‏ Psalms 96

Text: Psalm 96,1-13 Der 96. Psalm ist eine sehr erweckliche Aufmunterung an alle Völker auf dem Erdboden, ja zuletzt an Himmel und Erde und was darinnen ist, daß sie doch das Neue, so GOtt an ihnen tue, auch mit einem neuen Lied besingen sollen. Die Einrichtung des Psalmen ist so, daß immer die erwecklichen Ermahnungen, und die dazu gehörigen Beweggründe mit einander abwechseln, also Ermahnungen, V.1-3. Beweggründe, V.4-6. Weitere Ermahnungen, V.7-12. weitere Beweggründe, V.1 3. Es gibt in der Haushaltung GOttes auf Erden, bei der Offenbarung seiner Gnade und Wahrheit immer auch was Neues. Ja, selbst vor GOttes Thron und bei Denen, die zunächst herum sind, gibt es neue Eröffnungen. Darnach richtet sich der Geist Christi in den Gläubigen, und gibt ihnen darüber auch ein neues Lied in den Mund. Wie merkwürdig ist es, daß, wann es in der Kirche GOttes auf Erden eine merkliche Förderung in der Erkenntnis und Anbetung GOttes gibt, sich auch die Gabe der Lieder in besonderer Kraft zeigt, wie z. E. zu den Zeiten Davids, und in neueren Zeiten bei der Reformation ; wenigstens sollte es dem neuen Wesen und der Kraft des Geistes nach bei uns immer ein neues Lied geben; denn das Neue Testament bleibt immer neu, mithin soll auch unser Leben daraus, und unser Loben und Danken darüber nicht veralten. Schade, wenn man einen Tag hingehen läßt, ohne sich darin zu erneuern. Um die Majestät GOttes, wie um alle daraus fließenden Werke GOttes ist es etwas Schreckliches, Tiefes, für uns Unbegreifliches, und etwas Liebliches und zur Freude und Zutrauen Lockendes. Darum geht es in seinem Heiligtum, darin Er sich von den Seinen anbeten und bedienen läßt, aus dem Schrecklichen gewaltig, und aus dem Prächtigen und Lieblichen geht es löblich zu. Wir können freilich diesem großen GOtt nichts geben und bringen; wenn aber der Mensch aus der ausschweifenden Eitelkeit seines Sinnes umkehrt, und das, was er vorher den Menschen oder sich selbst zugeschrieben, und worin er Fleisch für seinen Arm gehalten hat, nun in GOtt allein sucht und findet; so heißt das: bringen, und GOtt die Ehre geben. Und zwar Macht gibt man GOtt über dem Schrecklichen an Ihm, Ehre aber über dem Lieblichen und Schönen. Das Eine hält uns im Respekt vor GOtt, das Andere macht die Furcht GOttes lieblich. Ach! daß der Wille GOttes geschehe auf Erden wie im Himmel und bald alle Lande seiner Ehre so voll würden, wie man Ihm dankt im Himmel.
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