Psalms 8
Text: Psalm 8,1-9 Der 8 Psalm heißt nach seiner Überschrift: Ein Psalm Davids vorzusingen auf der Githith. Es redet aber David in diesem Psalm in dem Geist Christi, wie nachmals unser lieber Heiland selber Matth 21:16. und die Apostel hin und wieder 1Kor. 15:27 und Hebr. 2:6 sich auch auf diesen Psalm beziehen, mithin kann man wohl sagen: Christus redet in diesem Psalm mit seinem himmlischen Vater als mit dem HErrn Himmels und der Erden, und bezeugt Demselben in tiefer Demut seine Verwunderung über die Größe seines Reichs, und über das unergründliche Geheimnis seines Wohlgefallens, durch welches sein himmlischer Vater es von so geringen und schwachen Anfängen dahin geleitet und gebracht habe, daß in Christo alle Dinge unter Ein Haupt verfaßt würden, beides das im Himmel und auf Erden ist, wodurch also alle Lande und alle Himmel der Ehre GOttes voll würden. Daher er gleich Anfangs das große Heil rühmt, auf das es GOtt in seinem Vorsatz angesehen habe. V.2. Von dem, was GOtt auf Erden und in allen Landen tut, hat Er auch Lob und Ehre im Himmel. Himmel und Erde werden je länger je mehr zusammen gestimmt, als ein gemeinschaftlicher Schauplatz der Herrlichkeit GOttes. Man muß sich aber immer hier Christum als das neue Haupt und den Stammvater des ganzen menschlichen Geschlechts vorstellen, und daraus abnehmen, wie Er nicht für sich, und in seinem Namen, sondern im Namen aller Menschenkinder, und aus dem Gefühl seiner eigenen tiefsten Erniedrigung also redet, und den Weg beschreibt, auf dem es von so schwachen Anfängen zu solch einem großen Ziel kommen solle. V.3-4. So hat uns der Glaubensweg wieder müssen bereitet und eingeweiht werden. Nachdem wir durch den Fall unserer ersten Eltern auf des Teufels voreilige, großtuerische, betrügliche Stege verlockt worden sind, hat Christus in unser Aller Namen zu dem Wohlgefallen GOttes, seine Sachen mit Unmündigen anzufangen, Ja sagen müssen. So heimlich führt er seine Gewalt, Er kam in einer armen Gestalt, den Teufel wollte er auf diese Weise fangen, den Rachbegierigen vertilgen, und uns wieder gewinnen, daß wir uns den unansehnlichen, langsamen aber doch gründlich gehenden Glaubensweg gefallen ließen, und uns bequemten mit zu leiden, und mit zu sterben, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. Am Ende des Psalms wird noch einmal gerühmt das große Ziel, auf das es hinauslaufen werde, wenn Alles unter Ein Haupt in Christo verfaßt sein werde, V.10.
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