‏ Psalms 40

Text: Psalm 40,1-17 Der 40. Psalm hat die Überschrift: Ein Psalm Davids, vorzusingen Der Inhalt selbst und die Art, wie dieser Psalm im Neuen Testament angezogen ist, zeigen, daß er einer von den wichtigsten Leidens=Psalmen ist, darin der Geist Christi durch David von den Leiden, die in Christo sein würden, geweissagt hat. Und zwar unterscheidet sich dieser Psalm von den sonstigen Leidens=Psalmen darin, daß Andere mehr und umständlicher vom Leiden haben, dieser aber mehr von dem priesterlichen Sinn, den der liebe Sohn GOttes unter dem Leiden geführt, und wie Er hierin als Mittler zwischen GOtt und den Menschen mit Seinem himmlischen Vater gehandelt habe. Sonst kann man im Psalmen diesen Unterschied merken, daß der Geist Christi wie aus einer frohen Rücksicht auf die bereits überstandenen Leiden redet, und dem himmlischen Vater Seinen darunter erlernten und bewiesenen Gehorsam vorhält, die darunter genossene Hülfe GOttes preist, und die Tiefe der Friedens=Gedanken GOttes in der ganzen Sache zur gläubigen Verwunderung vorstellt, V.2-11. Von da an geht nun die Rede aus einer weiteren Aussicht auf das noch bevorstehende Leiden, wobei der liebe Sohn GOttes Seinen himmlischen Vater teils um Beistand für sich selbst, teils um Frucht und Segen an Andern bittet, V.12-18. Wie es da im Psalmen abwechselt, daß der erste Teil etwas freudiger und heldenmäßiger klingt, und Sich über die Leiden hinaus schwingt, voll Willigkeit des Geistes, voll dringender Liebe ist, die Frucht und den Segen davon nur unter Viele zu bringen; der andere Teil aber etwas Gebeugtes unter der Last der Sünde und der Sünden=Strafen, mehr nach der Schwachheit des Fleisches, oder doch nach der tiefsten Empfindung, so man von Leiden gehabt hat, sich ausdrückt: so findet man es manchmal auch in der evangelischen Geschichte, daß der Herr JEsus nicht gerade das einemal wie das anderemal geredet und gehandelt habe, und daß es das einemal auch mehr aus einem gebeugten Pilgrims=Sinn, das anderemal mehr aus einem über Alles erhabenen himmlischen Sinn, das einemal mehr aus großer Freude an Seines Amtes Würde, das anderemal mehr aus einer Empfindung von Seines Amtes Bürde gegangen sei Man vergleiche z. E. Sein Gebet Joh. 12, und sein bekanntes Gebet am Ölberg, man höre Ihn Marc 19, Seufzen: O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein, wie lange soll ich mich mit euch leiden, und denke an Seine sonstige Sanftmut, so wird man Sehen, wie der HErr JEsus auch hierin im Tun und Leiden der Anfänger des Glaubens gewesen ist, daß Er es das einemal nicht gerade so, wie das anderemal hat zu erzwingen begehrt, sondern daß Er mit getrostem Sinn seine jedesmaligen obschon unterschiedlichen Eindrücke und Erfahrungen vor seinen himmlischen Vater gebracht hat. So geht es freilich auch bei Denen, die nach Christo JEsu gesinnt sind, nicht das einemal wie das, anderemal vor sich, daß sie sich der Trübsale rühmen können. Hat doch bei dem HErrn JEsu selbst, alle Gewißheit von dem guten Aus gang seiner Leiden, alle Freude an der dadurch geschafften Furcht doch die Schwachheit des Fleisches und das daher kommende Grauen vor dem Kelch nicht völlig verschlingen können. O Dank sei dem lieben himmlischen Vater, daß Er uns einen solchen Heiland gegeben, und Ihn nicht anders als durch Leiden vollendet hat. Dank sei dem treuen Heiland, der um unseretwillen versucht worden ist allenthalben gleich wie wir, doch ohne Sünde. Ach, HErr JEsu! laß all Dein Leiden, all dein hohepriesterliches Geschäft darüber bis in Deine Todespein, und nun in der Kraft des ewigen Lebens, darinnen Du lebst, an mir nicht verloren, sondern zu meinem vollkommenen ewigen Heil gesegnet sein. Amen!
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