Psalms 30
Text: Psalm 30,1-12 Der 30. Psalm hat eine Überschrift: Ein Psalm vorzusingen, von der Einweihung des Hauses Davids. Vermutlich hat David diesen Psalmen gemacht, da er nach der schweren Flucht vor Absalom und allen dabei vorgekommenen demütigenden Umständen wieder nach Jerusalem gekommen, und sein Haus wieder in Ordnung gebracht, und selbiges besonders von den durch Absalom inzwischen darin begangenen Blutschulden gereinigt und wieder eingeweiht hat. Hiermit stimmt der weitere Inhalt des Psalmen überein, denn David fangt an GOtt zu loben, i der ihn aus der tiefsten Demütigung und nahen Todesgefahr so gnädiglich errettet habe, V.2-4. Wo war Ahitophel der böse Ratgeber, wo war Absalom, der seinem Vater nach dem Leben gestanden? Sie waren in die Hölle gefahren. Den David aber hat GOtt wieder mit Frieden nach Jerusalem gebracht, denn Er hatte Lust zu ihm. Anfangs sahe David mehr aufs menschliche bei Absaloms Tod, und rief aus: O Absalom mein Sohn, wollte GOtt, ich müßte für dich sterben! Nun aber sieht er mehr auf das Göttliche darunter und preist seinen GOtt, der ihn beim Leben erhalten, da Jene in die Hölle fuhren. Sodann ruft David auch andere Gnadengenossen GOttes auf, daß sie mit ihm danken, und der Herrlichkeit GOttes nachdenken sollen, wie Er in den unerforschlichen Wegen über die Seinigen unter allem Schrecklichen doch auf lauter Leben ziele, V.5-6. David ging freilich den Ölberg hinan mit Weinen, 2. Sam. 15. und in seinem weichen Herzen war der Entschluß: ich will des HErrn Zorn tragen, denn ich habe wider Ihn gesündigt. Aber über der da: bei noch übrig gebliebenen Hoffnung, daß der HErr ihn noch werde Gnade finden lassen, ist er nicht zu Schanden worden. Ein Augenblick unter dem Zorn GOttes, wenn er noch dazu nicht unvermischt eingeschenkt, sondern noch mit vieler Liebe gemäßigt ist, kann einem Herzen doch so lang werden. Wie wird es denen gehen, über denen der Zorn GOttes bleibt, Ev. Joh. 3, 36. weil sie nicht glauben an den Namen des Sohnes GOttes Diese allen Gnadengenossen zum Anbeten vorgestellte Heiligkeit GOttes beschreibt nun David noch weiter, wie er sie an seinem Exempel erfahren, und zu welch einem bescheidenen Gebrauch der Gnade GOttes er dadurch angehalten worden V.7 bis zum Beschluß, Ich werde nimmermehr, in Ewigkeit nicht, darnieder liegen. Du, HErr, mein GOtt, ich will Dir danken in Ewigkeit. Das macht den Unterschied aus, ob eine Seele unter den Demütigungen gelernt hat, bescheiden mit der Gnade GOttes umgehen, oder nicht, wenn das Ich sich lauterlich in das "Dir, o HErr mein GOtt" verliert und versinket. Zwischen einem solchen Ich und Dir, ist ein solcher großer Unterschied in der Übergabe des Herzens, den wir zwar mit der Spitze der Vernunft geschwind machen, aber im Werk selbst ohne JEsum und sein Kreuz nicht vollbringen können.
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