‏ Micah 6

Text: Micha 6,1-2 Micha 6 Einleitung Diese durchdringende Buß=Predigt hat drei Teile, die sich merklich unterscheiden nämlich einen gewaltigen Eingang zur Erweckung der Herzen, eine freundliche Unterweisung zu Gewinnung der Herzen, und eine scharfe Bestrafung und Bedrohung über die verschlossenen Herzen. Text: Micha 6,1-2 Der gewaltige Eingang zeigt, wer hier redet, und an wen die Rede gerichtet sei, und was GOtt darunter suche. Auf Bergen und Hügeln hat sich das Volk allermeist verschuldet; darum werden diese nun aufgefordert, des HErrn Strafen und Schelten zu hören, wie Er nämlich mit Seinem Volk abrechne, unter Vorhaltung der an sie gewendeten Gnade und ihres undankbaren Ungehorsams, sie zur Buße auffordere, mit noch immer untermengtem neuen Gnaden =Antrag. Text: Micha 6,3-8 Mit ausnehmender Herunterlassung fängt nun GOtt Sein Abrechnen so an, daß es doch ja zu Gewinnung ihrer Herzen gereichen sollte. Hierbei es eigentlich her, wie bei einer Abrechnung. Der HErr fängt an, das Volk redet dazwischen, und der HErr behauptet Sein Recht. Seine bisher spät und frühe an sie verwendete Mühe stellt Er ihnen als Zeugnisse Seiner Treue vor, von welcher Er sich nichts habe abwendig machen lassen. Dem Propheten Micha selber muß das einen tiefen Eindruck gegeben haben, woraus noch am Ende seiner Weissagung die zuversichtliche Erklärung geflossen: du wirst dem Jakob die Treue, und Abraham die Gnade halten, wie du unsern Vätern vorlängst geschworen hast. Aber das Volk antwortet auf eine Weise, die schon ihr verkehrtes Herz verrät. Es kommt nämlich heraus, wie wenn sie sagten, ja, das begehren wir ja nicht zu leugnen, aber wie soll man es denn angreifen, daß es ein Genüge tut; wie man etwa heutigen Tages seine Unlittigkeit gegen den Dienst GOttes im Geist und in der Wahrheit so ausstößt, daß man sagt: es weiß einer fast nimmer, was man tun soll, man will ja mit nichts mehr zufrieden sein. Aber GOtt sagt es ihnen kurz und deutlich: lasset nur das Wichtigste nicht dahinten, das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben. Es in Allem ernstlich, gerichtlich, nach dem was göttlich ist und nicht nach dem, was menschlich ist, nehmen, und dabei dem Wort GOttes seine richterliche Kraft lassen; Barmherzigkeit mit Lust üben, und in demütigem Glauben vor und mit GOtt wandeln: das kann ein Jeder mehr in seinem. Herzen und Gewissen finden. Text: Micha 6,9-16 Zuletzt aber muß die Predigt doch auf eine Scharfe Bestrafung und Drohung über die verschlossenen Herzen ausgehen. Anzeige künftiger Dinge hat GOtt nie zum Futter des menschlichen Vorwitzes aufgeschüttet; sondern um Besserung im Gegenwärtigen damit zu wirken, ein Steuern wider die Ungerechtigkeit zu tun sich angelegen sein lassen. Die wichtige Anzeige von künftigen Dingen war nur in das so eingeflochten, wie es am Besten seinen Zug tun konnte, im Gegenwärtigen Frucht zu schaffen, oder den Gerechten zur Verwahrung zu dienen, daß sie ihre Hand nicht auch ausstreckten zur Ungerechtigkeit.
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