Psalms 39
Text: Psalm 39,1-13 Der 39. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Psalm Davids, vorzusingen für Jeduthun. So lange die Hand GOttes schwer über David war, so konnte er nach dem vorigen Psalmen auch gegen den Menschen sein, wie ein Stummer und Tauber, wie einer, der keine Widerrede in seinem Munde hat. Aber außer dem wurde es ihm schwer, seine Zunge allezeit so zu bezähmen, wie er es sich vorgenommen hatte. Und dies Unvermögen, genugsam an sich zu halten, beklagt er in diesem Psalmen, und sucht sich durch Betrachtung des Todes und das Angedenken an seine Sünden und die darauf folgenden göttlichen Züchtigungen so zu fassen, daß er seine Zunge schweigen, und immer gelassener seinem GOtt heimfallen könnte. Bekennt David, wie er sich zwar vorgenommen seinen Mund zu bezähmen, aber es nicht gehalten habe, weil die Empfindlichkeit im Innern noch zu groß gewesen, deswegen er sich mit demütigem Flehen zu GOtt wendet, V.2-6. David läßt sich tiefer ein in die Betrachtung der Eitelkeit aller menschlichen Dinge, macht sich von aller betrüglichen Hoffnung darauf los, bekennt, wie viel Ursache er habe, sich vor GOtt zu demütigen, und erneuert also unter Flehen zu GOtt seinen ersten Vorsatz, zu schweigen, V.7-1 2. Endlich hält David noch einmal an um die Erhörung seines Gebets und daß ihn doch GOtt noch zur Ruhe bringen wolle, ehe er gar dahin fahre, V.13. 14. Hast du auch schon an dir erfahren, daß das äußere Bezähmen des Mundes nicht die rechte Wirkung hat, so lange der innere Schmerz und deine Empfindlichkeit nicht durch völlige Verleugnung abgetötet ist; so gehe doch auch mit David in die gute Schule, und lerne dich unter allen Leiden für schuldig erkennen, und dich selbst verschmähen, so wirst du bald erfahre; wie die Ruhe so groß ist, die da fließt aus stillem Geist. Am Ende vergeht dem Menschen aller Zorn; daher ist es heilsam jetzt schon sein Ende zu Herzen zu nehmen, und unter Erkenntnis desselben den Zorn zu dämpfen. V.5.
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