‏ Malachi 2

Text: Maleachi 2,1-9 Maleachi 2 Einleitung Darin wird anfänglich die Strafpredigt wider die Priester fortgesetzt. Nach der Mitte des Kapitels aber fängt was Neues an und betrifft die weitere Vorstellung anderer im bürgerlichen Leben vorfallenden, besonders durch Bitterkeit und Härtigkeit zwischen Ehegatten veranlaßten Ungerechtigkeiten. Text: Maleachi 2,1-9 Der gar ernstliche Beschluß an der Strafpredigt GOttes wider die Priester. Die Menschen gehen in allen Ständen mit GOttes Geboten nicht besser um, als wie wann es menschliche Reskripte und Recesse wären, wo immer die älteren von den neueren verdrängt werden. Aber GOtt hat Seine Rechte von Anfang so gegründet, daß sie nicht immer umgeschmolzen zu werden nötig haben; Er gibt auch um der veränderten Zeiten willen nichts von Seinen Rechten nach, wie man oft bei menschlichen Gesetzen der Not weichen muß, sondern durch Maleachi in den späten Zeiten führt Er es wieder auf das, wo es bei Mose angefangen ward. Die ältesten Ärgernisse und bösen Gewohnheiten sind neuer als die Rechte GOttes. Hingegen ist GOtt auch so gerecht, daß Er zur Zeit des größten Zerfalls dem priesterlichen Stand doch noch an das Gute gedenkt, so in vorigen Zeiten durch wackere Arbeiter darin ist ausgerichtet worden. In der Welt wirft man um etlicher ungeschlachten Äste willen oft auch Stamm und Wurzel weg. In diesem Stück ist es wunderbar, wie die Menschen durch sich selbst gestraft werden. Die Welt kann die im Geist Christi brennenden Priester nicht leiden, sondern will laue haben; aber über eine Weile werden eiskalte daraus, die ihr selber verächtlich werden. Und da meinet man eine Weile, man habe es im Unglauben vollends gewonnen, wenn man diesen Stand so zum Verachten und Zertreten unter die Füße bekommt, aber die Welt hat davon zuletzt auch den größten Schaden, daß ihr alle Gelegenheit entgeht, ein kräftiges Zeugnis der Wahrheit zu hören; welches dann auch in andern Ständen so viel Verderbliches nach sich zieht, als der Prophet nun weiter beklagt. Text: Maleachi 2,10-17 Was für Seufzen und Schreien über einander im bürgerlichen Leben durch Ungerechtigkeit, und besonders in Ehen durch Bitterkeit und Härtigkeit veranlaßt werde; und mit welchen bußfertigen Betrachtungen solches verhütet werden sollte. Bei Ungerechtigkeiten im gemeinen bürgerlichen Leben, besonders bei überhandnehmender Zwietracht unter Ehegatten, Freunden, Nachbarn, leidet auch aller Gottesdienst sehr, das Gemüt geht Tag und Nacht mit um, das Gebet unterbleibt größtenteils, und die Erhörung ist den Unversöhnlichen versagt. Nirgends ist mehr nötig, sich vor seinem eigenen Geist zu hüten, als wo vielerlei Sachen zusammenschlagen, die geduldiges Auseinandersetzen brauchen; bei verletzter Liebe, daraus erwachsenden Bitterkeit, bei wirklichem Recht, aber ungeschickter Art, selbiges zu brauchen: da muß ein billiges Mißtrauen gegen sich selbst Einen geduldig machen, daß man seine innersten Grundgedanken gehörig herausstellt, und was unrichtig daran ist, sich durch GOttes Zucht und Geist zerbrechen läßt. Ein Solcher Geduldiger ist besser, denn ein Starker, der zufährt, wie es ihn ankommt. O welch eine heilsame Sache, mit allen seinen Anschlägen und Begierden, auch wo so etwas Behendes, wie in Heirats = Gedanken und Ehehändeln sich einmengen kann, unter GOtt sein und bleiben, bedenken, was dem Willen GOttes gemäß Ist, um Desselben willen gern gegen seinen eigenen Sinn handeln. Außer dem geht es oft, wie es Sprüchw. 19:3 . steht: die Torheit eines Menschen verleitet seinen Weg, daß sein Herz wider den HErrn tobet. Wenn man sich durch seine Torheit in genug verdrießliche Umstände hineingestürzt hat, so meinet man zuletzt noch Ursache zu haben, wider den HErrn zu toben, und die Schuld von Vielem auf Sein Regieren zu werfen, wie die frechen Mäuler im Beschluß des Kapitels getan haben, die aber im Folgenden nachdrücklich gestopft werden.
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