourse Grammar, 5.4.2). GNB: »Hört zu!«, NGÜ, EÜ wie OfBi.
{hinauf} nach Jerusalem, dann wird der Menschensohn (Sohn des Menschen; Mensch) an die obersten (führenden, Hohen) Priester ▼▼oberste Priester Auf Griechisch »Hohe Priester«. Damit waren ehemalige Hohe Priester gemeint, die weiter im Hohen Rat vertreten waren, aber wahrscheinlich auch Mitglieder der wichtigen Priesterfamilien (France 2002, 335 Fn 51).
und die Schriftgelehrten (Schreibern) ausgeliefert werden, und sie werden ihn [zum] Tod verurteilen und ihn an die Heiden (Nichtjuden) ausliefern, 34und sie werden ihn verspotten, und sie werden ihn anspucken, und sie werden ihn auspeitschen und töten, und nach drei Tagen wird er auferstehen.« 35Und Jakobus und Johannes, die Söhne von Zebedäus, kamen auf ihn zu und sagten zu ihm: »Lehrer, wir wollen, dass du [für] uns ▼▼[für] uns Dat. commodi.
tust, worum wir dich auch bitten werden.« 36Da sagte er zu ihnen: »Was wollt ihr, dass ich [für] euch ▼▼[für] euch Dat. commodi.
tun soll?« 37Sie sagten zu ihm: »Gewähre uns ▼▼Gestatte uns W. »Gib uns«, was wohl eine respektvolle Formulierung ist.
, {dass wir} in deiner Herrlichkeit (Herrschaft, Ehre) ▼▼in deiner Herrlichkeit (Herrschaft, Ehre) bezieht sich auf die Zeit, in der Jesus seine Herrschaft als Messias in vollem Umfang angetreten hat (vgl. Mt 19,28; Mk 12,36), als Menschensohn, der von Gott ewige Macht erhält (Dan 7,13f.) (Evans 2001, 116; Pesch 1977, 155). Sehr passend paraphrasiert GNB: »wenn du deine Herrschaft angetreten hast«. EÜ: »in deinem Reich«
einer an deiner rechten und einer an deiner linken [Seite] zu sitzen!« 38Da sagte Jesus zu ihnen: »Ihr wisst nicht, um was ihr [da] bittet! Könnt ihr den Becher (Kelch) trinken, den ''ich'' trinke, ▼▼Becher (Kelch) trinken, den ich trinke - Metapher, die sich auch in Mk 14,36 findet. Diese Stelle, MartPol 14,2 (»Ich danke dir, dass ich zu deinen Märtyrern gehören und am Kelch Christi teilhaben darf«), MartJes 5,13 (Jesaja bei seinem gewaltsamen Tod: »Nur für mich hat Gott diesen Kelch gemischt«) und der Ausdruck »(bitterer) Kelch des Todes« für den Tod in TestAb 16,12; TgN zu Dtn 32,1 und TgN, TgJ, TgF zu Gen 40,23 legen nahe, dass die Rede vom »Kelch«, den jemand trinken muss, metaphorisch für den (gewaltsamen?) Tod (eines Gerechten?) steht. Verwandt ist vielleicht der Ausdruck »den Tod schmecken« für »sterben« in Mk 9,1; Joh 8,52; Heb 2,9 und häufiger in der frühjüdischen Literatur.In der Tat ist Johannes der einzige der Zwölf, von dem kein Märtyrertod überliefert ist; er musste Jesu Becher nicht trinken.
oder [mit] der Taufe getauft werden ▼▼[mit] der Taufe getauft werden Bei [mit] der Taufe handelt es sich um einen »Akkusativ des inneren Objekts«, einen Akkusativ, der hinsichtlich Stamm oder Sinn mit dem dazugehörigen Verb übereinstimmt und so eine figura etymologica bildet (Siebenthal 2011, §151a). Jesus prägt hier scheinbar eine neue Metapher, indem er gleichzeitig die Taufe von Johannes dem Täufer (mit der er getauft wurde) und den verbreiteten übertragenen Gebrauch des gr. βαπτίζομαι »überwältigt sein« ins Bewusstsein ruft und so zu einem Bild für das Martyrium verbindet (France 2002, 416f.; vgl. BA 3c). (Vergleichbare Wendungen im Deutschen sind »das Wasser steht mir bis zum Hals« oder »ins kalte Wasser geworfen werden«.) Zusammen mit dem Kelch, der nach atl. Prophezeiungen den Zorn Gottes symbolisiert, und der Johannestaufe, die die Vergebung der Sünden anzeigte, weist Jesus so auf seinen stellvertretenden Tod für die Menschheit hin (Collins 2007, 496f.).
, mit der ''ich'' getauft werde?« 39Sie aber sagten zu ihm: »[Das] können wir!« Jesus aber sprach zu ihnen: »Den Becher (Kelch), den ich trinke, werdet ihr trinken, und [mit] der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden , 40aber es ist nicht meine Sache (steht mir nicht zu), [euch] das Sitzen an meiner rechten oder linken [Seite] zu gewähren, ▼▼gewähren W. »geben« (vgl. V. 37)
, sondern [das Sitzen steht denjenigen zu], [für] die es vorgesehen (bestimmt, bereitet) ist.« ▼▼sondern [das Sitzen steht denjenigen zu], [für] die es vorgesehen (bestimmt, bereitet) ist D.h. »Auf diesen Plätzen werden diejenigen Sitzen, die dafür vorgesehen sind«, und zwar (wie das Passiv anzeigt) von Gott (France 2002, 417). [für] die Dat. commodi.
41Und als die zehn [anderen Jünger das] hörten, ▼▼als ... hörten Ptz. conj., als temporaler Nebensatz aufgelöst.
waren sie wütend (ärgerten sie sich) ▼▼waren sie wütend W. »begannen sie, wütend zu sein«
auf Jakobus und Johannes. 42Und (da) Jesus rief sie zu sich und sagte zu ihnen: »Ihr wisst, dass diejenigen, die als Regierende der Völker (nichtjüdischen Völker, Nichtjuden) angesehen sind (gelten), ▼▼die als Regierende … angesehen sind (gelten) W. »die zu regieren/herrschen (Inf.) über die Völker (Gen.) angesehen sind« Die meisten Übersetzungen formulieren »gelten«. angesehen sind gibt jedoch noch besser die öffentlich sichtbare Rolle dieser Regierenden wieder (vgl. France 2002, 418). über die Völker (Genitivobjekt, Siebenthal 2011, §167h)
die Menschen ▼▼die Menschen W. »sie«, d.h. ihre Völker oder Untertanen.
beherrschen (unterdrücken), und [dass] ihre Großen (Mächtigen) die Menschen ihre Macht spüren lassen (ihre Macht über sie missbrauchen). 43Aber so ist es bei euch nicht! Wer (Jeder, der) bei (unter) euch groß sein (werden) möchte, soll vielmehr euer Diener sein, 44und wer (jeder, der) bei (unter) euch bedeutend (Erster) sein (werden) möchte, soll Sklave aller [anderen] sein. bl 45Denn auch der Menschensohn (Sohn des Menschen; Mensch) ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld anstelle (für) vieler zu geben.« bm 46Und sie kamen nach Jericho. Und als er von Jericho aufbrach, [er] ▼▼als er von Jericho aufbrach, [er] und seine Jünger und eine beachtliche Menschenmenge Diese Temporalangabe (Gen. abs.) ist für unsere Begriffe umständlich formuliert. Stünde das Partizip im Plural, würde es die ganze Gruppe einschließen. Die Formulierung könnte ein Überbleibsel mündlicher Überlieferung sein (Collins 2007, 508). Durch die Einfügung von [er] ist glücklicherweise eine sehr wörtliche Wiedergabe (jedoch als Parenthese) möglich.
und seine Jünger und eine beachtliche (ansehnliche) Menschenmenge, saß der Sohn von Timäus, Bartimäus, ▼▼der Sohn von Timäus, Bartimäus Der Name »Bartimäus« bedeutet auf Aramäisch eben das – Sohn von Timäus/Timai ( בר טמאי bar ṭimʾay). Es könnte auch sein, dass ein anderer aramäische Name hinter der griechischen Form steht. Verknüpfungen mit aramäischen Wörtern für »blind« oder »unrein« wären möglich, sind aber sehr unsicher (Collins 2007, 508f.; vgl. Evans 2001, 131).
ein blinder Bettler, am Straßenrand ▼▼am Straßenrand W. »bei/neben der Straße/Weg«, Gr. παρὰ τὴν ὁδόν. Die genaue Ortsangabe, die im Griechischen die Präposition παρὰ ausdrückt, lässt sich im Deutschen nur mittels einer Abwandlung des Substantivs von »Straße« zu »Straßenrand« erreichen (vgl. Mk 4,4.15). Die Position des Bettlers am Straßenrand am Ortsausgang war gut gewählt, weil so der gesamte Reiseverkehr nach Jerusalem an ihm vorbeikommen musste. Nicht nur wohlhabende Reisende, sondern auch Pilger wie Jesus und seine Jünger wären vermutlich zu einem Almosen bereit gewesen (Evans 2001, 131).
, 47Und als er hörte, ▼▼als er hörte Ptz. conj., als temporaler Nebensatz aufgelöst.
dass es Jesus der Nazarener war, fing er an zu schreien {und zu sagen}: »Sohn Davids, ▼▼Sohn Davids »Sohn Davids« ist eine Bezeichnung für den Messias (vgl. 12,35). In Mt 1,20 spricht ein Engel Jesu Adoptivvater Josef mit diesem Titel an. Der jüdischen Erwartung nach war der Messias nicht nur ein Nachfahre des Königs David, sondern auch ein König wie er. Es ist das erste Mal, dass ein Außenstehender Jesus damit in Verbindung bringt (vgl. France 2002, 423).
Jesus, hab Erbarmen mit mir!« 48Und viele herrschten ihn an, {damit} still zu sein. Aber er schrie umso lauter (mehr): »Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!« 49Da (und) blieb Jesus stehen (stand auf) und sagte: »Ruft ihn!« Und sie riefen den Blinden und sagten ▼▼blieb stehen sowie und sagten Ptz. conj., beigeordnet aufgelöst. blieb stehen (stand auf) Das griechische Wort heißt einfach »er stand«, kann aber für »aufstehen« oder »stehen bleiben« benutzt werden. Stand Jesus auf, dann hatte er sich vielleicht vorher zum Lehren niedergelassen (Evans 2001, 133).
zu ihm: »Keine Angst! (Hab nur Mut!) Steh auf, er ruft dich!« 50Da warf er seinen Mantel (Obergewand) ab, sprang auf und ▼▼warf er … ab, sprang auf und Ptz. conj. (2x), beigeordnet aufgelöst.
kam zu Jesus. 51Und Jesus fragte ihn ▼▼fragte ihn W. »antwortete ihm und sagte« Jesus »antwortet« (d.h. reagiert) hier auf die Situation, vielleicht auf die Zurufe des Bettlers (DBL Greek 646), allerdings mit einer eigenen Frage (vgl. V. 24).
: »Was willst du, dass ich für dich tue?« Da sagte der Blinde zu ihm: »Rabbuni ▼▼Rabbuni Das ist eine respektvolle Anrede für einen Höhergestellten und wird von dem Blinden hier (wie bei den späteren Rabbinen) wohl speziell für Jesus als »Lehrer« benutzt (Collins 2007, 511). Nur in Joh 20,16 wird Jesus sonst noch so genannt, und zwar von Maria Magdalena in einem sehr emotionalen Moment. Offenbar gibt es abgesehen von der etwas stärkeren Betonung keinen Unterschied zu »Rabbi« (=Lehrer) (France 2002, 424).
, dass ich sehen kann!« 52Und Jesus sagte zu ihm: »Geh ▼▼Geh D.h. »Geh nur!« (GNB, NGÜ). Vgl. 7,29. Gemeint ist einfach, dass er geheilt ist und gehen kann, wenn er möchte. Markus stellt Bartimäus also nicht als ungehorsam dar, wenn er sich Jesus im nächsten Vers anschließt (France 2002, 425).
, dein Glaube hat dich geheilt (gerettet)!«, und er konnte augenblicklich sehen, und er folgte (schloss sich an) ihm auf dem Weg. ▼▼er folgte ihm auf dem Weg D.h. wohl, dass Bartimäus sein Jünger wurde. »Folgen« oder »nachfolgen« geschieht bei Markus sonst häufig im Kontext der Jüngerschaft. auf dem Weg könnte auch symbolisch den Weg der Nachfolge bezeichnen (vgl. V. 32). In den vergangenen zwei Kapiteln (seit dem Wendepunkt in Mk 8,29) kam diese Wendung vermehrt vor – einerseits, weil Jesus und die Jünger vom Norden Palästinas nach Jerusalem reisten, andererseits, weil Jesus ihnen in dieser Zeit viel über Nachfolge beigebracht hat (vgl. France 2002, 425; Collins 2007, 511). MEN (vgl. NGÜ): »und schloß sich an Jesus auf der Wanderung an«
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