Psalms 65
Text: Psalm 65,1-13 Der 65. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Psalm Davids, zum Liede vorzusingen. Im Psalm selbst ist David beschäftigt, das Lob GOttes, dessen sein Herz voll, war, auch auf eine demütige und GOtt geziemende Weise vorzutragen und anzubringen. Daher er seine und Anderer Unwürdigkeit und Untüchtigkeit: GOtt gebührend zu loben, bekennt, und inmittelst doch im Vertrauen auf GOttes Gelindigkeit die Sache angreift, V.2-6. Beim Zugang zu GOtt, auch wenn es auf ein fröhliches Betrachten und Rühmen Seiner Wunder, die Er an den Menschen =Kindern tut, angesehen ist, wacht doch das Gefühl des sündlichen Elends, und der schnöden Unwürdigkeit auf, daß man mit Jesaja 6:5-6 sagen muß: Wehe mir, ich vergehe, denn ich bin unreiner Lippen; oder mit Petrus Luk. 5:8 HErr, gehe von mir hinaus, ich' bin ein sündiger Mensch. Bei solcher Zernichtung seiner Selbst kommt es dann einem ungemein wohl, wenn man durch solch ein Gefühl der Güte GOttes erquickt wird, das einen von dem gnädigen Wohlgefallen GOttes versichert. Eröffnet uns den Zutritt zu Ihm: Da merkt man, was das wunderliche an der Gerechtigkeit GOttes ist, daß Er Seine Majestät und Respekt so genau beobachtet, und inmittelst doch uns Elende aus dem Staub aufrichtet, daß wir Zuversicht zu Ihm gewinnen können. Diesen freundlichen Eindruck, der ihm von GOtt geworden: Daß GOtt Zuversicht sei Aller auf Erden, und ferne am Meer: breitet nun David im Psalmen weiter aus, und rühmt, was GOtt auf Erden und im Meer tut, und was das an der Menschen Gewissen für eine gute Beweisung abgibt, GOtt zu fühlen und zu finden. Arndt schreibt über diesen Psalmen: Die Welt wird nicht durch menschliche Weisheit allein regiert, sondern durch GOttes Rat und Ordnung, und durch das Gebet der Gläubigen. Ach, daß deren nur Viele wären, die ihre Zuversicht auf GOtt setzten, und bei GOttes Brünnlein den rechten Fond zu ihren Ausgaben suchten. Vor der Gewalttätigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, vor den neben der Eitelkeit und Üppigkeit täglich steigenden Sorgen, kann man oft der Güte GOttes nicht so froh werden. Aber die Sanftmütigen werden noch das Erdreich besitzen. Da wird Manches was vom Singen und Jauchzen über GOttes Gnade und Güte zurückgeblieben ist, noch nachgeholt werden. Inzwischen lobt man GOtt in der Stille, und Er nimmt das stille Nachdenken über seine wunderbare Regierung für ein Lob an.
Copyright information for
Rieger