‏ Philippians 4

Text: Philipper 4,1-3 Der Apostel ermahnt sie mit großer Zärtlichkeit zum festen Bleiben an dem HErrn, und fordert besonders Evodiam und Syntychen auf, daß sie der Einigkeit unter einander nachjagen, und Jedermann ihnen dazu behilflich sein soll. Die so zärtlichen und mit häufiger Wiederholung angebrachten Liebes = Zeugnisse sind ihm in der Abwesenheit über ihrer empfindlichen Trennung eher abgelockt worden, als daß er sich derselben in Anwesenheit würde bedient haben. Sie sollen aber wirklich auch der ganzen Ermahnung nicht wenig Nachdruck geben und versichern, daß die hier bezeugte Sorgfalt aus der großen Hoffnung unseres Berufs, aus dem Anblick der Gefahr vor betrüglichen Stegen, aus der Freude an der – sich bei ihnen findenden Frucht seines Amts, aus Begierde, daß es damit auf den Tag JEsu Christi hinausreichen möge zc. geflossen sei. Das Bestehen in dem HErrn schließt das Wachstum und das Fortschreiten nicht aus; sondern wird nur dem Rückfall entgegen gesetzt, begreift aber Alles unter sich, was der HErr JEsus selbst das Bleiben in Ihm, in seiner Liebe heißt ( Joh. 15, 4–14) , oder was die Apostel meinen, wenn sie vom Stehen in der Gnade ( Röm. 5, 2) , vom Stehen im Glauben sagen ( 1.Kor. 15, 1) . – Evodia und Syntyche mögen zwei Frauenspersonen in der Gemeinde gewesen sein, deren Bekehrung zum HErrn auch mit viel Gnadenzeichen und Gaben vor Anderen bewährt war, dadurch sie tüchtig wurden, auch an Anderen Werkzeuge der Gnade abzugeben. Aus der Ermahnung: Eines Sinnes zu sein , ist fast zu schließen, daß die Einigkeit durch irgend einen Verstoß müsse notgelitten haben; wie denn das einer von den gemeinsten Kunstgriffen des Feindes ist, den vollen Segen des Evangelii aufzuhalten, daß er über dem Unterschied der Meinungen und Absichten eine Trennung unter diejenigen bringt, die mit vereinigter Kraft gegen ihn stehen könnten und sollten. Der Hauptarbeiter, der etwa Silas gewesen sein mag, nach Apg. 16, 22 konnte aus einer gewissen Klugheit der Sache so zugesehen haben, und nicht Mut und Lust gehabt haben, sich fruchtbarlich darein zu legen. Aber der Apostel fordert ihn zu einem näheren Angriff auf. Es scheint freilich oft der Vorsicht gemäßer zu sein, in etwas ferne zu stehen. Aber wer eben gar zu vorsichtig sein will, der gewinnt desto weniger Gelegenheit, Liebe zu üben, Eine bewährte Mittelsperson kann doch oft unter des HErrn Gnade viel ausrichten. Wer in Gefahr ist, unter einer Versuchung vom Feind berückt zu werden, dem gedenkt der Heiland noch an die zuvor abgelegten Proben (Luk 22, 28). So soll man auch die nicht so leicht aufgeben, oder in einer Versuchung sich bloß allein überlassen, die sich doch schon in einem besseren Grund bewährt haben. Das Angedenken an die, die vor und neben uns wohl hier gewesen sind, und derethalben wir in guter Hoffnung stehen, soll uns auch ermuntern, denen, die noch im Fleisch wohnen, und wegen der im Fleisch hinterstelligen Sünde noch Gefahr laufen, so zu begegnen, daß sie wieder zum würdigen Wandel nach der Hoffnung ihres Berufs gelangen. O Mensch, wo suchst du einen Namen? in der Welt, oder im Buch des Lebens? Und mit wem hältst du es? mit denen, die hier beliebt sind, oder mit denen, die hier verworfen, deren Namen aber im Himmel angeschrieben sind? Text: Philipper 4,4-7 Der Apostel wiederholt noch einmal seine Ermahnung zur Freude im HErrn, und zeigt, unter was für Übung dieselbe zu immer mehr Stärke und reicheren Frucht kommen könne. Nach der im Anfang des dritten Kapitels angebrachten Ermunterung zur Freude im HErrn hat sich der Apostel recht ausgebreitet in der überschwenglichen Erkenntnis unseres HErrn JEsu Christi, und in der Gemeinschaft, die uns mit Ihm nach allen Teilen zugestanden sei, und in welchem Ruhm der Gerechtigkeit und Hoffnung der Herrlichkeit wir zu stehen gekommen sind. Jetzt nimmt er es summarisch zusammen: Da ihr einen solchen HErrn habt, da euch eine solche Gemeinschaft mit Ihm zukommt, da der Segen davon bis auf das Kommen des HErrn JEsu vom Himmel hinausreicht, so freut euch dessen allewege. Alles an dem HErrn ist ja erfreulich für euch; seine Hingabe durch Menschwerdung und Geburt, sein Wandel in der Welt, sein Leiden, Kreuz und Tod, sein Leben und Herrlichkeit, seine jetzige Verborgenheit in GOtt, seine immer näher kommende Offenbarung vom Himmel. Eine solche göttliche Traurigkeit, wie Paulus Kap. 3, 18 geäußert hat, kann wohl neben der Freude am HErrn stehen. Aber nur keine Weltfreude, kein Gesuch, seine eigene Gerechtigkeit aufzurichten, nur keine Falschheit, in welcher man wieder hervorsucht, was dahinten ist, und vergessen sein sollte. Den inneren Grund zur Freude behält man, wenn man auch die Empfindlichkeit das eine Mal nicht hat, wie das andere Mal. Das Ausstrecken darnach bleibt, wenn man schon unter den Abwechslungen seine Unvollkommenheit und den Mangel eines völligen Standes im Evangelio spüren muß. Den im Wort angebotenen Trost schlägt man nicht aus, und hält auch eine Freude unter den Trübsalen nicht für unmöglich, wenn man schon sein träges Herz nicht dazu bringen kann. Doch hat die Freude am HErrn eben nicht gerade zu hüpfen und zu springen, oder sonst die Hände in den Schoß zu legen, sondern sie hat auch zu schaffen, und eben die Übungen erhalten sie in der Lauterkeit. Ein freudiger Genosse unseres HErrn JEsu Christi bekommt es mit unterschiedlichen Menschen zu tun, die auf mancherlei Weise seiner Lindigkeit nötig haben; der Eine zum Geben, der Andere zum Vergeben, der dritte zum Nachgeben. Überall macht die Freude im HErrn willig und gestärkt. Je weniger aber die Seele durch Freude am HErrn gesetzt ist, je weniger kann man auch Anderen begegnen, wie es fein ist. – Größter Beweggrund zur Lindigkeit: der HErr ist nahe (Jak. 5, 7–9) , aber auch kräftigste Erweckung zur Freude im HErrn! Es ist, als wollte JEsus fragen: Ich will kommen; freust du dich? Und so ist auch die Freiheit von Sorgen eine Wirkung von der Freude im HErrn. Hat doch nur die natürliche Freude so viel Kraft, daß sie das Herz über Manches hinüber hebt. Sorgen, die man mit andern Menschen über der Mühseligkeit dieses Lebens gemein hat, und die man noch vor GOtt darf kund werden lassen, sind noch leichter zu vertreiben; aber die sitzen gemeiniglich tiefer, und fressen der Freude am HErrn das Herzblatt ab, für die man sich nicht einmal gern ansehen läßt, womit man für sich oder die Seinigen auf etwas zielt, das man verbirgt, und worüber doch das Herz in Furcht ist, wenn es entginge; dergleichen Sorgen sind sehr verderblich, und verdienen mit allem irdischen Sinn völlig ausgestoßen zu werden. Beim Sorgen ist die Vernunft, beim Beten der Glaube geschäftig. Verlaß dich auf den HErrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand. Gedenke an Ihn in allen deinen Wegen, so wird Er dich recht führen. In solchem Vertrauen sein Herz ausschütten, dient sehr zur Erleichterung desselben. – Der Friede in GOtt und Christo , von dem der Heiland sagt, "In der Welt habt ihr Angst; in mir habt ihr Friede ( Joh. 16, 33)", kommt her aus dem Frieden mit GOtt, von dem Paulus sagt, "Nun wir sind dann gerecht worden durch den Glauben, so haben wir Friede mit GOtt" ( Röm. 5, 1) . Diese Friedensgabe GOttes ist höher, denn alle Vernunft . Zuweilen tut zwar auch die Vernunft einige Dienste gegen die Sorgen, einige Förderung zur Befriedigung des Gemüts. Aber gar oft wird die Vernunft auch die Quelle vieler Sorgen, oder kommt wenigstens in die Fälle, wo sie ganz rat = und hilflos wäre. Da beweist sich der Friede GOttes höher denn alle Vernunft. Aus dem Herzen geht das Leben; wenn es nicht verwahrt wird, so dünstet es aus, wie ein starker Spiritus; und die Sinne führen aus der Welt Manches hinein, das die Zufriedenheit stören kann. Da braucht es also eine Wache, die das beisammen hält, was sich durch Zerstreuen schwächen könnte, und die nichts hineinläßt, was nur Unruhe anrichtete. Und hiezu ist JEsus Christus selbst unser Friede, und das Bleiben in Ihm ist unsere Festung. Text: Philipper 4,8-9 Der Apostel zeigt weiter, wie eine genaue Sorgfalt auf das tägliche Tun und Lassen in Worten und Werken auch nicht wenig beitrage, daß das Herz desto unverrückter im Frieden GOttes bewahrt werde. Der Apostel eilt zum Beschluß; faßt das Nötigste in desto gewichtigeren Worten zusammen, je weniger er sich mehr ausbreiten kann. Nach genugsamer Anleitung zum Glaubensruhm aus dem erfunden werden in Christo, jetzt auch noch etwas zum Ruhm eines guten Gewissens bei genauer Sorgfalt über sich selbst und all sein Tun und Lassen. Reden macht die Hauptsache im menschlichen Umgang aus, wodurch man am meisten in einen wirkt, und von einander annimmt. Deswegen steht auch wahrhaftig sein so oben an. Je häufiger aber der Umgang ist, je mehr hat er auch vom Ehrbaren nötig, von dem Ernsthaften, das dem Leichtsinnigen wehrt, und das die Liebe und deren Äußerungen immer auch mit einer Ehrerbietung vor einander unterstützt. Zur Gerechtigkeit hat ein Jeder den schnellen Zeugen in sich: was du willst, das dir die Leute tun sollen, das tue du ihnen auch. Es kommt nur darauf an, daß man den Eigennutz und die Eigenliebe nicht stärker reden lasse, als diese Stimme GOttes im Gewissen. Aus dem Umgang mit Anderen entsteht auch ein gemäßes Vergnügen, aber Keuschheit der Seele verhütet, daß man nicht bloß sinnliche Ergötzungen an einander sucht, vielmehr in einem billigen Mißtrauen gegen sich selbst steht, damit nichts ausbreche, womit man dem Anderen schade, und läßt es überhaupt nicht aufkommen, daß man sich einander so unentbehrlich macht, vielmehr einander zur lebendigen Quelle weist. Diese Stücke sind beim gegenwärtigen Umgang lieblich, aber auch wo in Abwesenheit davon geredet wird, lauten sie wohl, und machen einen guten Namen. Übrigens muß man nie vergessen, daß der Apostel oben schon vom würdigen Wandel nach dem Evangelio, vom Gesinntsein, wie JEsus Christus auch war, Manches hat einfließen lassen. Mithin sieht man wohl, daß der Apostel nicht die ganze Übung des Christentums in eine Sitten = und Tugend = Lehre setze, noch dazu den Haupttrieb aus dem Lob oder Gesehenwerden von den Menschen hernehme, sondern nur zu brauchbaren Umgang unter einander die nächsten Handgriffe zeigen wolle, was von der Leuchte GOttes in aller Menschen Gewissen übrig sei, und wie man sich dem Anderen zur Besserung gefällig machen könne, wenn man auch auf das sieht, was dem allgemeinen Wahrheitsgefühl gemäß ist. Wer sich selbst kennt, der wird bei vorgehaltenen Christenpflichten und Tugendwandel nicht so auf das Tun hineinfallen, als ob es bei ihm nirgends keinen Anstand damit hätte; sondern wir wissen, wie durch Nachdenken die Lust und Willigkeit erweckt werden muß, und wie oft man noch über Wegräumung der Hindernisse und Benützung aller vorteilhaften Umstände nachzudenken hat. Doch setzt der Apostel bald auch hinzu: das tut , zum Beweis, daß über dem Nachdenken doch der Fuß im Gehorsam nicht zurückbleiben muß. Zum Nachdenken kann mir ein Jeder werden, wenn nur noch etwas aus der Leuchte GOttes an ihm ist; aber nur mit einem in der Nachfolge Christi stehenden Paulus kann ich es sicher halten, daß ich das, was ich an ihm sehe, ohne besorgenden Nachteil tun kann. Wer durch den Glauben zum Frieden mit GOtt und in GOtt gekommen ist, und liebt dann auch die Zucht der Gnade, und ist nicht verdrossen durch dieselbe, seine Füße auch im täglichen Wandel auf die Wege des Friedens richten zu lassen, dessen Herz kann leichter im Frieden bewahrt werden; da ein Anderer, der es beim Wandel in Worten und Werken nicht gern genau nimmt, seine Seele oft aus dem Frieden vertreibt. Der HErr oder der GOtt des Friedens zertritt manche finsteren Kräfte unter die Füße seiner Friedens = Kinder. O JEsu! Lehre uns wandeln in Deiner Augen Licht; bewahre mich, daß mir Niemand schade, und ich Niemand beleidige. Regiere uns, unsere Gaben so zusammen zu tragen, daß keiner den Anderen in seinem Guten hindere; aber eher Eines des Anderen Mangel erstatte! Text: Philipper 4,10-19 Der Apostel bezeugt seine Freude über die Beisteuer, so ihm die Philipper zugesandt haben, verhütet, daß ihm das Niemand gegen seinen Sinn mißdeuten möge, und wünscht ihnen dafür reiche Vergeltung an. Der himmlische Sinn, und die daraus fließende Geringschätzung des Zeitlichen, hinderte den Apostel nicht, daß nicht über die ihm zugekommene leibliche Erquickung eine pilgrimsmäßige Freude in ihm rege geworden wäre. Doch war auch diese Freude eine Freude in dem HErrn, mithin nicht Eigennütziges, sondern hatte so viel geistliches Licht, diese Gabe der Philipper als eine Frucht ihres Glaubens anzusehen, und sich darüber zu freuen, daß die Philipper ihre Gemeinschaft am Evangelio auch durch solche tätige Liebe bewährten. Daneben bezeugt er, daß er auch außer dem sich doch ihres Anteils an seinen Umständen versichert halte; und sich wohl bescheide, daß es nicht das Einemal sein könne, wie das Anderemal. Wer sich nicht auch Anderer Liebe unwert achten kann, der verlangt oft auf Rechnung des Christentums von Anderen gar zu viel. An dem, was man leidet, muß man auch etwas lernen. Die Natur ist mit Wenigem zufrieden; die Gnade mit noch Wenigerem. Die meisten Begierden werden erst durch das Vergleichen mit Anderen erregt. Der fleißige Anblick: die Zeit ist kurz, der Weg kürzt immer ab, wir haben hier keine bleibende Stätte, unsere bessere Habe ist im Himmel, u.s.w. könnte uns Vieles lehren. – Ich habe gelernt, zeigt auf der einen Seite eine schon erlangte Fertigkeit an, und auf der andern Seite doch auch ein beständiges Bleiben in dieser Schule, worin man unter täglicher Übung seines Glaubens und seiner Hoffnung fortlernt, und davon trägt, nicht nur, daß man den Schmerzen verbeißen kann, sondern bei völlig gestilltem Herzen zufrieden ist, so daß weder Zeit, noch Ort, noch Personen etwas daran verrücken, sondern man unter allen Veränderungen immer einerlei Herz behält, den königlichen Geist durch kümmerliche Umstände nicht unterdrücken, und durch günstige Zufälle die Liebe des Irdischen nicht wieder anblasen läßt. Aus dem Lernen kommt man zur Erkenntnis und Überzeugung, aus der Übung erlangt man Geschick und Fertigkeit; aus beidem zusammen kann man sagen: ich vermag Alles, aber freilich durch Christus. Denn es gibt oft zu fragen Anlaß: wie kommt es, daß mich oft etwas Kleines zu Boden wirft und niederschlägt? und oftmals etwas Ungemeines den Mut dennoch nicht erlegt? So bald ich mich von Christo wende, so kann mich Alles niederwehn. Sobald ich mich zu Christo finde, so kann ich wider Alles stehn. Der Apostel lenkt immer wieder in die Mittelstraße, und verhütet, daß man auch das Zeugnis von seinem abgeschiedenen Sinn nicht dahin deute, als ob ihm ihre Gabe kein Dank gewesen wäre. Das Paulus mit keiner Gemeinde Gebens und Nehmens halber etwas zu tun gehabt, als mit den Philippern, muß seine gute Ursache gehabt haben; z. B. zu Thessalonich waren Leute, gegen die es stark behauptet werden mußte, daß man arbeiten, und dabei sein eigen Brot essen müsse ( 2.Thess. 3,11) . Da arbeitete der Apostel selbst, und vermied Alles, was Schein geben konnte, daß er sich vom Evangelio nähren wollte. Zu Korinth suchte er durch das Abstehen von allem Sold den falschen Aposteln den Ruhm abzuschneiden, als wären sie, wie Er. Zuletzt setzt der Apostel seinen GOtt, deß er war, und dem er diente, der mithin auch alle auf seinen Knecht verwendete Wohltat als sich selbst geschehen ansehen werde, zum reichen Vergelter ein; und preist auch hierbei Christum als den Mittler, durch dessen Hand ein Liebesaufwand vor GOtt zum Opfer gedeihe, und durch den GOtt auch seine Gnadenvergeltung laufen lasse, daß Alles nach dessen Reichsgesetzen herauskomme. Text: Philipper 4,20-23 Der Apostel beschließt vollends mit einem fröhlichen Lob GOttes, fügt etliche Grüße bei, und sein gewöhnliches apostolisches Siegel. Hier bleiben wir im Lob GOttes Vieles schuldig. Es frißt immer wieder eine Finsternis oder eine Eitelkeit eine Stunde weg, die nicht mit Freude im HErrn zugebracht wird. Aber wenn der HErr die Gefangenschaft Zions erlösen wird, dann wird von einer Ewigkeit zur andern Alles seines Lobes voll ein. Wer GOtt in JEsu Christo angehört, GOttes zu sein und Ihm zu dienen begehrt, der heißt ein Heiliger; und solche Alle versichert der Apostel seiner Liebe und seines Angedenkens, und richtet auch den – von den Brüdern aus dem Judentum und von allen aus dem Heidentum bekehrten Heiligen ihm aufgegebenen Gruß freundlich aus. Weil es aber von einem besonderen Sieg und Segen des Evangeliums zeugte, daß auch in des Kaisers Haus, am Hofe des Nero, sich solche Heilige aufgemacht haben, so wird deren besonders gedacht, welches zugleich auch ein Beweis ist, daß sie schon so viel Gnade und Kraft zur Bekenntnis der Wahrheit gehabt und gebraucht haben, als dazu gehörte, einen solchen Gruß aufzugeben, und sich also der Gemeinschaft der Heiligen nicht zu entziehen.
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