‏ Psalms 17

Text: Psalm 17,1-15 Der 17. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Gebet Davids. Statt daß man sich über diesen Psalmen eine nähere Einteilung macht, um sich zum Verstand desselben zu fördern, so mag man vielmehr bemerken, wie in dem Psalm, als in einem Gebet, immer eindringliche Seufzer, gläubige Erklärungen eines gutem Gewissens, bewegliche Vorstellungen seiner Not Klagen über das Bezeugen der Feinde, Hoffnungs=Ruhm auf das Zukünftige mit einander abwechseln, wie es sich in dem Herzen eines Betenden treibt durch den Geist des Gebets. Unser einem kann an einem solchen Psalm immer noch etwas undeutlich und schwer vorkommen; aber wenn man einmal in gleiche Umstände, Not und Gedränge kommt, da geht einem dann ein solches Wort zu vielem Trost und Erquickung im Herzen auf. Höre also diesen Psalm auf gegenwärtigen oder doch künftigen Gebrauch andächtig. O! wie gut ist es doch, durch seinen Glauben, und durch seine Hoffnung fein weit vom bösen und großen Haufen sich scheiden! Was hat einer an dem Heiligen Geist für einen getreuen Beistand und Advokaten, der einem immer an die Hand gibt, was man in seiner Sache tun, und wie man vor GOttes Gnadenthron reden soll nachdem es GOtt gefällt. Denn sich nur geschwind in ungeprüfter Eigenliebe auf seine Gerechtigkeit und Unschuld berufen, ist keine Sache; aber, in Allem bedächtlich vor GOtt handeln, dessen nächtliche Besuche und Läuterungen aushalten, mit Ehrerbietung in GOttes Gerichtsstube hineingehen, und die Ausführung des ganzen Heils GOttes an sich suchen und erwarten, das ist etwas Anderes, damit kommt man durch in allerlei Gefahr, auf seinem Weg der Pilgrimschaft. Man kann den Psalmen gleichwohl auch einteilen: In die Bitte, V.1. 2. und in die Rechtsgründe, womit er seine Bitte unterstützt; diese sind von Seiten des HErrn und von Seiten Davids hergenommen, und erzählen teils sein bisheriges Bezeugen, teils seine Hoffnung auf das Künftige. Die Nacht verbirgt und verdeckt sonst so viel, GOtt aber untersucht an den Seinigen, ob auch darin nichts von heimlichen bösen Tücken am ihnen gefunden werde. Auf die Prüfung GOttes ist man erst recht bei sich Selbst.
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