Psalms 45
Text: Psalm 45,1-17 Der 45. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Brautlied und Unterweisung der Kinder Korah von den Rosen vorzusingen. Er heißt ein Brautlied oder Lied der Geliebten und Freundinnen der Braut, weil es so eingerichtet ist, als ob der Braut nächste und liebste Freundinnen in diesem Lied des Bräutigams unschätzbare Vorzüge und den für die Braut hieraus fließenden Segen, samt ihrer Liebespflicht hätten vorstellen wollen, welches sie etwa auch selber mögen abgesungen haben. Er ist aber freilich auch eine Unterweisung, weil man noch jetzt daran zu lernen und zu forschen hat, was für geistliche und unsichtbare Dinge darin dem Glauben vorgehalten werden. Daß es heißt von den Rosen vorzusingen, bedeutet eigentlich ein Instrument von sechs Saiten oder von sechs Ecken, welches einerlei Namen mit den Rosen oder Lilien hat, die sechsblätterig sind. Beim weiteren Licht des Evangeliums, das wir nun zum Verständnis dieses Psalmen haben, mögen wir ihn wohl ein Brautlied des Heiligen Geistes heißen, auf die Hochzeit, die der König seinem Sohn machte, darin die Herrlichkeit Christi als des Bräutigams, und die daraus fließende Herrlichkeit der Braut so lehrreich beschrieben wird, daß für Glauben, Liebe und Hoffnung viel Weide darin ist, wenn man auch manches darin noch nicht durch Auslegung in genugsames Licht setzen kann. Die Absätze im Psalmen sind ganz deutlich, und man sieht leicht, daß im Eingang bezeugt wird, mit welcher Lust und Erweckung dies Lied sei gemacht worden, V.2. Von da an wird nun der Bräutigam beschrieben und gerühmt im 3. Vers wegen seiner heldenmäßigen Kraft, sich entweder mit sanfter Gewalt Alles untertänig zu machen, oder die Feindseligen zuletzt unter sich zu zwingen, V.4-6.; ferner wegen seinem ewigen auf Gerechtigkeit gegründeten und von GOtt bestätigten Reich, V.7. 8.; wegen einer besonders anziehenden Liebesmacht in dem Geruch seiner Kleider gegen der Könige Töchter, besonders aber die Braut, V.9. 10. Nun kommt die Rede näher und völliger auf die Braut, deren Beschreibung so eingerichtet wird, daß darin eine schickliche Aufmunterung zum ganzen Liebes=Ernst angebracht wird, V.11-13; aus den Umständen ihrer königlichen Heimführung viel Herrliches im Gegenwärtigen, V.14-16., und noch weitere gute Hoffnung auf das Zukünftige gemacht wird, V.17,, und im Beschluß bezeugt der Mann GOttes noch einmal seine Freude an der ganzen Sache, V.18, GOtt! wir gedenken auch Deines Namens und alles dessen, was Du zur Vollendung Deines Gnaden=Vorsatzes in Christo JEsu über uns getan hast. Wie wirst Du erst noch unsern Kindern und Nachkommen Deine Ehre zeigen, was wirst Du noch aus wickeln, das uns jetzt noch eingewickelt ist, und bei dessen tieferer Einsicht, völligerem Glauben und reinerem Gebrauch wir wegen unserer dermaligen Armut und Schwäche am inwendigen Menschen noch stecken bleiben, Du tust aber in Allem über unser Bitten und Verstehen, Du wollest Dich auch unsern mangelhaften Begriff, den wir noch von der Hochzeit des Lammes haben, nicht hindern lassen, uns doch auch zur Gemeinschaft an allem demjenigen Guten zu bringen, so Du da: selbst bereitet hast denen, die Dich lieben. Vermehre aber auch in uns die Gabe des werten Heiligen Geistes, des Geistes der Offenbarung, der uns immer völliger verstehen Lehre, welches da sei die Hoffnung unseres Berufs, und der Reichtum Deines herrlichen Erbes an Deinen Heiligen. Gib uns indessen einen rechtschaffenen Sinn, der mehr nach der Ehre trachte, Dir gefällig zu sein, der lerne diese Welt verachten, der unter Allem, was täglich zu tun und zu leiden vorkommt, herzliches Erbarmen, Liebe, Sanftmut, Demut, Geduld, Vertragsamkeit anziehe; so wirst Du darunter schon unseren Hochzeit=Schmuck zu Stande bringen, und unsern Teil bei der Offenbarung der Herrlichkeit Deiner Kinder und Erben gewiß nicht abtun. Ja, Schenke Du, HErr JEsu, doch auf meine Bitte, Mir ein göttliches Gemüte, Einen königlichen Geist, Mich als Dir verlobt zu tragen, Allem freudig abzusagen, Was nur Welt und irdisch heißt.
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