Psalms 81
Text: Psalm 81,1-16 Der 81. Psalm hat die Überschrift: Auf der Githith vorzusingen, Assaph Dem Inhalt nach ist er eine lehrreiche Ermahnung an das Volk, daß sie die Festtage nicht nur mit feierlicher Freude und Munterkeit, sondern auch in ernstlichem Nachdenken und gehorsamer Aufopferung begehen sollen. Er mag besonders aufs Laubhüttenfest oder auf die um siebenten Monat zusammen laufende mehrere Festtage gerichtet sein, wovon im 3Mose 23:34-43 nachzusehen. Das Wort Sela im 8. Vers zeichnet die zwei Teile des Psalmen merklich aus. Der erste Teil besteht aus einer Erweckung zum feierlichen Dank und Freude, V.2-8. Der andere Teil führt hernach tiefer ins Nachdenken über die bisberigen Beweisungen GOttes an seinem Volk und fordert zu einem redlichen Anhangen des Herzens an GOtt auf, unter vorgehaltenen großen Verheißungen, V.9-17. Es ist eine große Herunterlassung Gottes, daß Er uns Armen, die wir viel zu unvermögend wären, eine Freude und Anbetung bloß im Geist zu unterhalten, dadurch zu Hilfe kommt, daß Er uns besondere Tage, Feste und an denselben Freudenlieder und Musik an die Hand gegeben, worunter wir unsere Andacht erwecken, und unsere Freude an Ihm auch spüren lassen können. Es ist ein großer Undank, wenn sich die eins gebildeten Großen und Starken nicht unter solcherlei Anstalten GOttes beugen, sondern klüger sein wollen, und inmittelst das, was ihnen GOtt durch seine Herunterlassung nahe gebracht hat, wieder vom Herzen weg raisonnieren, und in die Weite hinausspielen. Es ist aber auch sehr verkehrt, wenn man die Handleitung aufs Innere, die darunter liegt, nicht merkt, und sich zu Nutzen macht, sondern tut, wie wenn man GOtt durch Beobachtung des Äußerlichen nun seinen Dienst getan hätte, da man doch allen Gottesdienst als ein Auftun unseres Mundes zu GOtt ansehen sollte, wo das Füllen und mithin die Kraft und der Segen davon uns zu gut käme, der HErr aber den Preis seiner freien Gnade darüber hätte. Was kann der HErr in eines Jeden Gewissen rege machen, an was für kräftige Züge und gnädige Anträge kann Er ein Herz mahnen, wenn Er so vor dasselbe hintritt: Höre mich Ich will zeugen, Ich will dich auf dein Gewissen fragen! wolltest du, hättest du gewollt, so oft ich gewollt habe, wie viel anders würde es um dich stehen! Gebe doch Jedes seinen Willen redlich her zu dem, was GOtt an ihm sucht, sonst könnte er zuletzt wollen, wenn GOtt nicht mehr will, und seine Hand znrückgezogen hat.
Copyright information for
Rieger