‏ Psalms 82

Text: Psalm 82,1-8 Der 82. Psalm heißt In seiner Überschrift Ein Psalm Assaphs, und ist seinem Inhalt nach ein Ausdruck, wie man die Wege GOttes mit der Obrigkeit anzusehen, und sein Herz über das Regiment in der Welt zu fassen und zu stillen habe. Es wird also darinnen bezeugt, was GOtt den Richtern auf Erden eingeräumt und deswegen auch von ihnen zu fordern habe; aber auch was Er sich beständig vorbehalten habe, und dereinst noch ansehnlich ausüben werde. Hiermit wird die Sache in die wichtige Verbindung gestellt, die zwischen den Richtern auf Erden und dem Richterstuhl, vor welchem wir alle müssen offenbar werden, beständig sein soll. GOtt hat es unsern Vätern bei Verfassung und Übergebung der Augsburgischen Konfession, zu einer Zeit, wo daran gelegen war, recht gnädig verliehen, ihren Sinn darüber würdiglich vorzutragen, und im 16. und 17. Art. Ihrer Konfession diese beiden Stücke vom weltlichen Regiment und von Christi Kommen und Richten so zusammen zu fassen Im ersten Entwurf, der zur Augsburgischen Konfession gemacht wurde, hieß es im 13. Art.: So wir haften und lehren, daß unser HErr JEsus Christus kommen wird am jüngsten Tag, zu richten die Lebendigen und die Toten, und im 14. Art.: Indes bis der HErr zum Gericht kommt, und alle Gewalt und Herrschaft aufgehoben wird, soll man weltliche Obrigkeit und Herrschaft in Ehren halten und gehorsam sein, als einem Stand von GOtt verordnet, zu schützen die Frommen und zu steuern dem Bösen. Zu solchem Sinn findet man nun in diesem Psalmen viel Bestätigung, denn da wird ausdrücklich behauptet, was sich GOtt immer vorbehalten habe, V.1, mithin hat GOtt nie sein Volk schlechterdings Preis gegeben, sonderlich das oberste Aufseher= und Schutz=Amt immer vorbehalten, viel weniger hat Er den Obrigkeits=Personen einen Freibrief von seinem Gericht gegeben, sondern sein Dareinsehen und Richten immer nachdrücklich behauptet, was Er hingegen den Richtern auf Erden eingeräumt, und also von ihnen zu fordern habe, V.2-7. Den Beschluß macht ein gläubiges Gebet um die Offenbarung des gerechten Gerichts GOttes, V.8. Bewährter Vorteil: aus allem Bösen und Ungerechten in der Welt eine kräftige Anmahnung an GOttes ohnfehlbares Richten zu machen, wie Salomo Prediger 3:16-17. getan. So gibt es viel Veranlassung zu dem Seufzer: Dein Reich komme! GOtt ist Erbherr und wird sein Erbe schon retten, und einnehmen, und dabei diejenigen verderben, so die Erde verderbt haben.
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