‏ Micah 7

Text: Micha 7,1-7 Micha 7 Einleitung Nach vielen unterschiedlichen Reden mit seinem Volk, schließt der Prophet seine Weissagung in einer Rede mit sich selbst, und mit seinem GOtt; da er dem jämmerlichen Zustand nachdenkt, wie er durch seine Predigten gar nicht verbessert worden ist, den Feinden zum Spott und Schadenfreude Gelegenheit macht, der Prophet aber die Hoffnung übrig behält, daß er durch die Macht der Gnade noch überwunden, und Alles zum Guten herumgelenkt werden könne. Text: Micha 7,1-7 Des Propheten Bekümmernis über seines Amtes Unfruchtbarkeit, samt dem ihm noch einzig übrigen Trost. Bei Reden und Vorstellungen an Menschen, muß man es nie bewenden lassen, noch damit sein Amt getan zu haben glauben, sondern den öffentlichen Vortrag mit manchen Reden vor und mit dem Vater im Verborgenen unterbauen: und wenn einen die Unfruchtbarkeit der öffentlichen Arbeit mit Ermüden decken will, so muß man sich unter diesem Umgang mit GOtt wieder erholen. Man könnte meinen, der Prophet hätte es in seiner Empfindung übertrieben, und das Verderben so beschrieben, als ob gar kein ehrlicher Mensch mehr übrig wäre. Allein für die gleichwohl noch übrigen Gerechten war das ein heilsamer Stachel, daß sie sich nicht so verbergen sollen Pred. 28:28 , sondern sich in ihrem bessern Sinn auch regen. Beim Abnehmen aller öffentlichen Treu und Glauben, bei Mißverständnissen in Ehen und Familien bricht endlich Sünden=Schuld und Strafe zusammen. Text: Micha 7,8-13 In seinem und anderer Gläubigen Namen behauptet der Prophet doch einen demütigen Ruhm, daß es nicht auf der Feindin ihrer bösen Schadenfreude hinauslaufen werde. Es gibt immer Leute, die es gern sehen, wenn die Wahrheit so herunter und die Bekenner und Zeugen derselben ins Gedränge kommen, wenn es mit der Religion scheint aus zu sein, wenn Ordnung, Zucht und Ehrbarkeit zu Boden getreten wird. Die machen zusammen die Feindin aus, die Zion gram ist. Aber so klein sich der Glaube vor GOtt macht, so macht er sich gegen den Teufel und seinen Anhang groß. Dazu gehört der rechte Verstand von den Gerichten GOttes, wie sich nämlich dabei die eifrige Liebe GOttes um das, was ihr ist, wehrt, und also zwar das Gericht am Hause GOttes anfängt, aber ein schreckliches Ende über die Ungläubigen bringt. Das macht einen freilich unter aller auf der Kirche und dem Dienst an der Kirche liegenden Schmach geschmeidig, daß man merkt, es ist ein Zorn darunter, daß GOtt sich so zurück zieht, die Gnade so verborgen wirkt, und wir nimmer an den Segen der vorigen Zeugen hinreichen. Aber Hoffnung erquickt doch das Herz. Text: Micha 7,14-20 Mit einem Schlußgebet gibt der Prophet seinem GOtt die Ehre, tröstet die Gläubigen, faßt seine Seele in; Geduld, und zieht noch jeden Leser und Zuhörer seiner Weissagung in gleiche Anbetung GOttes hin. O wie wird GOtt noch die ganze Erde, die so lange ein Streit=Platz der Sünde und der Gnade gewesen ist, und darauf der Menschen Bosheit so oft GOttes Güte, und des Teufels Lügen so oft GOttes Wahrheit zu verdrängen schien, endlich noch zum herrlichen Schauplatz vom Reich unsers HErrn JEsu Christi machen, darin man das Recht lieb hat. Ach, stärket einander die Herzen und Hände, und bittet, daß Er Zion bald Hilfe sende.
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