‏ Psalms 27

Text: Psalm 27,1-14 Der 27. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Psalm Davids. Zeit und Gelegenheit kann man daraus so genau nicht bestimmen doch zeigt der ganze Psalm schon viel Erfahrung in den Wegen GOttes an, und er mag daher wohl in die letzten Zeiten Davids gehören. Denn das erste im Psalmen ist nun, daß David ein gläubiges Bekenntnis ablegt, wie er in Seinem Herzen einen unerschrockenen Mut habe, und wie sich derselbige auf seine vorigen Erfahrungen: daß der HErr sein Licht und sein; Heil sei, gründe, und wie ihn diese Hauptabsicht auf das einige Notwendige vor der schädlichen Zerstreuung in die Sorgen verwahre, V.1-2. Dieses festen Vertrauens ungeachtet aber bittet David nun doch sehr Sehnlich und anhaltend, daß GOtt in der gegenwärtigen Not an ihn gedenken, ihm Sein Wort und Zusage hatten, und sich seiner nach aller Bedürfnis annehmen wolle, V.7- 12. Zuletzt spricht er doch seiner Seele wieder mutig zu, auf den guten Ausgang, den GOtt machen werde, und den sie abwarten solle, V.13-14. Siehe aus diesem Psalmen, was es um den Glauben, auch bei aller Zuversicht und Freudigkeit, doch gleichwohl für eine geschmeidige Sache ist, wie er auch um das, wessen er aus dem Wort GOttes und Erfahrung wohl versichert ist, doch so demütig anhält, wie er sich das, wogegen ihn so viele Verheißungen GOttes sicher stellen, doch so geflissen abbittet, wie er GOtt nicht begehrt am Schnürlein zu haben nach Seinem Willen, sondern vielmehr Unterweisung in GOttes Wegen und Leitung auf richtiger Bahn sucht. Glaubens=Mut, und ein steifer in Natur=Kraft gefaßter Sinn, sind weit von einander unterschieden. GOtt hat unter dem allgemeinen Ausdruck seines Worts schon auch auf einen Jeden insonderheit eine gewisse ausdrückliche eigene Absicht in seinem liebevollen Herzen. Vor Ihm ist Einer wie Alle, und Alle wie Einer das Augenmerk Seines Willens.
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