‏ Romans 3

Kapitel 3

1
[Status: Ungeprüft]
Was [ist] nun das Außergewöhnliche
perissos meint das, was über das übliche Maß oder die übliche Anzahl hinausgeht. Damit stehen Bedeutungshorizonte von „besonders“ bzw. „vorzüglich“ bis „überflüssig“ bzw. „unnötig“ offen.
der Juden, oder: Was [ist] der Nutzen der Beschneidung?
2Viel in jeder Weise (Art, Hinsicht), denn in erster Linie (erstens, zunächst)
Grundsätzlich kann man hier prwton mit „erstens:“ übersetzen, als Beginn einer Aufzählung an jüdischen Vorzügen. Doch Paulus bringt nie wirklich eine solche Vorzugsliste, sondern sinniert gleich genauer über den einen Vorzug nach und verspinnt sich in Gedanken darum. Man kann dann trotzdem „erstens:“ stehen lassen, so man will. Andererseits kann das Adverb prwton auch den Rang bezeichnen („in erster Linie“, „vor allem“), beziehungsweise einfach die Grundbedeutung „zuerst, früher, vorher“ meinen. Die Übersetzung mit dem Rang scheint mir gut zu passen.
[ist es so], dass ihnen das Wort Gottes anvertraut wurde.
3Was denn? Wenn einige ungläubig (untreu) waren, wird doch nicht
Das verneinende Partikel wird in direkten Fragen mit „doch nicht“ oder „etwa“ übersetzt
ihr Unglaube (ihre Untreue) die Treue Gottes
Gott kann schwer gläubig sein. Bei ihm/ihr wird pistis wohl besser mit Treue übersetzt. Bei den Menschen geht es aber in erster Linie um den Glauben, id est die Treue zu Gott.
aufheben?
4Das ist nicht so!
Die hier auftretende Formulierung kommt bei Paulus häufig vor, stets nach rhetorischen Fragen. Häufig liest man die Übersetztung „Das sei ferne!“, das Wörterbuch schlägt etwa für diese typische paulinische Wendung „Nur nicht!“ oder auch „Gott behüte“ oder „Um Gottes wille nicht!“ und nimmt hier Elemente aus der Volksfrömmigkeit auf. Ich übersetzte schlicht mit „Das ist nicht so!“, da die Formulierung lediglich die ein verneinendes Partikel und das Verb „sein, werden“ kennt. „Fernsein“ oder „Behüten“ sind zusätzliche Aspekte, die die Formulierung nicht kennt. Für die Leseübersetzung könnte man aber „Gott behüte!“ eventuell ins Auge fassen, da sie die abwehrende Intention des Ausdrucks gut ausdrückt.
Aber es sei [so]: Gott ist wahrhaftig
Bei Personen: wahrhaftig oder aufrichtig, bei Sachen: wahr, insgesamt aber auch: wirklich oder echt;
, aber jeder Mensch ist ein Lügner, gleichwie geschrieben ist: Auf dass du gerechtgesprochen werden sollst in deinen Worten und siegen wirst, wenn du gerichtet wirst.
5Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was wollen (werden) wir sagen? Ist Gott, der den Zorn hervorbringt, etwa ungerecht? Ich rede gemäß einem Menschen. 6Das ist nicht so! Wie wird denn sonst Gott die Welt richten? 7Wenn aber die Wahrheit Gottes durch mein Lügen (in meiner Unwahrhaftigkeit) hervorragt (überschießt, im Überfluss vorhanden ist) zu seiner Herrlichkeit, was werde auch ich noch wie ein Sünder gerichtet? 8Und [ist es] etwa [so], wie wir gelästert werden und wie einige behaupten (sagen), dass wir sagen [würden] 'Lasst uns das Schlechte machen, damit das Gute komme!' Deren Verurteilung (Gericht) ist gerecht. 9Was nun? Haben wir etwas voraus? Gar nichts! Denn wir haben vorher die Anklage erhoben, dass Juden und auch Griechen, [dass also] alle unter [der] Sünde sind. 10gleichwie geschrieben ist: Es gibt keinen Gerechten, auch nicht einen; 11es gibt keinen Verständigen
Eigentlich ein Partizip, also wörtlich: „keinen Verstehenden“ bzw. „keinen Begreifenden“.
, es gibt keinen Gott Suchenden.
12Alle wendeten sich ab, zugleich (zusammen) wurden sie unbrauchbar. Es gibt keinen Gütiges Tuenden, es gibt nicht einmal
(h)ews bezeichnet die Höchstgrenze, die sich normalerweise gut mit „bis“ ausdrücken lässt. Hier geht es um eine negative Höchstgrenze, was mit „nicht einmal“ widergegeben wird
einen.
13Ein geöffnetes Grab [ist] ihre Gurgel (Kehle, Schlund), durch ihre Zungen betrogen sie, Schlangengift [ist] unter ihren Lippen; 14deren Maul ist voll Verwünschung und Bitterkeit
abstrakt: Zorn
,
15flink sind die Füße, [wenn es darum geht,] Blut zu vergießen, 16Vernichtung und Not ist auf ihren Wegen, 17und einen Weg des Friedens kannten sie nicht. 18Gottesfurcht ist nicht vor ihren Augen.
Von v.10 - v.18 erstreckt sich ein langer Zitatkomplex, der verschiedenste (frei zitierte) Stellen aufnimmt, großteils aus den Psalmen. Zitate sind in meiner Übersetzung nicht gesondert herausgestrichen, sondern lediglich durch im Text bereits selbst vorhandene Hinweise („wie geschrieben ist“) markiert.
19Wir wissen aber, dass wie viel das Gesetz [auch] sagt, es denen unter dem Gesetz sagt, damit jedes Maul gestopft sei und die ganze Welt Gott schuldfähig (haftbar, schuldig, straffällig) werde; 20weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerecht gesprochen werden wird nach seinem Urteil
enwpion meint grundsätzlich „vor jdn./etw.“ und kann daher auch „vor den Augen von jdn.“ bzw. „in Gegenwart“ meinen. Daraus resultiert wiederum die dritte Bedeutung „nach Meinung“ oder „nach dem Urteil“, welche hier im Gesetzeskontext m.E. sehr relevant ist.
, denn durch das Gesetz [gibt es] Sündenerkenntnis.
21Nun ist aber ohne Gesetz [die] Gerechtigkeit Gottes offenbart worden, bezeugt vom Gesetz und den Propheten, 22eine Gerechtigkeit Gottes aber durch [den] Glauben an Jesus Christus für alle Glaubenden, denn es gibt keinen Unterschied; 23denn alle sündigten und entbehren die Herrlichkeit Gottes; 24unverdient gerecht gesprochen durch seine Gnade, durch den Freikauf (Loskaufung
abstrakt: Erlösung
), die in Christus Jesus ist.
25Ihn hat Gott als Wiedergutmachung öffentlich hingestellt durch den Glauben an sein Blut zum Beweis seiner Gerechtigkeit wegen dem Erlassen der vorher geschehenen Sünden 26in der Geduld Gottes zum Beweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, sodass er gerecht ist und und den aus Glauben an Jesus
...den, [der] aus Glauben an Jesus [ist],...
gerechtspricht.
27Wo [ist] nun das Rühmen? Es wurde ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? [Durch das Gesetz] der Werke? Nein, sondern durch [das] Gesetz [des] Glaubens. 28Denn wir rechnen [damit], dass ein Mensch durch Glauben gerechtgesprochen wird, ohne Gesetzeswerke. 29Oder ist Gott allein [der Gott] der Juden? Nicht auch [der Gott] der Heiden? Ja, [er ist] auch [Gott] der Heiden. 30So gewiss Gott einer ist, wird er gerecht sprechen einen Beschnittenen
eigentlich: [die] Beschneidung
aus Glauben und einen Unbeschnittenen
eigentlich: [die] Vorhaut
durch den Glauben.
31Heben wir nun [das] Gesetz auf durch den Glauben? Das ist nicht so! Sondern wir errichten [das] Gesetz.
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