Zechariah 12
Text: Sacharja 12,1 Sacharja 12 Einleitung Schon das vorhergehende Kapitel hat über die Zerstörung Jerusalems hinaus, ja bis in unsre heutigen Zeiten hineingereicht; nun füllen die drei letzten Kapitel im Propheten Sacharja vollends die künftigen Zeiten aus mit solchen Taten GOttes, die bei der Aufrichtung Seines Volks aus ihrem Unglauben und Verfall vorkommen werden. Die Beschreibung ist durchgehend so, daß man wohl sieht, diese Verheißungen sind noch nicht erfüllt, gleichwohl aber findet sich in den Werken GOttes eine solche Gleichheit, daß auch von diesen letzten großen Begebenheiten schon etwas Ähnliches zum Vorbild in früheren Zeiten geschehen ist. In der ganzen Vorstellung herrscht die doppelte Absicht: auf das gemeine Wesen und auf die Kirche oder Religion, wie Beidem solle aufgeholfen, die Feinde gedämpft, die Hindernisse gehoben werden, Text: Sacharja 12,1 V.1-9: Gewaltige Weissagung, wie Sich GOtt in der letzten Zeit an der Errettung Jerusalems und Beschützung des unter Seinem Volk wieder angerichteten Reichs verherrlichen werde. Gegen die Hoffnung besserer Zeiten überhaupt, sonderlich aber der Wiederaufrichtung und Bekehrung Israels hat man die gemeinen Einwendungen: Es lasse sich eines Teils im Weltlauf noch so gar nicht dazu an; aber der Prophet sagt: GOtt wird Seine Hand daran legen, wie an den Bau Himmels und der Erden; und andern Teils: der Juden selbsteigene Gemütsart und Gesinnung läßt noch nicht viel dergleichen vermuten; allein GOtt macht den Geist im Menschen, und wenn Er einmal mit seinem Werk zu dieser Reise gekommen ist, so wird er auch der Menschen Geist dazu schaffen. Text: Sacharja 12,2-9 Man Spürt wohl, daß in dieser Weissagung viel Anderes vorausgesetzt wird. Denn Jerusalem wird Schon wieder als eine angebaute Stadt, und Juda als ein mit Fürsten besetztes Land angesehen, und also vorgestellt, wie der Völker ihr letzter Grimm wider Jerusalem ablaufen, und wie GOtt durch ihre Niederlage Seinen Namen verherrlichen werde. Denn auf das zielen zuerst die Gleichnisse, ein Taumelbecher, auf dein man begierig und mit Lust, seine Rache und Durst zu kühlen, hinfällt daran man sich aber den Tod trinkt; und ein Laststein, den man, gern heben möchte, durch dessen Weghebung man seine Absichten erreicht zu haben meinte, den man aber so fest gegründet findet, daß man durch alle wider ihn angewendete Mühe nur sich selber Schaden tut. Und was zuerst in diesen Gleichnissen gesagt ward, das wird im Folgenden mit eigentlichen Worten noch mehr ausgebreitet. Aus Zec 14:14 , ist zu schließen, daß die außer Jerusalem wohnenden Juden und ihre Fürsten selbst auch wider Jerusalem zu streiten werden gezwungen werden; aber mit was für einem Herzen, wird hier angezeigt, nämlich mit dem innerlichen Wunsch, daß die Einwohner Jerusalems nur getrost seien auf den HErrn, ihren GOtt, und also Seine Hilfe abwarten. Damit aber Niemand sich Fleisches rühme, so wird nicht der Widerstand, den Jerusalem und seine Bürger leisten, die Sache entscheiden, sondern der HErr selber wird eine Hilfe schaffen durch Feuer vom Himmel Re 20:9 und wenn GOtt den Anfang so unmittelbar macht, so kann er auch die Fürsten Judas noch zu was brauchen, darunter sie wie eine Fackel in seiner Hand sind. Dann wird jeder Einwohner Jerusalems an Geist, Gaben und Kraft zu helfen sein, wie ehemals David in seiner königlichen Herrlichkeit Das Haus David aber, und der um selbige Zeit aus demselben erweckte Regent wird merkliche Spuren an sich haben, daß er dem König aller Könige zur letzten Hülle seines Reichs diente, wie ehemals die Wolkensäule dem Engel, der vor ihnen verzog, zu seiner. Hülle und Wohnung gedient hat, von wo aus des Herrn Herrlichkeit sich offenbarte. Text: Sacharja 12,10-14 Tröstliche Beschreibung, wie sich GOtt in Juda und Jerusalem wieder ein solches Volk bereiten wolle, an dem er sich in Gnade und Wahrheit verherrlichen könne. Hiervon hat sich gleich auf Golgatha etwas geregt unter dem Volk das an Seine Brust Schlug; und da es den Zuhörern des Petrus aus seiner ersten Pfingstpredigt, Ac 2:37 durchs Herz ging, zu hören: JEsum, den ihr gekreuziget habt, hat GOtt zum HErrn und Christ gemacht, so stand es auch schon auf dieser Wurzel, aus welcher, diese letzte schöne Frucht ausschlagen wird, wenn Israels letzte und volle Bekehrung auch mit solcher Reue angefangen wird. so behält also der Geist der Gnaden das zum vornehmsten Geschäft, JEsum zu verklären, die Decke wegzutun, die Verblendung der Sinne zu vertreiben, und als ein Geist des Gebets dann auch die rechten Sünden=Bekenntnisse und gläubigen Erklärungen in Herz und Mund zu legen. O GOtt, wie wenig achtet man insgemein auf Dein Werk und auf das Geschäft Deiner Hände; wie ist man um Dein Geheimnis und um die Vollendung desselben weniger bekümmert, als um den. geringsten Welthandel; wie dunkel sind auch unsere Augen noch im prophetischen Wort. O laß doch unser Keines Teil sein bei den Ungläubigen, die dein Reich nicht wollen kommen lassen. O daß wir zur bösen Zeit nicht unter die Verzagten geraten, die es mit der Hoffnung deines Reichs verloren, und den Weltmenschen gewonnen geben. Erneuere und vermehre auch in uns die Gabe des Heiligen Geistes, zum würdigen Wandel in der Gnade und zum kindlichen Beten. Erhalte uns in weichem Sinn gegen deine Wunden, und in der Freudigkeit auf den Tag, da Andre erst werden heulen müssen, die sich desselben in Herzens=Härtigkeit so lang erwehrt haben.
Copyright information for
Rieger