‏ Psalms 5

Kapitel 5

Psalm 5 ist ein Gebet zur Vorbereitung auf eine Wallfahrt zum Tempel, die der Psalmist aufgrund der Befeindungen vonseiten seiner Gegner unternehmen will. V. 1 ist die „Überschrift“. Diese Psalmüberschriften wurde nachträglich hinzugefügt; über ihren Sinn weiß man immer noch nichts Genaueres und auch die Bedeutung der einzelnen Vokabeln ist hier wie oft unklar. Doch da es sich um nachträgliche Hinzufügungen handelt, wirkt sich das glücklicherweise nicht allzu nachteilig auf das Verständnis des Psalms im Ganzen aus. Der eigentliche Psalm beginnt in Vv. 2-3a mit der „Invokation“: Gott wird angerufen, damit er dem folgenden Gebet Gehör schenken möge. Der Anlass für den Psalm wird dann in Vv. 3b-4 genannt: Der Beter will eine Wallfahrt zum Tempel unternehmen, damit Gott dort „seine Stimme und seine Gebete“ vernehmen kann. Abschnitte wie Vv. 5-7 finden sich häufig in den Psalmen: Der Beter unterstützt seine (hier noch gar nicht vorgetragene) Bitte, indem er an bestimmte Wesenszüge Gottes appelliert; hier nämlich die Tatsache, dass Gott Übeltäter verabscheut. Vv. 8f. verdichten zunächst einen Kontrast zwischen diesen Übeltätern und dem Beter: Ihn verabscheut Gott nicht, sondern er darf sich ihm sogar in seinem Tempel nahen und sein Gebet vorbringen. Das ist es auch, was er vorhat, und bringt er in V. 9 den ersten Teil seiner Bitte vor: Er bittet um Gottes Schutz auf diesem Weg. Dieses Schutzes bedarf er „wegen seiner Feinde“, und von diesen handeln dann noch mal Vv. 10f.: Weil ihr Inneres durch und durch verdorben ist, sollen sie bestraft werden, untergehen und fortgetrieben werden. Ähnlich wie Vv. 5-7 funktionieren schließlich auch Vv. 12f.: Wieder wird an Gott appelliert, indem bestimmte Charakterzüge Gottes hervorgehoben werden. Wegen dieser allseits bekannten Charakterzüge weiß der Beter sogar bereits, wie die Sache ausgehen wird: Wer bei Gott Zuflucht sucht und wer JHWH-Verehrer ist – kurz: die „Gerechten“ –, also er, wird von Gott erhört werden. Er wird sich freuen können, jubeln und jauchzen, weil Gott ihn segnen, schützen und mit Huld krönen wird. Und mit diesem den Psalm abschließenden Appell ist er bestens gerüstet für seine Wallfahrt, die auf jeden Fall gelingen und Erfolg bringen wird. 1
[Status: Zuverlässig]
''Für den Chorleiter (Dirigenten, Singenden, Musizierenden). Zu Flötenspiel (nach „das Erbe“).''
Für den Chorleiter + Zu Flötenspiel (nach „das Erbe“) - Wie bei den meisten Psalmen sind auch hier die Bedeutungen der Begriffe im Titel unklar; die Primärübersetzungen sind die, die sich am häufigsten in den dt. Üss. finden.

''Ein Psalm (begleitetes Lied) von (für, über, nach Art von) David.''

2Meine Worte höre (erhöre mich),
höre (erhöre mich) + achte auf (erhöre) + lausche auf (erhöre) - Drei Verben, die zunächst schlicht für das „Hören“ stehen, hier wie oft aber als Bitten um Gebetserhörungen verwendet werden.Trikolon mit Klimax; mit den Begriffen wird um ein immer aufmerksames Hören gebetet: „höre“ => V. 2b „achte auf“ => V. 3a „lausche (aufmerksam)“.
JHWH! achte auf (erhöre) mein Flehen (Grübeln, Murmeln)!
Flehen (Grübeln, Murmeln) - Heb. hagigi; Bed. unklar. Der Kontext macht aber offensichtlich, dass es sich hier um einen Ausdruck für ein flehendes Gebet handelt. Und da sich in Vv. 2ab.3a bei den Verben eine Steigerung findet (s. vorige FN) und auch bei den Substantiven „Geschrei“ in V. 3a stärker ist als „Stimme“ in V. 2a, macht es Sinn, anzunehmen, dass auch „Stimme“ => hagigi => „Geschrei“ eine Steigerung verdichten sollen und also hagigi irgendwo zwischen „Stimme“ und „Geschrei“ liegt, also etwa „Flehen“.

3Lausche auf (Erhöre) mein Geschrei (Rufen, Stimme) um Hilfe!
Mein König und mein Gott: {Oh,} (weil) zu dir werde ich (will ich) rufen.
4JHWH: [Schon] am Morgen (jeden Morgen, Morgen) wirst (sollst, höre!) du meine Stimme hören, [Schon] Am Morgen (jeden Morgen, Morgen) werde (will) ich zu dir beten (dir [Opfer/Gebete] bereiten, mich bereit machen für dich)
zu dir beten (dir [Opfer/Gebete] bereiten, mich bereit machen für dich) - Heb. `arak (meist „bereiten“); auf den ersten Blick also: „Ich will dir bereiten.“ Weil nach dieser Bedeutung offensichtlich ein Objekt fehlt, das da „bereitet“ wird, sind folgende Deutungen vorgeschlagen worden: # `arak ist hier zu verstehen als „beten“ (so Seeligmann 1967, S. 278; auch Ges18, S. 1014; KBL3, S. 837). Dieser Deutung folgen auch wir. # U.U. kann `arak nicht nur „[X] bereitmachen“, sd. auch reflexiv „sich bereitmachen“ bedeuten (vgl. CDCH, S. 344; Terrien 2003, S. 104): „Am Morgen richte (ordne) ich mich an Dich“ (TAF; so wohl auch LUT 12, LUT 84, van Ess) # Das Objekt ist „ausgespart“ (Warum?) und muss ergänzt werden: „Ich will [X] bereiten“ (so die meisten Üss.)
und [auf dich]
tFN: [auf dich] - Brachylogie aus dem vorigen Ausdruck („zu dir beten“).
warten.

5{Oh!}
tFN: {Oh!} - Emphatisches ki; im Deutschen nicht zu übersetzen. Diese Verwendung von ki ist recht häufig gerade am Beginn einer Strophe; vgl. z.B. Muilenburg 1961, S. 148f.
(Weil) Du [bist] kein Gott, dem Böse (Böses)
Böse (Böses) + Schlechte (Schlechtes) - Rein sprachlich sind beide Üss. möglich; spätestens V. 6 wird aber klar, dass hier von Menschen die Rede ist; daher ist durchaus der Primärübersetzung der Vorzug zu geben.
gefallen (der Böses will); es dürfen (werden) nicht wohnen bei dir Schlechte (Schlechtes);
6es dürfen (werden) nicht stehen Frevler (Angeber, Törichte, Preisende)
Frevler (Angeber, Törichte) - Meist übersetzt als „Angeber, Lärmer“. Da das Wort aber hier im Parallelismus steht zu den „Bösen“, den „Schlechten“ und den „Übeltätern“, ist es überdeutlich, dass es hier ebenfalls als moralische Kategorie verwendet wird. Zur Üs. mit „Frevler“ vgl. ZLH, S. 193; vgl. auch LXX: „Gesetzesbrecher“; VUL: „Bösartige“; H-R: „Der Böse“; HER05: „Die Unrecht verüben“; NVul: „Ungerechte“; van Ess: „Frevler“.
vor deinen Augen.
es dürfen (werden) nicht stehen Frevler vor deinen Augen - raffiniert gedichtete Zeile. jatsab kann bedeuten: (1) „stehen“; (2) „stehen-bleiben“ i.S.v. „verweilen“; (3) „be-stehen“ (auch (4) i.S.v.: „am Leben bleiben“) und leneged `eneka (W. „vor deinen Augen“) kann sowohl (1) schlicht „vor dir“ meinen als auch (2) „in deinem Urteil“ (vgl. z.B. ZLH, S. 591). Grundeinheit der heb. Poesie ist der sog. „Parallelismus“, eine Art „Gedanken-reim“: Eine Zeile geht in irgendeiner Weise parallel mit einer weitere Zeile. Ein Sonderfall hiervon ist das Stilmittel des „Janusparallelismus“: Durch die Mehrdeutigkeit eines Wortes oder einer syntaktischen Konstruktion geht eine Zeile mit mindestens zwei Zeilen parallel; je nachdem, wie das Wort oder die Konstruktion gedeutet wird. V. 6a geht sogar mit drei Zeilen parallel; vielleicht könnte man dies entsprechend als „Cerberus-Parallelismus“ bezeichnen: * 5a + 6b: „Sie dürfen nicht wohnen bei dir / Sie dürfen nicht bleiben vor dir.“ * 6a + 6b: „Sie bestehen nicht vor deinem Urteil / Du hasst sie.“ * 6a + 7a: „Sie dürfen nach deinem Urteil nicht bestehen (=am Leben bleiben) / Du wirst vernichten Lügner.“

(Weil) Du hasst alle Tuer von Unheil (Unholde):
Tuer von Unheil (Unholde) - Häufiger Ausdruck für die Feinde eines Psalmisten. Das konkrete Unheil, das diese „Unholde“ tun, sind meist Wort-Sünden (vgl. ThWAT I, S. 155), was diesen Sticho gut zusammenstimmen lässt mit dem folgenden V. 7.

7Du wirst vernichten Sprechende von Lügen (Lügner) Männer der Bluttat (Gewaltverbrecher) und Männer des Betrugs (Betrüger) verabscheut (verabscheust du,) JHWH.
verabscheut (verabscheust du,) JHWH - P-Shift; unübersetzbares heb. Stilmittel: In der heb. Lyrik kann aus stilistischen Gründen von einer Zeile auf die nächste von einer Person zu einer anderen gewechselt werden, ohne dass dies einen Bedeutungsunterschied macht - wie z.B. hier von der zweiten („du wirst vernichten“) zur dritten („er verabscheut“). Schon VUL übersetzt daher auch hier richtig mit 2. Pers.: „verabscheust du, JHWH“.


8Ich dagegen darf in der Menge deiner Gnade
in deiner - V. 8ab.9a haben je eine mit be- („in“) präfigierte und mit -ka („deine“) suffigierte Angabe: 8a: „In deiner großen Gnade“, 8b: „In deiner Furcht“, 9a: „In deiner Gerechtigkeit“. Das parallelisiert die drei Stichen (=> grammatischer Parallelismus), in keiner der Zeilen ist aber eine wörtl. Übertragung gut möglich: * Das be in „in der Menge deiner Gnade“ ist ein sog. „Beth rationis impellentis“, mit dem angegeben wird, dass etwas dank etwas geschieht; hier also, dass Gottes Güte ihn zu besagter „Erlaubnis“ veranlasst; sinngemäßer also „dank der Menge deiner Gnade“ * „In deiner Furcht“ meint „in Ehrfurcht vor dir“ * „In deiner Gerechtigkeit“ fungiert als Appell: „du gerechter Gott“.
(in deiner großen Gnade/Treue/Liebe) in dein Haus kommen; ich darf [dich] in (zu)
tFN: in (zu) - ´él (meist: „zu, nach“) hat hier wie noch häufiger nicht direktionale, sd. lokative Bed. Hier sogar recht deutlich, da im vorangehenden Vers ja davon die Rede ist, dass der Beter den Tempel betreten darf. Vgl. auch Syr, Ehrlich 1905; NCV; Prinsloo 1998 ;TAF; van Ess: „in deinem Tempel“.
deinem heiligen Tempel (im Tempel deiner Heiligkeit) anbeten in deiner Furcht.

9JHWH, führe (begleite mich schützend, schütze) mich in deiner Gerechtigkeit (Wahrhaftigkeit, Wohlwollen, du Gerechter) um meiner Feinde willen (wegen meiner Feinde)
um meiner Feinde willen (wegen meiner Feinde) - s. hierzu die nächste FN.
ebne vor mir (vor meinen Augen) deinen Weg (deine Weisung, den Weg zu dir).
V. 9 - Schwierige Stelle. Der „Weg“ ist im AT eine sehr häufige Metapher für die Lebensführung „dein Weg“ wäre dann das gottgemäße Leben, ein Leben, wie es Gott gefällt (vgl. ähnlich z.B. Ps 143,10: „Führe mich auf rechter Bahn“ = „Lehre mich handeln, wie dir das gefällt“). So wird auch dieser Vers i.d.R. verstanden, doch dann ist (wie auch bei den sehr ähnlichen Formulierungen in 27,11 und 69,9) unklar, was hier die Rede von den „Feinden“ soll. Versuchsweise sei daher die alternative Deutung vorgeschlagen, dass hier nicht um Hilfe bei der Führung eines gottgemäßen Lebens gebeten wird, sondern darum, dass Gott den Beter auf einem tatsächlichen Weg behüten möge (nämlich eben dem zu Gottes Tempel, V. 8), was nötig ist, weil ihm Feinde auflauern könnten (ein häufiges Motiv in den Psalmen, zu lauernden und fallenstellenden Feinden s. z.B. Ps 10,8; 17,11f.; 35,7f. u.ö., zur Bewahrung auf dem Weg z.B. 23,4f.; 37,23; 91,11; Spr 3,23 u.ö.; zu Ps 27,11 s. gleich).Genauer: führen hat hier wie öfter die Bed. „jmdn schützend begleiten, jmdn sicher ans Ziel führen“ (vgl. ThWAT V, S. 335). In deiner Gerechtigkeit fungiert als Appell, wie sich das noch häufiger in den Psalmen findet (s. Ps 31,2; 71,2; 119,40; 143,1.11), sinngemäß also eher „JHWH, du Gerechter, behüte mich“. lema`an (meist: „um ... willen“) bezeichnet hier und in Ps 27,11; 69,19 nicht, um wessentwillen etwas geschieht, sondern das, was Motivation für Gottes Handeln sein soll (vgl. Ges18, S. 713) – also eher „wegen meiner Feinde“, d.h. „da mir auf meinem Weg Feinde auflauern“ (hier und Ps 27,11) bzw. „da ich von Feinden bedrängt werde“ (Ps 69,19). Und schließlich das „dein“ in „dein Weg“ ist syntaktisch zu analysieren als ein sog. Genitivus directionis, also „der Weg zu dir“, nämlich zum Tempel. Zur Konstruktion vgl. z.B. 1 Sam 6,9: „Der Weg ihrer Grenze“ = „Der Weg zu ihrer Grenze“; 1 Sam 13,17f: „Der Weg Ophras ... Der Weg Beth-Horons“ = „Der Weg nach Ophra ... der Weg nach Beth-Horon“; Spr 2,19: „ihre Gehenden“ = „die zu ihr Gehenden“. Zum Sinn d. Verses s. die Anmerkungen.


10Weil in seinem (ihrem)
seinem (ihrem) - N-Shift; unübersetzbares heb. Stilmittel: In der heb. Lyrik kann aus stilistischen Gründen unvermittelt von einer Zeile auf die andere von einem Numerus zum anderen gewechselt werden, ohne dass dies einen Bedeutungsunterschied machen würde – hier etwa vom Plural („meine Feinde)“ zum Singular („in seinem Mund“).
Reden (Mund) nichts Aufrichtiges ist, [Sei] ihr Inneres [ihr] Verderben (Böses, sie sind verdorben/böse
sie sind böse - „Inneres, Eingeweide, Herz“ ist im Heb. häufiger ein Wechselbegriff für die Person selbst. Und Nomina wie „Verderben“ können im Hebräischen auch als prädikative Adjektive verwendet werden; so auch hier. Zur Bed. „böse“ vgl. CDCH, S. 87; Kön, S. 77. Das wörtliche „Ihr Inneres [ist] Verderben“ kann also sinngemäß meinen: „Sie sind (durch und durch) böse“.
).
[Ihr] (ein) offenes Grab (Tod)
Grab - Lautspiel: qereb „Inneres“ (10b) - qeber „Grab“. Das „Grab“ ist im Hebräischen eine häufige Metapher für den Tod; vgl. z.B. Ryken 1998, S. 350.
[sei (ist)] ihre Kehle, [Weil] sie ihre Zunge glätten
sie glätten ihre Zunge glätten - Stehender Ausdruck für „sie sind Heuchler“; vgl. noch Ps 12,3; 55,22; auch Röm 3,13
(Mit ihrer Zunge sind sie heuchlerisch, sie sind Heuchler).

11Lass sie büßen (bestrafe sie), Gott! Lass sie untergehen (sie sollen untergehen) wegen ihrer Pläne (Ränke)! Wegen der Menge ihrer Sündenschuld (Sünden; wegen ihren vielen/großen Sünden) treibe sie fort (verbanne sie)!
Sie haben dir ja nicht gehorcht (haben gegen dich rebelliert, gehorchen dir nicht).

12Alle werden (sollen) sich freuen, die bei dir Zuflucht suchen! Für immer werden (sollen) sie jubeln {und du beschützt (deckst) sie}!
Textkritik: Die Metaphorik des hebräischen Textes von V. 13 ist sehr hart: „Du krönst sie mit Huld wie mit einem Schild“. Da man selten mit Schildern gekrönt wird, macht auch der Vergleich, mit Huld „wie mit einem Schild“ gekrönt zu werden, keinen Sinn. Mit BHS; Gunkel 1968, S. 20; Kissane 1953, S. 19f.; Kraus 1961, S. 36f. ist daher das „du schützt sie“ aus V. 12 nach V. 13 zu verschieben.
Es werden (sollen) jauchzen über dich, die deinen Namen lieben (dich lieben, dich verehren)!
die deinen Namen lieben - Der „Name Gottes“ steht in der Bibel fast stets für Gott selbst; man bezeichnet damit „Gott im Menschenmund“. Jene, die den „Namen Gottes lieben“ sind deshalb die Verehrer Gottes - die JHWH-Gläubigen. Vgl. z.B. Grether 1934, S. 40.


Denn du wirst segnen (bist es, der segnen wird),
tFN: du wirst segnen (bist es, der segnen wird) - Hier steht ein scheinbar „überflüssiges“ Personalpronomen („Denn du, du segnest“). Möglich wären die Deutungen, (1) dass das Pronomen die Exklusivität der Segner-Rolle JHWHs markieren soll (vgl. BHRG §36.1.1.3i; gut dannB-R: „Denn du bists, der segnet den Bewährten“; Terrien 2003, S. 103: „For it is thou, Lord, who blessest...“), oder (2), dass das Pronomen lediglich der Unterstreichung des Fokuswechsels (vgl. JM §146.a.1+2) dient: Im vorherigen Vers ging es um die bei JHWH Zuflucht Suchenden; nun dagegen geht es um JHWH selbst. In diesem Falle sollte es in der Übersetzung einfach ausgespart werden. Die beiden folgenden Zeilen führen den Satz fort.
den Gerechten (die Gerechten)
den Gerechten (die Gerechten) - Ein sog. „generalisierender Singular“, der Pl.-Bed. hat, weshalb es dann auch heißen kann, dass Gott sie schützen werde.
JHWH; [du bist es, der] [sie schützen wirst (decken wirst)] wie mit einem Schild; [du bist es, der] sie mit Huld krönen wird (begünstigen wird).
krönen wird (begünstigen wird) - Die Rede vom „Krönen“ wird in der Bibel häufiger metaphorisch als buchstäblich verwendet; dass JHWH jemanden mit etwas „krönt“ ist eine Metapher dafür, dass er ihn mit etwas „segnet“ (vgl. z.B. Ryken 1998, S. 185). S. Ps 8,6; Ps 65,12; Ps 103,4.

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