‏ Micah 2

Text: Micha 2,1-5 Der Anfang wird mit Vorstellung der Sünden und ihrer unfehlbaren Heimsuchung durch schwere Strafen gemacht. O was ist es für eine Versuchung, die Macht zu haben zu tun, was einem böse Tücke eingeben. Was täte Mancher, wenn die Macht der Hand so groß wäre, als der Trotz des Herzens. Nun aber richtet GOtt nach dem Rat des Herzens, und bringt an das Licht, womit man auch auf seinem Lager umgegangen ist. Wer in Gottesfurcht und billigem Mißtrauen gegen sich selber steht, soll es mit Dank von GOtt annehmen, wenn Er einem nicht viel Macht läßt, und soll auch desto gerner in allen geringen Gelegenheiten seines Herzens Härtigkeit brechen lassen. Äcker und Häuser an sich reißen, schlägt so gar zu Bedrückung des geringem Nächsten aus. Wer mehr Vermögen hat, sollte es von Rechtswegen an andere Arten des Gewerbes im menschlichen Leben legen, als an das, was den Andern neben ihm so unterdrückt. O wie kann GOtt in Seinen Gerichten - allen noch so klug eingerichteten Maximen - den Rang ablaufen. Text: Micha 2,6 V.6-9: Nun beantwortet der Prophet die Ausflüchte, womit sie sich in ihren Sünden trösten, und die Ankündigung der göttlichen Strafe=Gerichte von sich schieben, wollen. Der Ausdruck ist vom Regen hergenommen, womit auch sonst die Rede verglichen wird. Hier mag es bei der Unlittigteit gegen die Bestrafungen zugleich etwas Verächtliches angedeutet haben, womit sie den Propheten zum Schweigen bringen wollten. Text: Micha 2,7 Das ist die alte und noch immer fortgetriebene Weise, den Drohungen GOttes auszuweichen, nämlich, daß man sich so eigenwillige Gedanken von der göttlichen Barmherzigkeit macht, und sich vorspiegelt, es sei nicht zu vermuten, daß GOtt so zürne. Ja, lerne einer vorher den lieben GOtt aus Seiner eigenen Rede kennen; alle außer diesem Wort gefaßte, oder gar wider dies Wort behaupteten Einfälle zerfliegen. Den Aufrichtigen, so die Wahrheit tun, und damit an das Licht kommen, gelingt es; wer das Licht hasset, dem ist auch mit erdichtetem Trost eine Weile gedient, aber nicht geholfen. Text: Micha 2,8-9 Öffentliche Gewalttätigkeiten aus Zerfall im bürgerlichen Regiment ziehen auch viele Privat = Gewalttätigkeiten in unfriedlichen Ehen, in unbilligen Ehescheidungen nach sich, wodurch besonders die Kinder auf immerhin verderbt, und also der Grund zu allem Verderben in andern Ständen gelegt wird. O gib uns Frieden allenthalben und auf allerlei Weise. Text: Micha 2,10-11 Bedenkliche Anzeige, warum diese ernstlichen Vorstellungen nicht mehreren Eingang finden. So steigt die Sicherheit, und die Begierde, sich auf seinen Schlachttag zu weiden, endlich auf das Höchste. Text: Micha 2,12-13 GOtt aber denkt ewiglich an Seinen Bund, und sieht durch alle Gerichte hindurch, wie Er wieder ins Gnadengeleise mit seinem Volk einlenken wolle. Wie hat doch GOtt immer dafür gesorgt, daß man unter der Sünde und Sündenstrafe nicht am Reich GOttes und JEsu Christi verzagte, sondern merkte, wie GOtt nach Allem um der Menschen Unglauben und Ungehorsam willen genommenem Umweg, es doch wieder gern auf Seinen ersten Gnaden = Vorsatz mit ihnen oder doch mit ihren Nachkommen hinausführe.
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