‏ Psalms 73

Text: Psalm 73,1-28 Der 73. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Psalm Assaphs. Dieser Mann GOttes stellt hiermit redlich und gründlich vor, wie es ihm ergangen, daß er durch ein allzugeflissenes Aufsehen auf der Gottlosen Glück in der Welt, fast auf anstößige und irrige Gedanken geraten wäre; zeigt aber auch, wie ihm aus dieser Versuchung ein solcher Ausgang geworden, daß er davon keinen Schaden, vielmehr aber ein Wachstum im geistlichen Verstand gehabt habe. Die Einteilung ist ganz deutlich, so, daß er die Haupt= und Grund=Wahrheit voraussetzt, die zwar bei ihm unter langem Kampf angefochten worden, aber nun nach der Versuchung desto heller im Herzen leuchte, V.1. Wie gut ist es, daß Assaph nicht unter der Versuchung geredet, und da alle seine Gedanken und Zweifel ausgestoßen, sondern seinen Mund so lange in den Staub gesteckt hat, bis ihm wieder ein Licht aufgegangen, sonst kann leicht was Hartes wider den HErrn geredet werden. GOtt ist gut, und darum hat auch an Ihm Trost und Alles genug, wer nur reines Herzens ist, und auf Ihn allein zielt. Aber wer muß nicht über mancher Finsternis die auf ihn fällt, sagen, es kommt heraus, wir lieben uns selbst, und die Kreatur noch mehr als Dich, und das macht so Schmerzen. Sodann bekennt er aufrichtig, wie weit es bei ihm in der Anfechtung über dieser Wahrheit gekommen sei, und unter was für Gedränge es sich wieder ins Lichte und Geraume durchgeschlagen habe, V.2-22. Es ist mißlich, sich auch nur in seinen Gedanken, Reden und Nachsinnen, viel beim Weltlauf auf zuhalten; wenn es auch nicht mit Belieben, sondern einigem Mißfallen geschieht, so vereitelt man doch das Herz darüber, macht sich mit dem Weltgeist und seiner Denkungsart allzubekannt, erweckt Neid in sich und Zweifel gegen GOttes nahes Aufsehen, treibt das Fleisch in seinen Gelüsten auf, macht sich nach und nach das Schweigen immer schwerer, usw. Mittel und Arten sein Herz zu stillen, sind unterschiedlich, und also auch die Wirkung davon langsamer oder schneller, völliger oder mangelhafter. Das Exempel aller Kinder GOttes, die je gewesen sind, die Wolke Zeugen, die man um sich hat, kann dem kämpfenden Glauben oft viel austragen. Auch die Fehlgänge, die man je zuweilen tut, und womit man sich in etwas helfen und beruhigen will, das nicht Stand hält, machen doch oft, daß man hernach auf dem einigen richtigen Weg desto gewisser und desto geduldiger bleibt. Die einige wahre Kur ist freilich dies: beim Wort GOttes unter Gebet hinaus sehen auf das Ende. Zuletzt beschließt Assaph in gestärktem und fröhlichem Mut, was nun nach überstandener Versuchung sein bewährter Vorsatz und unabänderlicher Sinn sei, V.23-28. Das ist die aus dem Feuer der Anfechtung heraus gekommene Herzens=Reinigkeit, die das Ärgernis überwindet, den Strick, der sie auf die Welt=Seite hinüber ziehen wollte, abschnitt, statt des vielen Weltgeschwätzes, im Willen, Wort und Tun GOttes und dessen Verkündigung seine Freude sieht. GOtt ist uns immer mit vieler Stärkung zum Glauben und zur Hoffnung nahe, wenn nur einmal der fleischliche Affekt einem die Decke nimmer vorzieht.
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